Neues Prüfverfahren

Textilien gegen Schweißgeruch


Bönnigheim - Sie werden mit Begriffen wie "Frischegarantie", "Antismell" und "Geruchskiller" angepriesen: Textilien mit antibakterieller Wirkung. Die Hersteller versprechen den Käufern von solchermaßen ausgerüsteten Anzügen, Socken, Hemden oder Unterwäsche eine deutliche Reduzierung der schweißbedingten Geruchsbildung.

Das Team um Dr. Dirk Höfer vom Institut für Hygiene und Biotechnologie am internationalen Textilforschungszentrum Hohensteiner Institute in Bönnigheim hat ein zweistufiges Prüfverfahren entwickelt. Mit seiner Hilfe kann die Wirksamkeit von antimikrobiellen Textilien im Hinblick auf die Reduktion des Schweißgeruchs erstmals quantitativ und qualitativ beurteilt werden. Dazu wird in einem ersten Schritt ein mikrobiologisches Zellmodell verwendet, in dem die antimikrobiellen Textilien den Stoffwechsel von Mikroorganismen hemmen, die eine spezifische Geruchssubstanz produzieren. Auf dem Wege der GC/MS-Analyse (Gaschromatographie mit Massenspektrometrie-Kopplung) kann die Bildung dieser Geruchssubstanz quantifiziert und damit die Leistungsfähigkeit der antimikrobiellen Materialien bewertet werden.

In einer zweiten Untersuchung belasten Probanden in einem kontrollierten Trageversuch Textilien mit echtem Körperschweiß. Speziell geschulte Testpersonen bewerten anschließend qualitativ und quantitativ die Geruchsreduzierung der antimikrobiellen Materialien im Vergleich zu herkömmlichen Textilien.

Hersteller können die neutralen Untersuchungsergebnisse der Geruchsanalytik mit dem Hohensteiner Qualitätslabel künftig direkt am Produkt ausloben und damit Marketingaussagen zur Leistungsfähigkeit der funktionalisierten Textilien neutral belegen.
aus Haustex 09/08 (Wirtschaft)