Interview des Monats: Vossen, Jennersdorf

"Vossen die mit Abstand bekannteste Frottier-Marke

Der Name Vossen hat im Frottiersegment beim Verbraucher nachweislich eine große Bedeutung. Im Handel hatte die Marke durch unternehmerische Turbulenzen an Ansehen gelitten, allerdings nur, bis der österreichische Garn- und Gewebekonzern Linz Textil das Unternehmen übernahm. Damit zogen finanzielles Potenzial und frischer Wind in das Jennersdorfer Unternehmen ein. Speziell in den letzten Jahren hat sich der Marktauftritt der Traditionsmarke deutlich gewandelt. Haustex sprach mit dem Geschäftsführer Wilhelm S. Haböck und der Product-Managerin Michaela Pelzmann über den Relaunch der Marke Vossen und die bislang erreichten Fortschritte am Markt.

Haustex: Wie geht es Vossen aktuell wirtschaftlich?

Wilhelm S. Haböck: Es geht uns sehr gut. Aufgelaufen liegt das Unternehmen in diesem Jahr bei einem Umsatzplus von rund 16 Prozent. Überdurchschnittlich gut entwickelten sich die beiden Hauptmärkte Deutschland und Österreich. Damit könnten wir 2010 die positive Entwicklung des vergangenen Jahres wiederholen, als wir mit einem Umsatzzuwachs von 16 Prozent aus dem Jahr gehen konnten, trotz spürbarer Auswirkungen der Wirtschaftskrise in wichtigen Exportländern. 2009 war damit eines der wirtschaftlich erfolgreichsten Jahre in der jüngeren Geschichte von Vossen.

Haustex: Anlässlich der Eröffnung des Markenshops bei Dodenhof in Kaltenkirchen war noch die Rede von einem 35-prozentigen Wachstum in diesem Jahr.

Haböck: Die kumulierte Steigerung beläuft sich bisher auf 16%. Weil die Auslieferung zumeist in den umsatzstarken letzten Monaten des Jahres erfolgt, kann sich diese Angabe durchaus noch verändern. Diesen Wert werden wir sicher bis zum Jahresende auch halten. Unsere Produktion ist voll ausgelastet, so dass wir teilweise sogar vierschichtig arbeiten müssen.

Haustex: Und wie sieht es bei Vossen unter dem Strich aus?

Haböck: Wir schreiben seit zwei Jahren schwarze Zahlen, aktuell sogar deutlich schwarze Zahlen, denn wir konnten 2009 das beste Betriebsergebnis seit 15 Jahren erzielen. Wir sind daher auf dem richtigen Weg. Unsere Maßnahmen zur Stärkung der Marke greifen voll.

Haustex: Welche Rolle spielt die Konzernmutter Linz Textil für Vossen?

Haböck: Mit dem Unternehmen haben wir es richtig gut getroffen, allerdings Linz Textil auch mit Vossen. Als Vossen insolvent ging, war das Bundesland Burgenland, wo sich das Werk Jennersdorf befindet, stark daran interessiert, das Werk und die Arbeitsplätze zu erhalten und engagierte sich gemeinsam mit einer Investoren-Gruppe an dem Standort Jennersdorf und an der ungarischen Konfektion in Szentgotthard. Das Engagement des Burgenlandes war aber von vornherein als zeitlich begrenzt bezeichnet worden. 2003 engagierte sich dann Linz Textil erst als Minderheitsgesellschafter bei Vossen, bevor es dann ein Jahr später alleiniger Gesellschafter von Vossen wurde. Seitdem arbeiten wir mit einer Muttergesellschaft zusammen, die sehr auf unser Wohlergehen bedacht ist und nicht auf eine hohe Verzinsung ihres bei uns investierten Kapitals. Im Gegenteil: Unsere Investitionen finanzieren wir durch den Cash-flow, darüber hinaus bleiben die entstandenen Gewinne zur Unternehmenssicherung im Unternehmen.

Haustex: Wie wirkt sich diese nachhaltige Unterstützung seitens Linz Textil für Vossen aus?

