Wools of New Zealand

Zertifizierte Schurwolle vom anderen Ende der Welt


Wenn man über Neuseeland spricht, haben die meisten Menschen Bilder von grünen Wiesen, zauberhaften Landschaften, Schafherden oder von Klippen im Sinn, die den Blick auf den Pazifik freigeben. Und das, obwohl die wenigsten das über 20 Flugstunden von Europa entfernte Land aus eigener Betrachtung kennen. Bekannt ist Neuseeland auch für seine Hauptexportgüter: Schurwolle und Kiwis.

Dass der Inselstaat ein El Dorado für die Schafzucht ist, hängt im wesentlichen mit seinem günstigen Klima und den landschaftlichen Gegebenheiten zusammen: reine Luft, klares Wasser, fast viertausend Meter hohe Gebirge, unterschiedliche Klimazonen und sattgrüne Wiesen - ideale Bedingungen für die vierbeinigen "Woll-Lieferanten". Daher ist auch heute noch die Schafzucht einer der wichtigsten Wirtschaftszweige und die neuseeländischen Schaffarmer genießen den Ruf, zu den besten Schafzüchtern der Welt zu gehören.

Zu ihnen zählt Dene Watson. Er führt die von seinem Großvater im Jahr 1923 gegründete Schafzucht gemeinsam mit seiner Frau Stephanie und mit Hilfe seiner Eltern Murray und Joan. Der Bestand auf der 200 Hektar großen Farm zählt stolze 1.400 Romney Schafe - eine Rasse, die für die Produktion von besonders starker Wolle bekannt ist, ideal geeignet für die Herstellung von Teppichen. Die Farm der Watsons ist ein echter Familienbetrieb, in dem Dene und Murray selbst für die täglichen Arbeiten verantwortlich sind und kräftig Hand anlegen müssen. So wird viel Zeit darauf verwendet, die Weiden frei von Disteln zu halten, damit deren Samen das Naturprodukt Wolle nicht verunreinigen.

Jedes Schaf der Watsons wird zweimal pro Jahr in Handarbeit von versierten Schafscherern geschoren. Anschließend wird die frisch geschorene Wolle sortiert und nach Qualitätskriterien wie Haarfeinheit, Haarlänge, Gewicht und Farbe klassifiziert. Anschließend muss sie mehrfach gewaschen werden - im Fachjargon Entfetten oder Entschweißen genannt. Dieser Vorgang gewährleistet, dass die Wolle ihre vielfältigen positiven und natürlichen Eigenschaften bewahrt.

Die gesäuberte Wolle wird entweder in ihrer Naturfarbe belassen oder eingefärbt, bevor sie in Spinnereien zu Garn verarbeitet und auf Spulen gewickelt wird. Von dort führt der Weg in die Webereien, in denen die Teppiche auf Webstühlen gewebt, mit der Hand geknüpft oder auf speziellen Maschinen getuftet werden. Für die Produktion eines durchschnittlich großen Schlafzimmerteppichbodens wird die Wolle von sechs bis sieben Schafen benötigt.

Teppiche und Teppichböden aus neuseeländischer Schurwolle erkennt man an dem Wools of New Zealand Logo, dem Farnblatt. Produkte, die dieses Zeichen tragen haben anspruchsvolle Leistungstests bestanden. Sie enthalten mindestens 80 % Schurwolle - davon wenigstens 60 % aus neuseeländischer Produktion - und wurden von einem lizensierten Hersteller gefertigt.
aus BTH Heimtex 05/09 (Wirtschaft)