F. M. Hämmerle

Nach Insolvenz neuen Gesellschafter gefunden


Dornbirn/A - Ende Juli musste die F. M. Hämmerle Textilwerke GmbH & Co. KG mit Schulden von rund 6 Mill. Euro am österreichischen Landesgericht Feldkirch Konkursantrag stellen. Nach Angaben des KSV1870 sind von der Insolvenz 312 Mitarbeiter und rund 300 Gläubiger betroffen. Als Grund für die Insolvenz wurden die verschlechterten Marktbedingungen für Textilindustriebetriebe in Europa angeführt.

Das Unternehmen wurde 1836 durch Franz Martin Hämmerle gegründet. Die Firma wurde bald zu einem Mehrspartenbetrieb mit den Bereichen Garnspinnerei, Färberei, Weberei und Textilveredlung ausgebaut und konzentrierte sich auf die Erzeugung von Bettwäsche, Hemdenstoffen und Berufskleidung. Bis in die 1980er Jahre war F.M. Hämmerle mit rund 3.000 Mitarbeitern das größte Textilunternehmen Österreichs.

Schon kurz nach der Insolvenz fand der Insolvenzverwalter einen neuen Inhaber für Hämmerle, die indische Oswal-Group, einen Garnproduzenten. Die Oswal-Group beschäftigt nach eigenen Angaben 1.500 Mitarbeiter.

Dem Vernehmen nach sollen rund 150 der zuletzt 311 Mitarbeiter in die neue Gesellschaft übernommen werden. Hämmerle hatte mit Oswal bereits in Form eines Joint-Ventures zusammengearbeitet. Mit im Bieterwettstreit war auch die Firma Brennet in Bad Säckingen, die sich allerdings nur für die Garnfärberei interessierte und maximal 30 Mitarbeiter übernommen hätte.

Die neuen Eigentümer sagten zu, das Unternehmen in allen Sparten weiterzuführen. Geplant war die Wiederaufnahme des Betriebs ursprünglich für den 1. September. Durch Unklarheiten bei der Nutzung der nicht übernommenen Immobilien verzögerte sich der Start jedoch um einige Tage. Anfang September lief dann die Produktion wieder mit vorerst gut 80 Mitarbeitern an.
aus Haustex 10/08 (Wirtschaft)