Handel

Freiwillige Unternehmensverantwortung


Köln - Fortschritte im Bereich Nachhaltigkeit können nur gemeinsam mit dem Verbraucher fortgesetzt und beschleunigt werden, so die Einschätzung des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE). Dabei ist aus Verbandssicht die aktive Unterstützung der freiwilligen Wahrnehmung von Unternehmensverantwortung von besonderer Bedeutung. Der Handel baue auf Vielfalt und Wettbewerb.

Bereits im Januar dieses Jahres erklärte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth im Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin: "Der freiwillige Einsatz der Unternehmen funktioniert und liefert eindrückliche Ergebnisse. Regulierende Maßnahmen wie Mindeststandards für Aktivitäten im Bereich Corporate Social Responsibility lehnen wir ab. Sie würden das wachsende Engagement der Einzelhandelsunternehmen bremsen statt fördern."

Mehr Unternehmensverantwortung zu wollen, ohne den Handel einzubeziehen, ist laut HDE nicht realisierbar. "Wenn Unternehmensverantwortung zum breit diskutierten Thema werden soll, und wenn wir die Verbrauchernachfrage als größte Marktkraft dafür nutzen wollen, dann geht das nicht ohne den Einzelhandel", betonte Dr. Rainhardt von Leoprechting, Präsidiumsmitglied des HDE, Vizepräsident und designierter Präsident des europäischen Handels-Dachverbands EuroCommerce, auf der vom HDE veranstalteten Tagung zum Thema "Nachhaltiger Konsum". Schließlich, so Leoprechting, sei der Handel eine der aktivsten Branchen in Sachen Unternehmensverantwortung und habe eine einzigartige Position als Scharnier zwischen Wirtschaft und Verbrauchern.

Das freiwillige Engagement der Unternehmen sei so vielfältig, dass es nicht über einen Kamm geschert werden könne. Viele Einzelhandelsunternehmen würden sich in ihrer Region, für ihre Mitarbeiter, die Umwelt und die Gesellschaft einsetzen. Dieses freiwillige Engagement ziehe sich durch alle Bereiche des Handels. Sowohl mittelständische Einzelhändler als auch die Großen der Branche seien hier aktiv. "Verantwortlich handeln bedeutet für uns zum Beispiel, wenn Einzelhandelsunternehmen den Großteil der Spenden für die Tafelbewegung aufbringen, regionale Feste oder Sportereignisse unterstützen, Schulessen fördern, mit hohem Investitionsaufwand Energie sparen oder gemeinsam mit anderen Betrieben Kinderarbeit in Lieferländern verhindern", erklärte Leoprechting. Auch die nachhaltige Sortimentsgestaltung gehöre zu den Kernthemen für die Unternehmensverantwortung im Einzelhandel.
aus Haustex 06/09 (Wirtschaft)