IPC feiert 10 jähriges Jubiläum

Spezialist für tropisches Massivparkett

Im ostwestfälischen Versmold hat Reinhard Krause gemeinsam mit seinen Töchtern Marion Wibker und Heike Wever sowie seinem Sohn Stefan in den vergangenen Jahren einen einzigartigen Parketthandel aufgebaut, der in dieser Form kaum auf ein vergleichbares Unternehmen treffen dürfte und somit eine herausragende Stellung im mitteleuropäischen Parkettmarkt einnimmt.

Reinhard Krause (66) ist ein langjähriger Profi im Bodenbelagsgeschäft. Angefangen als Estrich- und Parkettleger, entwickelte sich Krause später zum Großhändler für Bodenbeläge. Im Mai 1999, nach der Schließung des Bodenbelags-Großhandels, gründete er das Internationale Parkett Centrum in seinem Heimatort Versmold. Anfänglich betätigte sich IPC als Handelsvertretung u.a. für die Stia Holzindustrie aus Österreich (Admonter Dielen). Seit fünf Jahren arbeitet IPC als klassischer Parkett-Importeur. Darüber hinaus ist Reinhard Krause auch als Sachverständiger europaweit insbesondere für Holztechnologie und Parkettböden tätig.

Nachhaltigkeit ist oberstes Gebot

Den von der EU geplanten Gesetzesänderungen zur Bekämpfung des illegalen Holzeinschlages sieht das Unternehmen mit großer Gelassenheit entgegen. Obwohl IPC zu etwa 80% mit tropischen Hölzern arbeitet, sieht die Geschäftsleitung keinerlei Probleme, für jede importierte Partie einen Legalitätsnachweis beizubringen. Den Versmoldern ist dabei der reine Legalitätsnachweis nicht ausreichend. Es wird in Übersee ausschließlich mit Lieferanten gearbeitet, die nach Grundsätzen der nachhaltigen Forstwirtschaft von den verschiedenen Zertifizierungsinstituten oder einschlägigen Umweltschutzorganisationen geprüft worden sind. Ein eigenes Chain-of-Custody-Zertifikat, zum Beispiel vom FSC, ist allerdings nicht vorhanden und wird auch nicht angestrebt. Der Importeur zieht es vor, seiner Kundschaft durch Vorlage von Bildmaterial die nachhaltige Forstwirtschaft seiner Lieferanten zu belegen.

Parkett aus aller Herren Länder

Neben den klassischen Lieferländern bzw. Kontinenten wie Nord- und Südamerika, Westafrika, Südostasien und Osteuropa fehlen eigentlich nur noch Importe aus Australien. Der Schwerpunkt liegt bei Massivparkett, das zu 75% das Angebot dominiert. Mehrschichtparkett wird nur als Zweischicht-Stab oder als Landhausdiele angeboten. Mit Schiffsboden handelt man allerdings nicht. Die Handwerksorientierung wird dadurch deutlich, dass 95% des Massivparketts mit unbehandelter Oberfläche angeboten werden.

IPC sieht sich in keinem Fall als Anbieter von Massenware. Die Sortimentspolitik basiert daher auf einer unglaublichen Vielfalt von teils mehr als 50 verschiedenen Holzarten in den Sortimentsteilen Mosaik-, Industrie-, Lam- und Stabparkett sowie Massivdielen. Da viele Parketthölzer in unterschiedlichen Abmessungen erhältlich sind und jede einzelne Spezifikation in drei bis vier Qualitätssortierungen unterteilt ist, die bei manchen Holzarten sogar noch in Helligkeitsstufen getrennt werden, ergibt sich ein nahezu unüberblickbares Lagersortiment von etwa 2.000 Positionen. Neben den tropischen Hölzern nimmt die Räuchereiche einen breiten Raum ein.

Wareneingangskontrolle und Lagerung

Jeder Wareneingang wird im eigenen Labor eingehend geprüft. Neben der Qualität der Sortierung und den Maßtoleranzen wird natürlich auf den Feuchtigkeitsgehalt der Ware besonderes Augenmerk gerichtet. Hier vertraut man ausschließlich der Darrprobe. Diese Messung ist zwar aufwendig, aber absolut logisch und sinnvoll, da die einschlägigen Messgeräte in der Regel nur für fünf bis sechs der gängigen Holzarten geeicht sind.

