Innung Köln-Bonn-Aachen

Gemeinschaftstagung mit der Innung Mittelrhein/Mosel

Willi Nürnberger und Norbert Strehle, Obermeister der Innungen Köln-Bonn-Aachen und Mittelrhein/Mosel, hatten zur Neuauflage der Gemeinschaftstagung nach Königswinter eingeladen. Der Vormittag war den getrennten Innungsversammlungen vorbehalten, am Nachmittag standen Fachvorträge auf dem Programm.

Als Erster referierte Norbert Strehle über Zementestrich und Möglichkeiten der Trocknung. Der Obermeister und Sachverständige ging dabei auf den Wahrheitsgehalt unzähliger Werbe-Dichtungen ein und lieferte überraschende Erkenntnisse, die er in einem Satz zusammenfasste: "Wasser im Estrich macht sich nur vor Hitze aus dem Staub, wenn man anständig lüftet".

Über richtiges Abmahnen informierte Oliver Krämer von der Kreishandwerkerschaft Rhein-Sieg. Anhand vieler Beispiele aus seiner täglichen Praxis konnte er den Teilnehmern vermitteln, wie eine wirksame Abmahnung zu verfassen ist. Den Text des Referates können Innungsmitglieder bei der Kreishandwerkerschaft Rhein Sieg anfordern.

Haftung/Gewährleistung des Handwerkers war Thema des RA Rolf Zimmermann, bekannt aus seiner Tätigkeit für die Baugewerblichen Verbände. Die gängigen Vorstellungen, die manch Handwerker von Gewährleistung und Garantie hat, wurden teilweise erheblich neu sortiert. Manchmal ist weniger mehr, so das Fazit zu den vielen Anmerkungen bei Angeboten, um sich vermeintlich vor überzogenen Gewährleistungsansprüchen zu schützen. Auch dieser Beitrag kann als PDF-Datei von der Kreishandwerkerschaft bezogen werden.

Mit Deckschichtablösungen bei Parkettrenovierungen befassten sich in ihrem Vortrag Willi Nürnberger und Peter Dupont. Das hierbei nicht immer "nur" der Handwerker der alleinige Verursacher ist, machte Nürnberger deutlich anhand der vielen Belastungen, die auf die Oberfläche von zwei- und mehrschichtigem Parkett einwirken und zu Schäden führen können. Dupont ging detailliert auf die Verbindung zwischen Unter/Mittellage und Deckschicht ein. Hierbei konnte er sich auf wissenschaftliche Vorarbeit berufen, die neue Erkenntnisse über die Qualität der Verleimung liefert. Die mittlerweile häufiger vorkommenden Deckschichtlamellenablösungen erschienen den Zuhörern dadurch nicht mehr als unvermeidbarer "göttlicher Wille".

Der zweite Tag forderte von den Innungsmitglieder weniger geistige, dafür aber umso mehr körperliche Leistung. In einem dreistündigem Fußmarsch ging es von der Spitze des Drachenfelsens bis zur Hütte auf dem Ölberg, dem höchsten Punkt des Siebengebirges.
aus Parkett Magazin 01/10 (Wirtschaft)