Domotex 2008: Janser setzt auf Maschinen für die effektive Untergrundvorbereitung

"Die Schleifmaschine Tri-Varo 430 ist variabel einsetzbar und sorgt für eine hohe Abtragsleistung"

Der Werkzeug- und Maschinenspezialist Janser ist mit seinem Komplettprogramm und mit dem Thema Parkettbearbeitung, -Verlegung und Schleiftechnik erfolgreich. In den letzten Jahren am meisten zugelegt hat der Bereich der Untergrundvorbereitung und Belagsentfernung. Dazu werden auf der Domotex 2008 Maschinen wie die Tri-Varo 430, das Ride-on Mobil und die Speedtronic Einscheibenmaschine präsentiert. FussbodenTechnik befragte Geschäftsführer Olaf Janser, Prokurist Wolfgang Müller und Logistikleiter Volker Blümle zu den Plänen für 2008.

FussbodenTechnik: Mit gleich zwei Messeauftritten bei Domotex und BAU ist Ihr Unternehmen wie kein anderer Zubehöranbieter in das Jahr 2007 gestartet. Haben sich die hohen Erwartungen für Sie erfüllt?

Olaf Janser: Wir konnten auf den Messen im Januar unseren Kunden bzw. Vertriebspartnern absolute Produktneuheiten vorstellen und dabei eine direkte Resonanz bekommen, was für uns besonders wichtig war. Wir waren in der Lage, im Anschluss an die Messen einige Baustellen-Vorführtermine für Großmaschinen der Belagsentfernung und Untergrundvorbereitung vereinbaren zu können, die in den allermeisten Fällen auch zu Aufträgen geführt haben. Die im Januar bereits vorhandene positive Grundstimmung unserer Kunden im Inland hat sich auch über das Jahr hinweg bestätigt und wir sind mit dem Verlauf des Geschäftsjahres 2007 mehr als zufrieden.

FT: Die Fußbodenbranche hat intensiv über den von Ihnen auf der Domotex 2007 vorgestellten, pfiffigen Parkettschleifroboter diskutiert. Wie war Ihre Resonanz? Wird es weitere Entwicklungen in diese Richtung geben?

Janser: Der Parkettschleifroboter Weasel hat großes Interesse geweckt und wir haben während der Januar-Messen sehr viele Anfragen bekommen. Wir konnten den Weasel im Laufe des Jahres auf mehreren Test-Baustellen bei Kunden einsetzen und dabei weitere Praxis-Erfahrungen sammeln, welche nun in der Maschinentechnik berücksichtigt werden können. Vor allem im Renovierungsbereich treten unterschiedlichste Situationen auf, was die Parkettoberfläche (z.B. Unebenheit, Holz- und Lacksorten) sowie auch Raumgeometrie betrifft. Hierfür müssen verschiedene Parameter noch angepasst werden, um eine optimale Schleifleistung zu bekommen. Die Umsetzung der Entwicklungen sowie weitere Tests sind für das erste Halbjahr 2008 geplant.

Grundsätzlich haben wir erkannt, dass der Weasel nicht nur für größere Parkettlegerbetriebe in Frage kommt, sondern auch für kleinere Unternehmen, die den Roboter regelmäßig einsetzen können. Eventuell vorhandene Erwartungen, dass der Roboter schneller ist als die herkömmliche Methode mit der Bandschleifmaschine, erfüllt der Weasel nicht. Wichtig dabei ist jedoch, dass ein Mitarbeiter nur begleitend bei der Maschine sein muss und gleichzeitig andere Tätigkeiten auf der Baustelle durchführen kann. Ebenso wird mit dem Weasel nicht nur staubfrei, sondern auch präziser und gleichmäßiger gearbeitet. Wir sind davon überzeugt, dass diese Entwicklung der richtige Weg im Schleifen von Parkettflächen sein wird, wollen jedoch die Maschinen noch weiter verbessern, bevor wir mit Auslieferungen beginnen. Zur Europarkett im April 2008 in Kortrijk, Belgien wollen wir die verbesserte Ausführung präsentieren. Ein weiteres Produkt für die Unterbodenbearbeitung mit arbeitserleichternder Fernsteuerung ist momentan bei uns in der Entwicklung.

FT: Welche Trends sehen Sie bei Werkzeugen und Maschinen?

