Pssst-Bettenhaus

Einer macht auf, einer macht zu


Zum 1. Dezember letzten Jahres eröffnete in Kleve ein neues Pssst-Bettenhaus, Ende März dieses Jahres schloss der Standort Maulburg. Per Saldo bleibt damit die Zahl der Häuser konstant bei neun Geschäften. Sie sind, mit Ausnahme von Kleve, alle im Südwesten Deutschlands angesiedelt.

Nach seinem BWL-Studium war Alfred Scholz lange Jahre angestellter Filialleiter in verschiedenen Einzelhandels-Unternehmen und schon seit längerem liebäugelte er mit der Selbständigkeit im Handel. Aber erst die Arbeitslosigkeit auf Grund einer Betriebsschließung gab den letzten Ausschlag, damit sich Scholz intensiv mit dem Thema beschäftigte. Er erkundigte sich eingehend, welche Franchise-Konzepte für ihn in Frage kämen. Bei einigen, warnt Scholz rückblickend, solle man unbedingt die Finger davon lassen, da dort der Vorteil des Franchise-Gebers eindeutig im Vordergrund stehe. Das Konzept von Heinz Hasslinger und dem Pssst-Bettenhaus hatte ihn jedoch überzeugt, da er, so Scholz, "mit Abstand der Seriöseste" war. Da Hasslinger selbst Einzelhändler und kein Hersteller sei, hat er kein Interesse daran, dass seine Produkte in das Geschäft gedrückt würden. Hinzu kam, dass Hasslinger auch bereit war, finanziell mit ins Risiko zu gehen und so die Finanzierungslücke für den Jungunternehmer zu schließen.

Das neue Bettenhaus liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem Fachmarktzentrum Elefanten Oberstadt Centrum (EOC). "Täglich fahren bei uns rund 15.000 Autos vorbei", schildert Scholz. Er hofft, mit seinem Geschäft von diesem Verkehr profitieren zu können. Knapp 1.000 qm Verkaufsfläche umfasst das Bettengeschäft. Die ersten Monate sind recht verheißungsvoll angelaufen, auch wenn der März ein ziemlich schlechter Verkaufsmonat war, so liegt das Klever Fachgeschäft aufgelaufen leicht in der Gewinnzone. Darauf lässt sich aufbauen. Besonders stark nachgefragt werden Bettgestelle, von denen in Schnitt 40 im großzügigen Verkaufsraum ausgestellt sind. "Wir versuchen zwar, gleichzeitig auch immer eine Matratze mit dazu zu verkaufen, aber im Vergleich zu den Kollegen liegen wir bei Matratzen noch unter dem Durchschnitt", so Scholz.

In Maulburg hat der Franchise-Nehmer den auslaufenden Vertrag nicht verlängert und zum 31. März dieses Jahres das Geschäft aus privaten Gründen geschlossen. Mit einer Verkaufsfläche von knapp 400 qm sei es ohnehin eines der kleineren innerhalb des Franchise-Verbundes gewesen, so Heinz Hasslinger. Er räumt ein, dass es momentan nicht einfach sei, weitere Franchise-Partner zu finden. Er hat deshalb die aktive Akquise eingestellt, "auf mich kommen die Leute eher zu, als dass ich sie anspreche." Er befinde sich aber in Gesprächen mit weiteren Interessenten, die jedoch als offenkundig erfahrene Einzelhändler weniger an einem Franchise-Vertrag interessiert sind. Hasslinger führt das Pssst-Bettenhaus in Konstanz, weitere Standorte des Konzeptes sind Speyer, Montabaur, Neuwied, Mülheim-Kärlich, Bad Dürrheim, Freiburg und Karlsruhe.
aus Haustex 05/08 (Wirtschaft)