Ökologie

Industrie und Handel weltweit aktiv


Bönnigheim - Weltweit legen die Verbraucher verstärkt Wert auf gesundheitlich unbedenkliche und umweltfreundlich produzierte Textilien. Indem die Hersteller und der Handel diese Nachfrage stillen, folgen sie nicht nur einem globalen Trend, sondern schaffen vor allem auch eine solide, vertrauensvolle Basis für künftige Markterfolge.

Eine zentrale Rolle spielen dabei Schadstoffprüfungen nach dem Öko-Tex Standard 100. Da das Prüf- und Zertifizierungssystem weltweit mit den gleichen Kriterien arbeitet, hat es sich zum einen als Qualitätssicherungssystem innerhalb der textilen Kette etabliert und sichert hier die zunehmend komplexer und kurzfristiger werdenden Lieferantenbeziehungen ab. Auf der anderen Seite genießt das Label "Textiles VerTex Standard 100 mit seinem Label "Textiles Vertrauen", die Situation in den Fertigungs- und Konfektionsbetrieben. Entsprechend verzeichnet die Internationale Öko-Tex Gemeinschaft auch ein verstärktes Interesse an der Zertifizierung umweltfreundlicher Betriebsstätten nach dem Öko-Tex Standard 1000, über dessen Vorgaben auch Sozialstandards auf europäischem Niveau abgedeckt werden. Im vergangenen Jahr wurde der erste Betrieb außerhalb Europas in Ägypten zertifiziert - Anfragen aus China liegen bereits vor.

Damit aus dem weltweiten Trend zu ökologischen, textilen Produkten ein dauerhaft wachsender Markt wird, ist es wichtig, mit dem Vertrauen der Verbraucher sorgfältig umzugehen. Eine große Gefahr geht von der rasant steigenden Zahl von Eigenlabels und kreativen Wortschöpfungen aus, mit denen Handel und Hersteller ihre "grünen" Produkte bewerben und die zum Großteil quasi als Insellösungen angelegt sind.

Im Gegensatz dazu bildet das System des Öko-Tex Standards 100 und 1000 ein wichtiges Bindeglied zwischen Industrie, Handel und Konsumenten. Seine einheitlichen Kriterien, die internationale Ausrichtung und Unabhängigkeit sind Garanten für eine fortgesetzt weltweite Verbreitung ökologischen Denkens und Handelns.trauen" bei den Verbrauchern einen hohen Bekanntheitsgrad und ist ein wichtiges Verkaufsargument für die unterschiedlichsten textilen Produkte.

Mittlerweile arbeiten über 8.000 Unternehmen weltweit nach den Kriterien des Öko-Tex Standards 100. Die Zahl von über 65.000 Zertifikaten steht für Millionen von Einzelprodukten, deren gesundheitliche Unbedenklichkeit durch die autorisierten, unabhängigen Prüfinstitute in Laboruntersuchungen belegt wurde.

An den Hohensteiner Instituten stellt man in den letzten Monaten eine verstärkte Nachfrage nach Prüfungen gemäß Öko-Tex Standard 100 fest. Ein großer Anteil entfällt dabei auf Kunden, die über die 18 Auslandsbüros in den wichtigsten Weltregionen der Textilproduktion betreut werden. Bei seiner Gründung im Jahr 1992 war der Öko-Tex Standard 100 schwerpunktmäßig ein Thema für den europäischen Markt, sowohl auf Verbraucher-, wie auch auf Herstellerseite. Die globale Klimadiskussion, die allgemeine Wellnesswelle sowie negative Medienberichte über ökologisch und sozial unhaltbare Produktionsbedingungen haben nun auch in den anderen großen Verbrauchermärkten wie Amerika und Japan zu einer weitreichenden Sensibilisierung beigetragen.

Im Fokus steht neben der gesundheitlichen Unbedenklichkeit des fertigen Produktes, abgedeckt über den Öko-
aus Haustex 06/08 (Wirtschaft)