Volker Blümle: Es hat sich gezeigt, dass unsere Handwerkerkunden aufgrund der positiven Stimmung im Konsumbereich und der konjunkturellen Dynamik beim Endverbraucher nicht mehr so sehr unter Preisdruck stehen, wie das noch vor einigen Jahren der Fall war. Es geht vielmehr darum, das vorhandene Arbeitsvolumen mit optimalem Zeiteinsatz in hervorragender Qualität abzuliefern. Dafür sind qualitativ hochwertige Maschinen und Werkzeuge notwendig, die zeitliche Vorteile bieten, sowie für den Dauereinsatz konzipiert sind. Anwenderfreundlichkeit, Ergonomie und der "Systemgedanke" spielen dabei eine sehr große Rolle. Nicht nur wegen der gesundheitlichen Aspekte für den Anwender steht bei uns seit jeher der Gedanke des "staubfreien Arbeitens" im Vordergrund. Insbesondere im Sanierungsbereich bekommt heute oftmals derjenige den Zuschlag, der im wahrsten Sinne des Wortes die "sauberste Arbeit" beim Endkunden abliefern kann.

FT: 2006 und 2007 haben Sie die Branche in Hannover mit einem außergewöhnlichen Standkonzept verblüfft. Worauf können sich die Besucher auf der Domotex 2008 freuen?

Blümle: Auch bei der Domotex 2008 setzen wir wieder auf zahlreiche Vorführaktivitäten und Highlights am Stand. Für uns ist es ganz wichtig, den Besucher hautnah mit unseren Produkten in Berührung zu bringen. Auch wenn wir am liebsten unser Gesamtprogramm mit nehmen würden, werden wir uns erneut auf die wesentlichen Produkt-Neuheiten konzentrieren.

FT: Auf welchen anderen Messen stellen Sie 2008 aus?

Janser: Nach der Domotex ist dann die Casa Messe in Salzburg vom 30.1. bis 2.2.2008 für uns besonders wichtig. Neben den Kunden aus Österreich treffen wir dort viele unserer Kunden aus Bayern. Wir würden es begrüßen, wenn weitere Kunden aus Süd-Deutschland, denen der Weg nach Hannover zu weit ist, diese attraktive Messe besuchen könnten. Optimal ist es natürlich, den Messebesuch mit einem Wintersport-Wochenende zu verbinden. Weitere internationale Messen sind die Europarkett im April in Belgien sowie im Juni die Domotex Middle East in Dubai sowie die Floorstyle in London. Des weiteren stellen wir über unsere Vertriebsgesellschaften auf verschiedenen Messen in Frankreich, Spanien, England, Polen sowie in der Schweiz aus. Hinzukommen dann noch eine Vielzahl von Hausmessen bei Großhändlern, die wir ebenfalls gerne unterstützen.

FT: Janser ist ja auch auf dem internationalen Markt präsent. Seit 30 Jahren z.B. in Frankreich. Sind die Länderniederlassungen autonom oder werden sie von Janser Deutschland zentral gesteuert? Welche Länder decken Sie ab?

Janser: Wir haben Niederlassungen in 9 Ländern. Neben Frankreich und Österreich produzieren auch unsere Firmen in Polen und Ungarn seit mehreren Jahren unterschiedliche Produkte. Reine Vertriebsgesellschaften sind dann in England, in der Schweiz sowie in Kroatien, Italien und Tschechien. Im Prinzip kontrolliert Janser Deutschland die Niederlassungen, wobei wir in allen Fällen Geschäftsführer bzw. Niederlassungsleiter vor Ort haben, die weitgehend selbständig arbeiten und von uns unterschiedlich stark betreut werden.

FT: Zum deutschen Markt: Arbeiten Sie bundesweit flächendeckend oder gibt es regionale Schwerpunkte? Wo sehen Sie Handlungsbedarf?

Wolfgang Müller: Seit mehr als drei Jahrzehnten sind wir bundesweit flächendeckend mit einer qualifizierten und sehr gut ausgebildeten Außendienstmannschaft täglich bei unseren Kunden vor Ort. Unsere fest angestellten Fachberater im Außendienst kommen ausschließlich aus der Branche und werden regelmäßig im Rahmen innerbetrieblicher Fortbildungsmaßnahmen geschult, wobei in diesem Rahmen natürlich auch ein ständiger Erfahrungsaustausch stattfindet. Unterstützt werden die Fachberater, insbesondere bei Präsentationen im Objekt, nicht selten auch von Mitarbeitern aus der Anwendungstechnik. Gerade die Vorführungen auf der Baustelle haben in den letzten Jahren enorm zugenommen und sind ein wichtiger Baustein unserer Service-Philosophie. Durch die flächendeckende Organisation sind wir in der Lage, kurzfristig auf die Anforderungen unserer Kunden im gesamten Bundesgebiet zu reagieren.

FT: Wie geht das Haus Janser mit der zunehmenden Bedeutung des Malergewerks auf unsere Branche um?

