Olivenholz-Parkett: Neue Ausstellung in Köln

Spezialanbieter für besondere Hölzer und Muster

Seit Anfang 2009 hat Geschäftsführer Giuseppe Ciancimino mit Olivenholz-Parkett einen neuen Schauraum in der Gladbacher Straße in Köln bezogen. Ruhige Lage mit denkmalgeschützter Fassade, 180 qm groß mit Platz für 120 qm Ausstellfläche und angrenzende Büroräume. Der Innenhof im Ruhrpott-Barock mit Blick auf schmiedeeiserne Zierbalkone ist wie gemacht für eine After-Work-Party.

Zum Feiern wird Ciancimino aber zunächst nicht kommen. Manche Hürde auf dem Weg zum fertigen Geschäftsraum ist bereits genommen, andere werden derzeit bewältigt. Die neuen Schaufenster des ehemaligen Schlecker-Ladens mussten ausgetauscht werden. Ihr Kunststoffrahmen entsprach nicht dem Willen des Denkmalsamtes nach hölzernem Original. Vom Firmenschild an der Fassade war die Behörde erst im vierten Anlauf zu überzeugen. Ein Wasserschaden kurz vor der Eröffnung kostete Nerven. Das frisch verlegte 10 mm Industrieparkett aus Olivenholz musste abgeschliffen und neu mit Chimiver Ecostar versiegelt werden. Die Wahl des Lackes ist kein Zufall. Die Firma Olivenholz-Parkett ist offizieller Deutschland-Vertreter des italienischen Oberflächenbeschichters Chimiver. Im kommenden Jahr wollen beide Unternehmen auf der Domotex einen Gemeinschaftsstand beziehen. In der Planung ist außerdem, die gesamten Chimiver-Produkte auf einer neuen deutschen Internet-Seite zu platzieren.

Anlaufstelle für Planer und Handwerker

Olivenholz ist getreu dem Firmennamen zwar eindeutig die Hauptware, aber nicht das einzige Parkett in der feinen Ausstellung. Die italienischen Hersteller Berti und Giant sowie die deutsche Dielenmanufaktur Riemer aus Nettetal sind hier vertreten. Eine Wand ist komplett mit 2.500 x 1.200 mm großen Mustern auf 26 vertikalen Schiebedisplays belegt. Das macht eine sichtbare Fläche von 2,7 qm pro Bodentyp - genug, um sich die Wirkung des Parketts vor Augen führen zu lassen. Hinzu kommen zwei Display-Ständer aus dem Hause Berti, einer davon mit den exklusiven Designs der Kollektion Avantgarde. Giant, ein für italienische Verhältnisse mittelgroßer Massivholzproduzent, ist mit Paduk, Wenge, Zebrano, anderen Exoten, sowie europäischen Hölzern dabei.

Gleich vorn neben dem Eingang ist eine Berti-Intarsie platziert, umgeben von einem Olivenholzboden mit Bordüre. Durchaus eine ungewöhnliche Kombination - das Medaillon auf Eiche-Basis in Verbindung mit dem goldgelben Olivenholz.

Das neue Olivenholz-Domizil versteht sich als Informationsquelle für Parkettleger, Designer und ihre Kunden. Hier geht es nicht um Laufkundschaft, hier wird kein Boden an den Endkunden verkauft. Hier werden großflächig die Alternativen gezeigt. "Auch ein Handwerker muss den Boden zunächst einmal an den Verbraucher bringen", sagt Ciancimino. "Dabei wollen wir die Parkettleger unterstützen."

Beratung geht über den Boden hinaus

Wie will der Endverbraucher leben, warum will er einen Parkettboden? Das sind Fragen, die über Holzart, Farbe und Verlegeform entscheiden. "Wir versuchen, herauszufinden, welcher Boden zum Charakter des Kunden passt", sagt Ciancimino. Nicht immer ein leichtes Unterfangen. "Dazu muss sich der Kunde öffnen und im Gespräch seinen Geschmack und Stil offenbaren."

Giuseppe Ciancimino weiß, dass diese Art moderner Verkaufsförderung im traditionellen Parketthandwerk noch zu gering Verbreitung findet. "Die Denkweise ist oft: Der Kunde braucht seinen Boden nur einmal im Leben und genauso oft möchte ich auch mit ihm zu tun haben." Dabei kann die Nachbearbeitung manchen Folgeauftrag nach sich ziehen. Geölte Böden beispielsweise brauchen nach ein paar Jahren eine Grundreinigung. "Viele Handwerker fragen aber nicht nach, weil sie Angst vor Reklamationen haben. Dabei könnte der Parkettleger kleine Unzufriedenheiten des Verbrauchers sogar kostenlos korrigieren und hätte sofort einen dankbaren Kunden, der wertvolle Mundpropaganda liefert". Jede Unternehmensberatung lehrt, dass selbst Reklamationen neue Aufträge nach sich ziehen können. "Der Parkettleger ist für den Verbraucher schließlich der anerkannte Fachmann, auf dessen Rat der Kunde wirklich hört", weiß Ciancimino.

