Persian Grand Carpet Exhibition, Teheran, Iran

Preise für iranische Teppiche steigen weiter

Die Teheraner Teppichmesse, die jährlich Ende August ihre Pforten öffnet, war wieder einmal Spiegelbild der Entwicklungen in der persischen Teppichbranche. Hersteller und Exporteure aus allen Provenienzen des Landes trafen sich eine Woche lang, um ihre Ware an Importeure und private Haushalte zu verkaufen.

Die Situation für iranische Teppiche ist seit gut 2 Jahren gleich bleibend: Der wirtschaftliche Aufschwung des Landes hat direkte - leider negative - Folgen für die Teppichproduktion. Immer mehr Knüpfer wandern in andere Bereiche ab, die Produzenten beklagen einen Mangel an Fachkräften. Die Folgen sind konstant steigende Preise und eine stetig schwerer werdende Beschaffung von gesuchter Ware. Verstärkt wird diese Entwicklung durch die zusätzlich gestiegene Teppich-Nachfrage im Iran selber. Vor allem die Preise der Teppiche aus Täbriz, die sich bei den oberen Schichten höchster Beliebtheit erfreuen, steigen permanent in großen Schritten.

Auf der Messe zeigte sich die Entwicklung vor allem durch den starken Angebotsrückgang bei der preisgünstigen Ware; Einstiegsqualitäten wie beispielsweise Kashmar-Nain waren fast nicht zu sehen. Auch ist das Spektrum der zum Verkauf angebotenen Ware war weniger breit. Teppiche aus Täbriz dominierten das Angebot. Eine gute Auswahl gab es aber auch in anderen hochwertigen Provenienzen wie beispielsweise Ghoum.

Insgesamt lässt sich sagen, dass sich die Messe immer mehr zu einer Verkaufsveranstaltung für den privaten Kunden aus der Gegend von Teheran entwickelt hat. Sortimente und Preise rechtfertigen für europäische Einkäufer kaum eine Reise ausschließlich zu dieser Messe.

Die Veranstalter, das Iranian National Carpet Center INCC, werten die Entwicklung der Persian Grand Carpet Exhibition, so der offizielle Name der Messe, dennoch als Erfolg. Die Ausstellungsfläche konnte um 20 % von 19.000 m2 auf 21.500 m2 vergrößert werden. Insgesamt stellten um die 400 Anbieter aus 30 Provenienzen aus. Bei aller Zufriedenheit möchte INCC-Leiter Dr. M. Faradji die Messe weiter verbessern, um die Zukunftsfähigkeit langfristig zu sichern.
aus Carpet Magazin 01/08 (Wirtschaft)