Haböck: Wir verfügen heute über eine hochmoderne und äußerst effiziente Produktion in Jennersdorf. In den letzten zweieinhalb Jahren wurde die Produktion vom für diesen Bereich verantwortlichen Geschäftsführer Leopold Schoeller am Hauptstandort Jennersdorf im Wesentlichen erneuert und logistisch wie prozesstechnisch auf den neuesten Stand gebracht. Kernelement dieser ultramodernen Produktion ist mit unserem Airpillow-System ein völlig neues und einzigartiges Ausrüstungsverfahren, das die herkömmlichen und altmodischen Walkprozesse ablöst. Allein im vergangenen Jahr haben wir beispielsweise 2,5 Mill. Euro in eine neue Zettelanlage und eine neue Schlichte investiert. Die moderne, neu organisierte Technik in Verbindung mit hochwertigen Garnen ermöglicht es uns, die Produktion in der Weberei mit einem Effizienzgrad von mehr als 90 Prozent fahren zu können. Das ist im Vergleich zu anderen Frottierunternehmen weit überdurchschnittlich. Aber nur so ist es uns auch möglich, den Produktionsstandort Jennersdorf zu halten.

Haustex: Worauf ist der im Marktvergleich überdurchschnittliche Erfolg des Unternehmens zurückzuführen?

Haböck: Ich sehe dafür drei, eigentlich sogar vier Gründe. Durch die hohen Investitionen arbeiten wir wie gesagt kostengünstiger und haben unsere Lieferfähigkeit verbessert. Die neuartige Air-pillow-Technik ist die Grundlage für den Erfolgsfaktor Nummer zwei. Im Gegensatz zur herkömmlichen Walkfrottier-Technik, bei der die Produkte weich gewalkt werden, erzeugt unsere Air-pillow-Technik, wie der Name schon sagt, im Florgewebe ein Luftpolster, das die Saugfähigkeit positiv beeinflusst und an der Oberfläche gleich ausgerichtete, zart streichelnde Frottierschlingen entstehen lässt. Dass durch diesen heißen Luftstrom auch die Flusenbildung um 90 Prozent reduziert wird, ist ein positiver Nebeneffekt. Vossen bietet somit ein ganz zartes, hoch qualitatives Frottiergewebe an, das die Grundlage für den Erfolgsfaktor drei ist, das Vossen-Marketing-Konzept "A Touch of Energy'. Die neuen Vossen-Handtücher streicheln ganz zart die Haut und geben somit neue Energie für den immer stressigeren Alltag. Die Bohrmaschinen-Firma Hilti verkauft nach eigener Aussage keine Bohrmaschinen, sondern Löcher. Auf uns übertragen, verkaufen wir keine Handtücher, sondern Energie. Dieses Marketingkonzept wurde konsequent in Verkaufsgesprächen in Werbemitteln und am POS umgesetzt. Besonders hervorzuheben ist dabei die im Handel immer mehr Anerkennung findende Gestaltung der Vossen-Shops. Der Erfolgsfaktor vier sind unsere wirklich sehr motivierten Mitarbeiter. Es ist eine Freude, mit ihnen zusammenzuarbeiten, weil sie bei der Modernisierung des Unternehmens hervorragend mitziehen.

Haustex: Wie hoch liegt der Anteil der Eigenfertigung und wo produziert Vossen?

Haböck: Der Anteil der Eigenfertigung von Vossen-Handtüchern liegt bei rund 99 Prozent. Die Konfektion der Bademäntel ist ausgelagert. Vossen produziert wie gesagt in Jennersdorf, einer Kleinstadt im Burgenland, im Südosten Österreichs, direkt an der Grenze zu Ungarn und Slowenien. Hier befinden sich das Vorwerk, die Weberei und die Ausrüstung. Die Konfektion der Handtücher erfolgt überwiegend auf hochautomatischen Nähmaschinen wenige Kilometer entfernt von hier auf der anderen Seite der Grenze, im ungarischen Szentgotthard.

Haustex: Welche Marktbedeutung hat Vossen bei den Konsumenten?