Olivenholz erfordert Fachkenntnis

"Manche glauben, dass Olivenholz ein Exot ist. Das stimmt nicht. Außerdem nutzen wir nur alte Olivenbäume, die keine Früchte mehr tragen und sonst verbrannt würden", erklärt Ciancimino.

Olivenholz kommt aus Süditalien. Mehr als 2.000 Olivenholzsorten sind bekannt, manche wachsen schneller, tragen aber schlechtere Früchte. Die italienische Forstverwaltung kontrolliert, dass nur biologisch tote Bäume für die Holzproduktion verwendet werden. Deren Holz trocknet auch schneller. Für die Verwertung als Parkett sind genug Bäume vorhanden, in Zukunft sogar mehr, weil die EU das Pflanzen von Olivenhainen fördert.

Die Verarbeitung von Olivenholz erfordert besondere Kenntnisse. Die maximale Dicke bei Massivparkett beträgt 22 mm, Breiten lassen sich bis 80 mm und Längen bis zu 1.000 mm realisieren. Die beiden gängigsten Ausführungen sind 12 mm dickes Massivholz mit 5 mm Oberwange über der Feder sowie Zweischicht-Parkett mit 3,5 mm Nutzschicht auf Birkensperrholzträger - seit Neuestem auch werkseitig mit UV-Öl behandelt. Olivenholzparkett wird grundsätzlich vollflächig verklebt. Empfohlen wird wahlweise hartelastischer 2K-PU-Kleber oder weichelastischer 1K-MS-Klebstoff.

Um das Interesse an Olivenholzparkett zu fördern und zu verbreiten, hat Ciancimino unter anderem eine PR-Agentur (www.easy-pr.de) eingeschaltet, die Pressemitteilungen an die Inneneinrichtungs-Presse und im Internet verbreitet. In der Strategie der Marktbearbeitung sieht Ciancimino die Fliesenbranche als Vorreiter. Da sind gute Schauräume und Präsentationen selbstverständlich. "Wir brauchen mehr Markenbewusstsein", sagt er. "Holz ist warm und hat so viele Vorzüge."

"Parkettleger sollten sich an einen Hersteller binden und eine bestimmte Marke und Verbundenheit präsentieren", meint der Geschäftsführer und strebt genau solche Partnerschaften mit seiner Marke Olivenholz-Parkett an. Eine weitere Aufgabe sieht er darin, weitere italienische Marken wie Chimiver und Berti in Deutschland zu etablieren.

Olivenholz-Parkett selber bietet mehr als nur Holzböden. Aktuellstes Erzeugnis ist ein Sitzkubus. Aus Rumänien kam bereits die Anfrage, ob der Kubus mit Swarovski-Steinen bestückt werden könnte. Aus Olivenholz sind noch weitere Wohnaccessoires und Arbeitsplatten für die Küche oder Tische erhältlich. Zur nächsten Domotex soll solch ein Tisch als standardisiertes Produkt präsentiert werden.

"Will man am Kunden dran bleiben, kann man das nur mit interessanten Ideen. Denn einen Kunden, der nur einen Boden kauft, sieht man in der Regel 50 Jahre nicht mehr", betont Ciancimino. Seine Klientel snid Verbraucher mit einer Altersstruktur von 40 bis 55 Jahren. Leider eine Käuferschicht, die von der aktuellen Wirtschaftskrise besonders betroffen ist. Trotzdem betrachtet Ciancimino die Krise mit Gelassenheit. Anders als Händler oder Hersteller, die auf großen Lagerbeständen sitzen, hat das Unternehmen Olivenholz-Parkett eine überschaubare Kostenstruktur. Natürlich gilt es, unnötige Ausgaben vermeiden, doch der Geschäftsführer weiß um die Chance, in dieser Zeit vorteilhafte Marktpositionen zu erlangen. "Wir Menschen sind nicht alle gleich und wollen auch nicht alle das Gleiche. Wir tendieren wieder mehr zu individuellen Lösungen. Das bedeutet für uns, den Verbrauchern den Fußboden persönlich auf den Leib zu schneidern."


Olivenholzparkett in Kürze

Olivenholzparkett
Gladbacher Str. 21
50672 Köln
Tel. 0221-46964-55
info@olivenholzparkett.de

Unternehmen: Handel mit Massiv- und Zweischicht-Parkett, Pflegeprodukten und Accessoires, Vertretung des Verlegewerkstoffherstellers Chimiver
Parkettmarken: Olivenholz-Parkett, Berti, Giant, Riemer
Geschäftsführer: Giuseppe Ciancimino
Kunden: Parkettleger, Architekten, Designer
Schauraum: 120 qm
aus Parkett Magazin 04/09 (Wirtschaft)