Beter Bed Holding

Schlafzimmer-Ausstatter nur mit leichtem Umsatzrückgang

Das erste Halbjahr 2009 hat der niederländische Schlafzimmer-Ausstatter Beter Bed dem Quartalsbericht zufolge besser als ursprünglich erwartet abgeschlossen, aber dennoch schlechter als im Vorjahreszeitraum. Trotz Expansion der verschiedenen Vertriebskonzepte wird das Unternehmen den wirtschaftlichen Erfolg des letzten Geschäftsjahres, in dem man das 25-jährige Bestehen der Gruppe feiern konnte, wahrscheinlich nicht übertreffen können und erstmals einen Umsatzrückgang hinnehmen müssen.

Der Umsatz in den ersten sechs Monaten dieses Jahres belief sich bei Beter Bed europaweit auf 168 Mill. Euro. Das ist ein Rückgang gegenüber 2008 um 4,5 Prozent. Flächenbereinigt sank der Umsatz in den verschiedenen Ketten sogar um neun Prozent. Von Januar bis Ende Juni steigerte sich die Zahl der Verkaufspunkte um insgesamt 16 (56 Neueröffnungen, 40 Schließungen), so dass Ende Juni 1.052 Filialen beliefert wurden. In Deutschland arbeitet Beter Bed mit den Vertriebsschienen Matratzen Concord und Matratzen-Abverkauf (MAV). In den Niederlanden, Österreich, der Schweiz, Spanien und Belgien arbeitet die Holding ebenfalls mit Matratzen Concord sowie weiteren speziellen Vertriebskonzepten. In Polen gibt es seit letzten Dezember eine Matratzen Concord Filiale.

Angesichts der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise ging die Holding ursprünglich von deutlich schlechteren Zahlen als tatsächlich erreicht aus. Letztlich belief sich der Nettogewinn per Ende Juni auf rund 6 Mill. Euro, etwa 1,5 Mill. Euro mehr als noch vor wenigen Monaten erwartet. Im vergangenen Jahreszeitraum stellte sich der Gewinn jedoch auf 10,9 Mill. Euro.

Das vergangene Geschäftsjahr 2008 war nach Angaben des Vorstands gekennzeichnet durch Turbulenzen an den Finanzmärkten und schwankendes Konsumentenverhalten. Dennoch ist es Beter Bed gelungen, im vergangenen Jahr den Umsatz um 2,1 Prozent zu verbessern. Er steigerte sich auf 358,6 (2007: 351,2) Mill. Euro. Trotz eines gesteigerten Rohgewinns blieb aufgrund deutlich höherer operativer Kosten unter dem Strich ein verringerter Reingewinn von 22,1 (27,6) Mill. Euro übrig. Die Nettorendite betrug dennoch ordentliche 6,2 (7,9) Prozent. Die Zahl der Verkaufspunkte steigerte sich übers Jahr um 76 auf 1.036. Der mit Abstand bedeutendste Markt ist Deutschland. Dort sieht sich Beter Bed als Marktführer unter den Matratzenanbietern. Zwar weist die Holding keine nach Ländern gegliederten Umsätze aus, doch befanden sich dort Ende 08 allein 751 Filialen: 721 Matratzen Concord und 30 MAV. Der Umsatz von Matratzen Concord belief sich 2008 auf 197,9 (192,8) Mill. Euro, der mit insgesamt 827 (768) Filialen erzielt wurde. Die Verkaufsfläche einer Filiale beläuft sich laut Beter Bed auf durchschnittlich 270 qm. Auf vergleichbarer Fläche ging der Umsatz um knapp sechs Prozent zurück. Die Zahl der Beschäftigten belief sich auf 1.400 (1.275). Als Grundlage zur weiteren Entwicklung der Kette betrachtet die Holding den Ausbau des Sortiments durch Markenprodukte. Stark vertreten ist dort unter anderem Dunlopillo. Neu als Markenanbieter kamen im letzten Jahr die Marken Irisette (Bettwaren und Matratzen) und Paradies hinzu. Nur in Deutschland tätig ist MAV. Die Kette existiert hier seit 2006 und konzipiert als äußerst preisaggressiver Discounter für Matratzen, Lattenroste und Bettwaren. Firmenslogan: Stapelweise scharfe Preise. Die Größe der Geschäfte liegt zwischen 150 und 200 qm. Die Filialen liegen derzeit, wahrscheinlich aus logistischen Gründen, überwiegend im Westen Deutschlands. Die Vertriebszentrale befindet sich in Köln. Der Umsatz belief sich auf 3,6 (1,9) Mill. Euro. Auf vergleichbarer Fläche konnte der Umsatz um knapp elf Prozent gesteigert werden. Die Zahl der Mitarbeiter belief sich bei 30 Filialen auf überschaubare 47 Angestellte. Ein Langfrist-Vergleich: Zwischen 2003 und 2008 konnte Beter Bed seinen Umsatz um rund 53 Prozent von 234,0 auf 358,6 Mill. Euro verbessern. Der Nettogewinn steigerte sich um mehr als das Zwölffache von 1,8 auf 22,1 Mill. Euro. Von der Börse wird diese Entwicklung allerdings nur bedingt honoriert. Der Preis der an der Amsterdamer Börse gehandelten Aktie verbesserte sich in dem Zeitraum lediglich von 4 auf 9 Euro, nachdem zwischenzeitlich auch schon mal mehr als 27 Euro gezahlt wurden. Aktuell liegt die Aktie bei etwa 10 Euro. Die Zahl der Geschäfte erhöhte sich um gut 60 Prozent auf 1.036, wobei die Mitarbeiterzahl nicht in gleichem Maße nachzog und lediglich um 49 Prozent auf 2.227 stieg. Der Umsatz pro Mitarbeiter verbesserte sich von 131.000 auf 165.000 Euro.
aus Haustex 09/09 (Wirtschaft)