Jahreshauptversammlung Care & Fair

Betrieb der laufenden Projekte gesichert


Wo Licht ist, gibt es bekanntlich auch Schatten. Die erfreuliche Tatsache, dass Kinderarbeit in der Teppichbranche kein echtes Thema mehr ist, schlägt sich in sinkenden Mitgliedszahlen von Care & Fair nieder, der Brancheninitiative gegen illegale Kinderarbeit. Care & Fair betreibt und unterstützt Schulen und Krankenhäuser in den Ursprungsländern Indien, Pakistan und Nepal. Die Arbeit finanziert sich sowohl aus den Mitgliederbeiträgen, als auch aus Export- und Importabgaben der angeschlossenen Produzenten und Großhändler. Derzeit engagieren sich 368 Mitglieder aus den 3 Produktions- und 18 Konsumentenländern, sowie 26 Fördermitglieder bei Care & Fair.

Rückläufige Mitgliederzahlen und sinkende Im- und Exportabgaben hinterlassen Spuren: Neue Projekte können derzeit nicht mehr gestartet werden. Trotz dieses negativen Vorzeichens blickt man in Hamburg optimistisch in die Zukunft: Die laufenden Kosten aller aktuell betriebenen Schulen und Krankenhäuser können gedeckt werden. Neben den Mitteln von Care & Fair Hamburg, tragen Sponsoren viel zum Aufrechterhalt der Projekte bei.

Für Indien heißt das, dass ein Schulbesuch weiter schulgeldfrei sein wird und dass alle Unterrichtsmaterialien und Schuluniformen gestellt werden. In Nepal ist nach Aussage von Manfred Barfuss die politische Situation der größte Hemmschuh. Trotzdem würden alle Projekte rund laufen.

Rund läuft es auch in Pakistan. Die Kosten der Schule in Vern, unweit von Lahore, werden komplett lokal aufgebracht, ebenso ist die Finanzierung des Ausbaus gesichert - eine Jungen-Schule wird derzeit angebaut. Erfreuliches gibt es auch von Seiten der Schüler zu berichten. 18 von ihnen wurden für ein Stipendium vorgeschlagen, dass 13 Schüler zusammen mit einem Scheck der Regierung letztendlich erhielten. Als Lob der besonderen Art ist die Bitte einer benachbarten staatlichen Schule zu werten, das Care & Fair Pakistan deren Management übernehmen soll.

Langfristig steht zur Diskussion, ob es Sinn macht Aktivitäten in Afghanistan zu entwickeln, da immer mehr Knüpfer von Pakistan zurück in ihre alte Heimat wandern.

Neben den Länderberichten stand auch noch die Neuwahl des Vorstands auf der Tagesordnung. Auf Grund der seit Jahren geringen Teilnahme an den Jahreshauptversammlungen, wurden die meisten Stimmen per Briefwahl abgegeben. Der neue Vorstand setzt sich wie der alte aus dem 1 Vorsitzenden Volker Heinrich, 2. Vorsitzenden Enno Kramer, sowie Manfred Barfuss, Frits und Marc Janssen und Dr. Ali Ipektchi zusammen.
aus Carpet Magazin 02/08 (Wirtschaft)