Eukula in St. Petersburg

"Alten" Tafelboden perfekt geschützt

Neues Holz, aber alter Stil - das war die Aufgabenstellung für die Restaurationsarbeiten im Marmorsaal des berühmten Marmorpalais von St. Petersburg. Die Oberflächen wurden abschließend dreimal mit Eukula Strato Wasserlack behandelt.

Das Originalparkett des Marmorpalais wurde in den Jahren 1777-1782 verlegt. In seinem historischen Zustand ist es aber nur noch in den Zarenräumen zu sehen. Im "Marmorsaal" dagegen wurde das Original in den 1930er Jahren durch ein geometrisches Muster ersetzt. Das sollte nicht so bleiben und deswegen erging vom Russischen Museum an die Restaurationsfirma "Passim" unter Leitung von Frau G.V. Sergeewa der Auftrag, das ursprüngliche Parkettmuster nachzubauen. Aufzeichnungen von M. A. Andreew aus dem Jahre 1830 bildeten die Vorlage.

Insgesamt nahm die Restaurierung zusammen mit Wänden und Decken anderthalb Jahre in Anspruch. Deckenbild, Stuck, Natur- und Kunstmarmor an Wänden, Türen und Fenster, Wand- und Kronleuchter sowie vergoldete Elemente mussten bearbeitet werden. Zehn Monate dauerte der Neuaufbau des Parkettbodens. Allein dafür hatte der Auftraggeber 300.000 EUR bereitgestellt. Als erfahrener Restaurator historischer Parkettböden machte sich Kirill Derez an den Neuaufbau.

Die Firmen Bohmans und "Ornament" (St. Petersburg) lieferten das Holz für die Parkettarbeiten. Holzdielen wurden in der Werkstatt zugeschnitten, die Intarsienarbeiten dagegen erfolgten direkt auf der Baustelle.

Insgesamt sechs Handwerker waren an dem 10-monatigen Bodenprojekt beteiligt. Verlegt wurde das Intarsienparkett in einem komplett neuen Aufbau: Er besteht aus 50 mm dicken Lagerhölzern, gefederten Brettern von 35 mm und dann dem 12 mm dicken Furnierholz. Das wurde vollflächig mit 2K PU-Klebstoff von Kiilto Slim geklebt. Auch der PVA-Klebstoff ,Silva Aqua kam zum Einsatz. Unter den 7 cbm Holz, die verbraucht wurden, befanden sich grün gebeiztes Ahorn, Anegre, Birnbaum, Buchsbaum, Makore, amerikanischer Nussbaum, Padouk, Palisander, Rosenholz und Violettholz.

Geschliffen wurde die Oberfläche abschließend mit den Lägler-Maschinen Hummel, Elan und Trio. Dann folgte der Oberflächenschutz. Um ein intensives Erscheinungsbild zu erzielen, wurde das Intarsienparkett mit ,euku-öl 1 HS geölt. Der eigentliche Schutzfilm entstand anschließend durch einen dreimaligen Auftrag von ,Eukula Strato 2K Wasserlack. Das Holzkitt-Bindemittel ,Strato 101 wurde nur in ganz geringem Umfang von 2 Litern eingesetzt.

Objekt Telegramm


Marmorpalais in St. Petersburg
Das Marmorpalais liegt an der Millionnaja Straße in St. Petersburg am Ufer der Newa. Erbaut wurde es 1768-1785 von Antonio Rinaldi im klassizistischen Stil. Bis zur Russischen Revolution war das mit 32 Sorten Marmor, Granit, Bronze und viel Gold ausgestattete Schloss im Besitz der Familie Romanow. Heute beherbergt es als Museum neben der ständigen Ausstellung "Ausländische Künstler in Russland im 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts" Sonderausstellungen moderner russischer und ausländischer Künstler.

Verleger: Firma Passim
Parkett: Intarsienparkett
Untergrund: Trockenestrich (Holz)
Klebstoffe: 2K PU Kiilto Slim, PVA Silva Aqua
Oberfläche: euku-öl 1 HS, Strato 2K Wasserlack
Fläche: 189 qm
aus Parkett Magazin 03/10 (Referenz)