BTE-Jahresbetriebsvergleich

Mitarbeiter über betriebswirtschaftliche Situation informieren


Köln - Die Vorstellung von Kunden und oftmals auch von Mitarbeitern über die Gewinnsituation im Textilfachhandel ist erschreckend falsch. In der Vergangenheit durchgeführte Umfragen haben ergeben, dass Erträge von 20 bis 30 Prozent vom Umsatz als üblich angesehen werden. Dazu mag sicher auch beitragen, dass zum Saisonende mit hohen Rabatten gearbeitet wird, die den Eindruck erwecken, der Modehandel würde ohnehin horrende Renditen einfahren.

Hinsichtlich der Kunden ist dieses Unwissen sicherlich ärgerlich, weitaus schädlicher ist es jedoch hinsichtlich der Mitarbeiter. Denn bei diesen kann schnell der Eindruck entstehen, sie arbeiteten für vergleichsweise wenig Geld, während sich Inhaber bzw. Geschäftsführung üppige Gewinne auszahlen. Für die Motivation ist diese Fehleinschätzung sicherlich nicht förderlich. Der BTE empfiehlt deshalb, die Mitarbeiter mindestens einmal jährlich über die tatsächliche betriebswirtschaftliche Situation im eigenen Geschäft oder zumindest in der Branche aufzuklären. Vor allem die Kostensituation dürften viele vollkommen falsch einschätzen.

Wer seine eigenen Zahlen nicht preisgeben möchte, kann dazu z.B. die Daten des letzten BTE-Betriebsvergleichs verwenden. EHV-Mitglieder können diese als pdf-Datei über ihren zuständigen Einzelhandelsverband beziehen. Die Daten spiegeln die betriebswirtschaftliche Situation von Textilhäusern mit einem durchschnittlichen Umsatz von 2,4 Mill. Euro wider, allerdings ohne kalkulatorische Eigenkapitalverzinsung und mit vorgegebenen Richtwerten für den kalkulatorischen Unternehmerlohn. Sie sind damit selbstverständlich nicht für alle Modehäuser repräsentativ.

Auch in diesem Jahr bietet der BTE einen Jahresbetriebsvergleich für den Textilfachhandel an. Der BTE-Betriebsvergleich für 2009 wird wieder über das Berliner FfH-Institut organisiert und ist für die Teilnehmer kostenfrei. Stichtag der allgemeinen Auswertung ist der 1. Mai 2010, so dass die Teilnehmer bereits im Juni/Juli den detaillierten, anonymisierten Auswertungsbericht mit zahlreichen Grafiken und Benchmarks erhalten. Auch Unternehmen mit verschobenem Geschäftsjahr (endend bis maximal 31. März) können teilnehmen. Der BTE-Jahresbetriebsvergleich steht selbstverständlich auch für Erfa-Gruppen zur Verfügung. Einsendeschluss und Auswertung können für eine Erfa-Gruppe dann zu einem individuell festgelegten Zeitpunkt erfolgen. Für solch spezielle Gruppenauswertungen wird dann allerdings ein Preis von 140 Euro berechnet. Den Erhebungsbogen für den Jahresbetriebsvergleich kann man über die BTE-Internet-Homepage (www.bte.de, Rubrik "Fachthemen", Stichwort "Betriebsvergleich") ausdrucken oder aber anfordern beim FfH Institut für Markt- und Wirtschaftsforschung, Berlin, Tel. 030/590099-620, Fax -630, E-Mail: info@ffh-institut.de.
aus Haustex 03/10 (Wirtschaft)