Silentnight Houben

Hausbank zwingt Unternehmen in die Insolvenz


Hückelhoven - Am 3. Dezember musste das Matratzenunternehmen Silentnight Houben beim Amtsgericht Mönchengladbach einen Insolvenzantrag stellen. Dabei ist es dem Unternehmen nach eigenen Angaben gelungen, trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten die Planzahlen für 2008 zu erfüllen. Auslöser für den Insolvenzantrag sei die Zahlungsunfähigkeit eines niederländischen Großkunden, heißt es. Dem Vernehmen nach handelt es sich dabei um die Firma Phiton. Auf Grund dieser Insolvenz sah sich die einzige Hausbank von Silentnight Houben gezwungen, die eingeräumte Kreditlinie mit sofortiger Wirkung zu kündigen. Die Bank habe in keiner Weise Bereitschaft signalisiert, kurzen Aufschub zu gewähren, damit das Unternehmen die notwendigen Mittel anderweitig organisieren könne, so das Unternehmen.

Auf Grund der Leistungsfähigkeit des Unternehmens hofft der Geschäftsführer von Silentnhigt Houben, Andreas Krämer, auf eine Fortführung. Der vorläufige Insolvenzverwalter habe bereits signalisiert, dass er dafür gute Chancen sehe, wenn zum einen die Mitarbeiter und zum anderen die Kunden und Lieferanten dem Unternehmen treu blieben. Silentnight sichert allen Kunden weitere zuverlässige Lieferung zu und verspricht, eventuell auftretende Schwierigkeiten sofort seinen Kunden und Lieferanten zu melden. Auch die Mitarbeiter in Hückelhoven bleiben ihrem Arbeitgeber treu und produzieren weiterhin Matratzen. Andreas Krämer betont: "Unsere Mitarbeiter stehen zum Unternehmen. Auch bedeutende Kunden und Lieferanten haben bereits ihre Bereitschaft zur Fortführung der Zusammenarbeit mit uns erklärt. Wir wollen versuchen, unter dem Schutz des vorläufigen Insolvenzverfahrens das Unternehmen fortzuführen." Dr. Ulrich Leifeld, Geschäftsführer des Fachverbandes Matratzen-Industrie, ist schockiert über die Geschwindigkeit, mit der die schlechten Nachrichten in der Branche zunehmen. "Es darf nicht sein, dass die Unwilligkeit von Banken in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Unternehmen in den Ruin führen." Gerade kleinere und mittelständische Unternehmen seien gut beraten, Geschäftsbeziehungen zu mehreren Kreditinstituten zu unterhalten, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Es bleibe zu hoffen, dass Silentnight Houben weiterhin im Markt bleibt, so Leifeld.

Das Unternehmen bittet alle Beteiligten, ihm weiterhin die Treue zu halten, denn nur so könnten 110 Mitarbeiter eventuell ihre Arbeitsplätze sichern. In welcher Form, bleibe noch abzuwarten, heißt es aus Hückelhoven.
aus Haustex 01/09 (Wirtschaft)