Müller: Wir haben schon vor vielen Jahren das Malergewerk als neuen und interessanten Kundenkreis für uns entdeckt. Neben der Betreuung dieser Kunden durch die Fachberater im Außendienst haben wir vor allem durch die Teilnahme an den wichtigen Fachmessen (z. B. die Messe Farbe) versucht, den Kontakt zu den Malerkunden auszubauen und zu vertiefen. Inzwischen wissen wir, dass immer mehr Malerfachbetriebe sich im weitesten Sinne mit Verlegearbeiten und den zuvor notwendigen Vorbereitungen des Unterbodens beschäftigen und diese Leistungen auch aktiv am Markt anbieten. Die Maler sind im Allgemeinen sehr aufgeschlossen, wenn es um die Anschaffung von Fachwerkzeugen und Maschinen geht, mit denen sie ein perfektes Arbeitsergebnis erzielen können.

FT: Wie sehr kann im Handwerk Vertrauen über Internetvertriebswege aufgebaut werden?

Blümle: Wir spüren einen gewissen Generationswechsel, was den Umgang mit den Kommunikationsmitteln und Vertriebsplattformen rund um das Internet betrifft. Wir sind ja bereits in den 90er Jahren - damals noch mit einem eher rudimentären Internetauftritt - gestartet und haben über die Jahre sehr gut feststellen können, dass das Thema Internet auch für das Handwerk enorm an Bedeutung gewonnen hat. Nach einigen Zwischenschritten in den letzten Jahren sind wir im übrigen in wenigen Wochen soweit und können unser gesamtes Artikelspektrum systematisiert über unsere Shop-Plattform www.janser.com unseren Kunden bereitstellen. Wir sind uns sicher, dass sobald der Kunde einen echten Mehrnutzen bei der Bestellabwicklung über das Internet bekommt, wird das Vertrauen und die Akzeptanz diesbezüglich sehr schnell positiv beeinflusst.

FT: Welche Produktgruppe ist Ihr wichtigster Umsatzträger?

Blümle: Neben unserem kompletten Maschinen- und Werkzeugprogramm rund um das Thema Parkettbearbeitung, -Verlegung und Schleiftechnik haben wir in den letzten Jahren sicherlich am meisten im Bereich der Untergrundvorbereitung und Belagsentfernung zugelegt. Hier sehen wir uns in der Zwischenzeit als einen der kompetentesten Marktteilnehmer wenn es darum geht, Problemlösungen unterschiedlichster Art anzubieten. Unsere hydraulisch betriebenen Belagsentfernungsmaschinen Master, Strato oder das Ride-On Mobil in den Versionen Elektro- oder batteriebetrieben nehmen in der Zwischenzeit sicherlich eine zentrale Stellung am europäischen Markt ein. Die Speedtronic Einscheibenmaschine mit variabler Drehzahl bis zu 400 U/Min ist vom Start weg sehr positiv von der Kundschaft angenommen worden und hat alle Erwartungen hinsichtlich der Stückzahlen deutlich übertroffen. Auf der Domotex stellen wir auch die Schleifmaschine Tri-Varo 430 vor. Sie ist besonders variabel einsetzbar und sorgt für eine hohe Abtragsleistung.

FT: Bieten Sie Ihren Kunden Finanzierungssysteme bei größeren Investitionen?

Blümle: Ja, das tun wir. Das geht bereits los bei kleineren Investitionen ab 500EUR und wird insbesondere interessant bei größeren Maschinen wie beispielsweise unsere Produktreihe der Unterboden-Bearbeitungsmaschinen oder Aufsitz-Strippermaschinen. Sehr oft nutzen unsere Kunden diese Möglichkeit bei der Anschaffung eines kompletten Systems wie zum Beispiel einer Dreischeiben-Schleifmaschine zusammen mit einem kompletten Satz an Werkzeugen und der passenden Absauglösung dazu - und dies alles mit einem Leasingvertrag zu fairen Konditionen und transparenten Bedingungen. Leasing-Anträge können sehr einfach online abgegeben werden und manchmal liegt die Zusage bereits nach wenigen Minuten unterschriftsreif auf dem Tisch.

FT: Welche Zielsetzungen haben Sie sich für das Jahr 2008 gestellt?

Blümle: Grundsätzlich möchten wir gerne schneller wachsen als der Branchendurchschnitt. Dies bedeutet zum einen, dass wir unsere Innovationskraft weiter ausbauen werden und unseren Kunden regelmäßig mit neuen Lösungen und der immer wichtiger werdenden Beratungsleistung über unsere 14 Außendienstmitarbeiter zur Seite stehen. Zum anderen streben wir im nationalen und internationalen Umfeld an, unsere Marktposition weiter auszubauen. Hierfür steht die Zusammenarbeit mit neuen Partnern ebenso im Fokus wie die Zielsetzung, vorhandene Netzwerke intensiver zu nutzen. Alles in allem steht die größtmögliche Zufriedenheit unserer Kunden zentral im Vordergrund.
aus FussbodenTechnik 01/08 (Wirtschaft)