Die Darr-Methode im Trockenofen ist sehr zeitaufwendig. Daher hat die Firma IPC kürzlich selbst ein Messgerät entwickelt, mit dem die vollständige Trocknung der Materialprobe innerhalb von ca. 30 Minuten erledigt werden kann. Das Gerät steht unmittelbar vor der Markteinführung und soll ca. 2.000 EUR kosten. Ammoniak-Ausgasungen bei der Räuchereiche werden in einer kleinen Prüfkammer mit Dräger-Röhrchen gemessen.

Jede Palette erhält nach Eingang und Prüfung eine Nummer. Durch ein ausgeklügeltes Warenwirtschaftssystem kann damit jede Kunden-Kommission über Jahre auch nachträglich nachverfolgt werden und der gelieferten Ware das zugehörige Prüfungsprotokoll aus der Eingangsprüfung zugeordnet werden.

Es wird ständig ein Lagerbestand von ca. 250.000 qm vorgehalten. Die Lagerbedingungen sind ideal. Das eigene Lagerhaus wird permanent klimatisiert. Dadurch wird an 365 Tagen im Jahr ein Normklima von 45 - 65% relativer Luftfeuchtigkeit bei 14 - 22 Grad Celsius sichergestellt. IPC ist nicht an Schnelldrehern interessiert, sondern sieht sich als Nischenanbieter mit einem extrem breiten Sortiment. Die geringe Lagerumschlagsgeschwindigkeit von ca. 1,3 wird dabei billigend im Kauf genommen. Um so wichtiger sind optimale Lagerbedingungen. Lichtempfindliche Hölzer, wie zum Beispiel Kirsche oder Ahorn, werden nur in schwarzer, lichtundurchlässiger Folie gelagert.

Schauraum mit 1.300 Mustertafeln

Aus den vielen Holzarten und Abmessungen lassen sich unzählige Verlegemuster für Parkettböden entwickeln. Da IPC seine Kundschaft in der mitteleuropäischen Parkettindustrie und im Parkettgroßhandel sucht, dürfte es eines der wesentlichsten Probleme des Unternehmens sein, dem letztendlich entscheidenden Endverbraucher die Schönheit der Parkettmuster zu vermitteln.

Der Kunde bräuchte viele Stunden, wenn er sich im 250 qm großen Schauraum alle 1.300 großflächigen Mustertafeln ansehen will. Regelmäßig werden die Kunden zu Thementagen eingeladen, um ihnen so die Qual der Wahl wesentlich zu erleichtern.

IPC will darüber hinaus in Zukunft das eigene Verkaufspersonal erheblich aufstocken, um die Kundschaft besser erreichen zu können. Eine direktere Zusammenarbeit mit qualifizierten Parkettlegern hat inzwischen begonnen und soll weiter intensiviert werden. Weitere Maßnahmen sind die ständige Optimierung des Internetauftritts sowie der tägliche Musterversand. Hierfür wird ein riesiges Musterlager vorgehalten. ITC sieht den Musterversand als notwendigen Service und berechnet deshalb ausschließlich eine Vergütung der Transportkosten.

Neue Prestige Zweischicht-Kollektion

Neuentwicklungen sind auch bei IPC ein Schlüssel zum Erfolg. Dem Trend zu dunkleren Hölzern wird mit einem selbst entwickelten Spezialverfahren entsprochen, bei dem europäische Hölzer wie z.B. Eiche, Buche oder Akazie vollständig durchgefärbt werden. Es handelt sich dabei nicht um eine thermische Behandlung. Details zum Verfahren will IPC allerdings nicht offen legen. Zur Verfügung stehen vorerst 10 Farbstellungen in den Abmessungen 490 x 70 x 11 mm, 1.000 x 90 x 11 mm sowie 1.200 x120 x 11 mm. Das neue Prestige Zweischichtparkett wird sowohl naturbelassen als auch geölt und versiegelt angeboten.


IPC in Kürze

IPC - Internationales Parkett Centrum Reinhard Krause e.K.

Unternehmens-Profil: Import und Export von Holzfußböden, Verlegewerkstoffen und -zubehör
Sortiment: Mosaik-, Industrie-, Lam- und Stabparkett, Massivdielen, Zwei- und Mehrschichtparkett sowie Sockelleisten, Fußboden-Öl, Parkett-Kleber und -Lack
Zielgruppe: Parkettindustrie, Parkett- und Bodenbelags-Handel, ausgewählte Parkettleger
Exportquote: 35%
Mitarbeiter: 9
Lagervorrat: ca. 250.000 qm
Ausstellung: 1.300 Mustertafeln auf 250 qm Fläche
Internet: www.ipc-v.de
aus Parkett Magazin 04/09 (Wirtschaft)