Hohensteiner Institute

Produktlabel garantiert textiles Vertrauen


Bönnigheim - Die Rückruf-Aktion des Spielzeugherstellers Mattel sowie Schadstoff-Funde in Baby-Lätzchen aus China haben durch den medialen Aufschrei die Diskussion um Billigprodukte aus Asien erneut entfacht und verunsichern die Verbraucher zutiefst. Tatsache ist, dass verantwortungsbewusste Hersteller in China nicht zwangsläufig minderwertige Produkte abliefern, sofern sie konsequent auf Qualität setzen und ihre Waren beispielsweise durch anerkannte Einrichtungen überprüfen lassen.

Im Textilbereich bieten die Hohensteiner Institute ein breites Spektrum unabhängiger Qualitätsbeurteilungen und Zertifizierungen an, auf das europäische Importeure im Rahmen ihrer Produktbeschaffung in Ländern wie China, Indien, Bangladesch oder der Türkei seit Jahren erfolgreich zurückgreifen. Zu diesen gehören z. B. die Zertifizierung nach Öko-Tex Standard 100, die Überprüfung auf Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben in den Zielmärkten sowie die Analyse weiterer Qualitätsmerkmal wie Verarbeitung, Passform oder Tragekomfort. Alle Laboruntersuchungen und Zertifizierungsvorgänge werden ausschließlich am Stammsitz der Hohensteiner Institute in Bönnigheim durchgeführt, um für die Kunden einen einheitlichen Qualitätsstandard sicherzustellen. 16 Kontaktbüros in weltweit 15 Ländern ermöglichen jedoch auch in den Produktionsländern vor Ort eine kompetente Unterstützung interessierter Unternehmen.

Eine effektive Absicherung gegen mögliche Schadstoffe in Textilien stellt der von den Hohensteiner Instituten vor 15 Jahren mit entwickelte Öko-Tex Standard 100 dar - ein freiwilliges Prüf- und Zertifizierungssystem für textile Fasern, Garne, Gewebe und konfektionierte Endprodukte aller Art. Erfolgreich überprüfte Artikel dürfen im Handel mit dem Produktlabel "Textiles Vertrauen" ausgezeichnet werden, einer wertvollen Orientierungshilfe beim Textilkauf. Voraussetzung ist allerdings, dass sämtliche Produktbestandteile inklusive Zubehör wie Knöpfe, Reißverschlüsse, Einlagen usw. ausnahmslos den Anforderungen des weltweit einheitlichen Kriterienkatalogs entsprechen.

Die Prüfkriterien umfassen gesetzlich verbotene bzw. reglementierte Substanzen, bekanntermaßen gesundheitsgefährdende Chemikalien sowie Parameter, die der Gesundheitsvorsorge des Verbrauchers dienen. In ihrer Gesamtheit gehen sie damit weit über bestehende gesetzliche Vorgaben hinaus. Der Prüfaufwand richtet sich nach dem Gebrauch des jeweiligen Textilprodukts: Je enger der Hautkontakt, desto strengere Grenzwerte sind vorgeschrieben. Babyartikel und textiles Spielzeug werden deshalb besonders eingehend überprüft. Durch die mögliche Nutzung von Öko-Tex zertifizierten Ausgangsmaterialien auf den folgenden Verarbeitungsstufen entlang der textilen Kette sind jederzeit gezielte Stichproben zur Einhaltung der geforderten Kriterien möglich. Darüber hinaus führen die Prüfinstitute der Internationalen Öko-Tex Gemeinschaft jedes Jahr Produktkontrollen im Handel sowie Stichprobennahmen in der laufenden Produktion durch, bei denen die vom Hersteller zugesicherte humanökologische Qualität überprüft wird.

Der von den Hohensteiner Instituten z.B. in China, Indien, Bangladesh und der Türkei zusätzlich angebotene Inspektionsservice beschränkt sich nicht nur auf eine Begutachtung des fertigen Produkts, sondern erlaubt anhand von Stichproben bereits vor Ort eine Überprüfung der verschiedenen Stufen des Produktionsablaufs und Warenflusses. Diese reicht von der Untersuchung der verwendeten Ausgangsmaterialien und Zutaten über die Produktionsüberwachung bis hin zur Warenausgangskontrolle und der sorgfältigen Verladung in die Container. Durch diese lückenlose Produktionsbetreuung und Qualitätsbeurteilung lassen sich Mängel frühzeitig aufspüren und damit reklamationsbedingte Folgekosten für die Auftraggeber effektiv vermeiden.
aus Haustex 10/07 (Wirtschaft)