Dyckerhoff: Neubau der Haupt- und Realschule Weilrod-Riedelbach

Gestalteter Beton im Fokus


Beim Neubau der Haupt- und Realschule Weilrod-Riedelbach mit Ganztageszentrum und Mensa setzten Bauherr und Planer ganz auf die gestalterischen und funktionalen Stärken des Werkstoffs Beton. So wurden sämtliche Böden in dem 24 Mio. EUR teuren Neubau mit dem neuartigen Beton-Fußbodensystem Terraplan hergestellt. Sie harmonieren perfekt mit den gleichfarbigen Betonwerksteintreppen und den in den Aufenthaltszonen installierten Betonmöbeln.

Geplant wurde der Neubau von dem Frankfurter Architekten Martin Neugebauer. Die funktionalen, aber dennoch großzügig wirkenden Gebäude präsentieren sich hell und lichtdurchflutet. Ganz besondere Akzente wollten Bauherr und Planer mit dem Werkstoff Beton in all seinen Facetten setzen. Bei den Bodenbelägen entschieden sie sich daher für den Einsatz des Terraplan-Betonbodens. Hierbei handelt es sich um ein neuartiges Fußbodensystem, welches aufgrund der bekannten Betoneigenschaften zum einen eine hohe Belastbarkeit und zum anderen in Anlehnung an die klassische Terrazzo-Technologie eine Vielzahl gestalterischer Möglichkeiten bietet.

Der wesentliche Unterschied zu herkömmlichen Fußboden-Systemen besteht jedoch darin, dass bei Terraplan auf eine Oberflächenbeschichtung bzw. -versiegelung verzichtet werden kann. Die Betonrezeptur wird in bezug auf die spätere Farbgebung der Oberfläche auf die gestalterischen Wünsche des Auftraggebers abgestimmt. In jedem Fall wird für die oberste Schicht (Oberbeton) immer Dyckerhoff Weiss als Weißzement verwendet. Hierdurch wird sichergestellt, dass es bezüglich der Farbtöne stets reproduzierbare Standards gibt. Denn im Gegensatz zu vielen Grauzementen ist die Farbe bei Verwendung von Dyckerhoff Weiss stets einheitlich. Beim Schulneubau in Riedelbach wurde Dyckerhoff Terraplan als zweischichtiges System verwendet. Diese Verbundbauweise setzt voraus, dass Spannungen im Querschnitt aufgrund von Temperatur- und Schwindgradienten vermieden werden. Die Verbundwirkung erreicht man dadurch, dass die Betone "frisch in frisch" verarbeitet werden, d.h. der Unterbau wird als Transportbeton mittels Pumpen eingebracht und anschließend mittels eines Besenstrichs abgezogen. Schon nach ca. 3 Stunden kann dann der Oberbeton ebenfalls als Transportbeton auf die schon leicht abgebundene Unterbetonschicht eingebaut werden. Durch den Besenstrich entsteht eine Oberflächenprofilierung, welche eine Verzahnung und damit einen Verbund der beiden Betonschichten sicher stellt.

Bei dem Unterbeton handelt es sich in diesem Fall um einen Beton mit der Klassifizierung C35/45 F3 16 mm XC4 (WU), XD2; bei Terraplan (Oberbeton) um einen Beton C35/45 F5 16 mm XC4. Zur Gestaltung des Bodens wurden in Riedelbach zwei farblich unterschiedliche Oberbetone verarbeitet. Zum einen ein schwarzer Beton mit rötlichen Einstreuungen, der in den Gängen und Klassenzimmern zum Einsatz kam. Zum anderen ein rötlicher Beton mit dunklen Einstreuungen, mit dem die Treppen, Podeste und Verbindungsflure farblich abgesetzt wurden.

Nach einer Aushärtungszeit von fünf Tagen erfolgten die Schleifarbeiten der Oberflächen im Nassschliffverfahren - mit dem Ziel, die vom Architekten gewünschte "Terrazzo-Optik" herzustellen. Der so entstandene Terraplan-Fußboden ist extrem pflegeleicht und lässt sich einfach mit Wasser und Betonseifen reinigen, wodurch dauerhafter Glanz sichergestellt ist.


Objekt-Telegramm

Objekt: Haupt- und Realschule Weilrod-Riedelbach
Bauherr: Hochtaunuskreis
Planung: M. Neugebauer, Frankfurt am Main
Generalunternehmer: Otto Heil, Bad Kissingen
Ausführendes Unternehmen: R. Bayer Betonwerkstein, Blaubeuren
Betonlieferung: Dyckerhoff Beton, Niederlassung Rhein-Main-Taunus
Zement: Dyckerhoff Weiss

Terraplan-Info: Dyckerhoff
Tel.: 0611/676-0
Fax: 0611/676-10 40
aus FussbodenTechnik 05/08 (Referenz)