Plauener Spitze-Hersteller

Auch bei Tischwäsche geht die Marke neue Wege


Auerbach/Falkenstein - "Tischwäsche ist auch nicht mehr das, was sie mal war." Wohl wahr angesichts der Gegebenheiten, die das Sortiment am Markt verspürt. Da ist zum einen die begrenzte, eher noch geringer werdende Aufnahmefähigkeit des Marktes, zum anderen sind es veränderte Verbrauchergewohnheiten bezüglich Tischkultur und Tischausstattung. Und wenn in dem Zusammenhang die Rede von Plauener Spitze ist, mögen noch immer viele an traditionelle Spitze-Tischdecken denken.

Dass sich die Marke aus dem Vogtland tatsächlich "verjüngt", demonstrierten Unternehmen des Branchenverbandes Plauener Spitze und Stickereien e.V. zuletzt zur Messe Heimtextil. Auch ihre von innovativen Dessins und Gestaltungsideen geprägten Frühjahrsofferten zeigen, dass die Marke Plauener Spitze neue Wege geht. Der gemeinsame Nenner der dem Label verpflichteten Hersteller: Ohne das klassische Sortiment zu vernachlässigen hin zu mehr Vielfalt gerade in Form moderner Wohnaccessoires, die auch eine jüngere Käuferschicht ansprechen.

"Die Neuinterpretation der Marke Plauener Spitze in Form von klaren, jungen Dessins mit neuen Materialkomponenten sowie innovativen Sticktechnologie-Lösungen, wie sie sich z. B. in unseren zuletzt kreierten komplexen Wohnraumprogrammen darstellen, finden guten Zuspruch", heißt es bei der Gerber Spitzen & Stickereien GmbH. Dieses von modernem Design bestimmte Sortiment umfasst einen umfangreichen Größenspiegel anspruchsvoller Tisch-Accessoires. Dazu gibt es Kissen und Schiebegardinen. In der Beschreibung des Herstellers: Die Wohnraumserien sind mit einem hohen Servicepotenzial ausgestattet; entwickelt als Baukastensystem, das der Erfüllung individueller Kundenwünsche kaum Grenzen setzt. Die Bemühungen um Modernität und Exklusivität würden honoriert. Man verspüre Aufgeschlossenheit und auch Risikobereitschaft der Kundschaft, in ein neues Image der Plauener Spitze und ihre Produktneuheiten zu investieren. In dem Sinne erfährt die Ganzjahreskollektion von Gerber Zuwachs durch Arrangements wie Tischwäsche-Serien in frühlingshaft-frischen Stoffdessins. In Doppelstofftechnik gearbeitet sollten ihre farbigen, fröhlich anmutenden Stickereien wieder Gefallen finden. Bei Saisonartikeln werden ohnehin Prioritäten gesetzt: Frühjahr vor Ostern. Bei Oster-Artikeln übe man bewusst Zurückhaltung; "dem Verbraucherverhalten geschuldet". Kurzlebiger Ereignisse wegen würden die kleineren Preise von Importware der Qualität und Repräsentationsgüte von Erzeugnissen in Plauener Spitze vorgezogen. In den Fleckschutz bei Gerber - mit Safe-Tex gekennzeichnet - sind auch die Stickereien einbezogen. Zierdecken werden so zu Gebrauchsdecken. Angemerkt wird: In den neuen Bundesländern sei die Nachfrage nach klassischer Stickerei noch relativ groß.

Unter dem Motto "Frische Farben machen Lust auf Frühling!" präsentiert die Stickperle GmbH ihre neue Frühjahrskollektion. "Wir bieten mit unserem gestickten Tischwäsche-Sortiment interessante Kombinationsmöglichkeiten von modernen Dessins mit Dekostoffen in frischen Farben", beschreibt Geschäftsführerin Cordula Bauer das bestimmende Gestaltungsprinzip; "es ist auch bei Tischwäsche als ganzheitliches Konzept gegeben: Tischwäsche, Accessoires, Gardine - alles designerisch aufeinander abgestimmt. Dabei prägen gestickte Strukturen als Luftspitzen, aber auch in Form von Stoffstickereien immer mehr das Bild unserer Tischwäschekollektion. Und wir sprechen damit vor allem auch die jüngere Käuferschicht an, ohne unsere klassischen Kunden zu vernachlässigen." Besondere Akzente setzen in der Frühjahrs-Tischwäscheofferte von Stickperle auch die Farbthemen Stone und Sand. In der Kollektionslinie "living & more" sind sie betont mit grafischen Stickdessins umgesetzt. Was das als Produktions- und Handelsgesellschaft tätige Unternehmen jüngst zur Heimtextil mit seiner Messepräsentation unter Beweis stellte: Stickperle erweist sich zunehmend als Komplettanbieter von Plauener-Spitze-Sortimenten. Beleg sind die gegebene Vielfalt designerisch aufeinander abgestimmter Einzelkomponenten; von Tischwäsche, Serviettenringen und Kissen über Gardinen, Dekostoff und Raffrollo bis hin zu Quasten und Kordelgarnituren.

"Filigrane Muster, zarte Stoffe, aufwendige Technologien und ausgefallene Garne vereinen sich zu zeitlos schönen wie modisch-eleganten oder stimmungsvoll spannenden Produkten für den anspruchsvollen Verbraucher. So individuell wie die Wohnlandschaften unserer Kunden, so vielfältig ist unsere Kollektion", heißt es bei W. Reuter & Sohn Spitzen und Stickereien. In der Tischwäsche-Offerte sind sowohl Formen nach klassischen Vorbildern als auch modernes Design zu finden. Als Spezialität des Stickereibetriebes werden in Tischwäsche-Artikel eingebundene filigrane Strukturen hervorgehoben. Um dabei den Bogen zwischen Tradition und Moderne zu spannen, schließt man auch bei Reuter & Sohn permanente Bemühungen ein, eine jüngere Käuferschicht zu erreichen. "Zum Beispiel mit dementsprechender Anpassung der Formen und Materialien an aktuelle Wohntrends; zugleich hohen gestalterischen Freiraum nutzen, um vielfältig einsetzbare Produkte zu kreieren", wie Designerin Kati Reuter ihr gestalterisches Credo beschreibt. Für die Umsetzung ihrer Ideen für Erzeugnisse des modernen Angebotssegmentes finden Halborganza, veredelter Batist in leicht transparenter und auch strukturierter Form, Naturfaserstoffe, halbtransparente Leinenstrukturstoffe oder Strukturvoile wie auch PES-, Lurex- oder Acrylgarn und Schnürli Verwendung. Verarbeitungseffekte sind beispielsweise Stoffstickerei, Doppelstofftechnik, Ätzstickerei, Schneeball-Spitze, Matt-Glanz-Kombinationen, Woll-Effekt und Schnürli-Stickerei.
aus Haustex 03/12 (Sortiment)