Haböck: Vossen ist im Frottiersektor sowohl in Deutschland als auch in Österreich die mit Abstand bekannteste Marke. Nach einer unabhängigen GfK-Umfrage hat die Marke Vossen bei den deutschen Konsumenten eine Bekanntheit, ungestützt, erste Nennung, von knapp 33 Prozent. Ungestützt bedeutet, dass bei der Umfrage keine vorgegebenen Markennamen abgefragt werden, sondern die Befragten selbst sagen müssen, welche Marken ihnen dazu einfallen. Das ist bedeutend schwerer, als zu sagen, welche Marken man auf einer Namensliste kennt. Die zweitbeste Marke folgt mit 18 Prozent. Auf Platz drei liegt eine Lifestyle-Marke mit gut sieben Prozent. Ganz zu schweigen von Österreich. Hier haben wir einen ungestützten Bekanntheitsgrad von 78 Prozent. Alle anderen Marken rangieren im deutlich einstelligen Prozentbereich. Eine andere Umfrage hat darüber hinaus ergeben, dass 56 Prozent der Deutschen sich vorstellen könnten, dass Vossen ihr Lieblingshandtuch werden könnte, das wäre nur allzu schön! (Haböck lacht). Es wird immer behauptet, dass es bei den Haustextilien keine echte Marke gebe. Das stimmt so nicht, wenn man das Umfrageergebnis betrachtet. Mit Vossen bieten wir dem Handel somit die Möglichkeit, sein Sortiment aufzuwerten.

Haustex: Differenzieren kann sich der Handel, speziell der Fachhandel, mit der Marke Vossen gegenüber den Wettbewerbern aber nicht, wenn sie auch von vielen Mitbewerbern geführt wird.

Haböck: Ich halte aus eigener Erfahrung den Weg nicht für richtig, sich auf Krampf im Sortiment von anderen Anbietern differenzieren zu wollen. Als Geschäftsführer der Reiter-Heimtex-Gruppe habe ich stattdessen großen Wert darauf gelegt, in unseren Häusern stets die Marken zu führen, die erfolgreich sind, unabhängig davon, ob auch andere sie haben. Und damit sind wir sehr gut gefahren. Nur Eigen- oder Verbandsmarken zu führen ist aus meiner Sicht genau so falsch wie ausschließlich auf Fremdmarken zu setzen. Meiner Ansicht nach sollte es einen gesunden Mix aus beiden Elementen in einem Geschäft geben - und allein die Wirtschaftlichkeit, also Deckungsbeitrag pro Quadratmeter, sollte entscheiden.

Haustex: Es scheint zwischen der Bekanntheit der Marke Vossen beim Verbraucher und der Verbreitung im deutschen Handel, ganz im Gegensatz zu Österreich, eine gewisse Diskrepanz zu geben. Warum?

Haböck: Das liegt in der Geschichte des Unternehmens begründet. Die unternehmerischen Probleme von Vossen vor meiner Zeit haben den deutschen Handel vorsichtig werden lassen. Ich kann das nachvollziehen, denn Verlässlichkeit und Konstanz sind fundamental für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. An uns ist es jetzt, den Skeptikern zu beweisen, dass Vossen heute ein hochmodernes und leistungsfähiges Unternehmen mit hervorragenden Produkten ist. Unser oberstes Prinzip ist die für beide Seiten erquickliche Zusammenarbeit mit dem Handel. Unsere aktuelle Auftragslage und Umsatzentwicklung zeigt uns, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden - und laufend gewinnen wir auch neue Standorte dazu. Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, der "beste Partner' des modernen Heimtextilienhandels zu sein.

Haustex: Wie sind die Vossen-Produkte, wie ist die Marke Vossen im Markt für Frottierprodukte positioniert?

Michaela Pelzmann: Wir suchen die Einzigartigkeit. Daher haben wir den Bereich der bunten Frottiertücher verlassen, und konzentrieren uns auf Uni-Handtücher, da diese etwa 95 Prozent des Absatzes ausmachen, viel eleganter wirken und besser zu den schönen Bädern passen. Das ist übrigens ein Trend, der sich in den USA bereits noch deutlicher zeigt. Darüber hinaus streben wir für unsere Kunden und die Endverbraucher nach wie vor das beste Preis-Leistungsverhältnis an. Soll heißen: Wir bieten Markenqualität zu einem zwischen 15 und 20 Prozent besseren Preis an als die Mitbewerber bei vergleichbarer Qualität.

Haustex: In welchem Bereich rangieren die Verkaufspreise?

Pelzmann: Wir beginnen beim Handtuch in der Standardgröße 100/50 cm bei 8,95 Euro und gehen dann in Schritten von einem Euro bis zu 14,95 Euro. Wir beginnen also dort, wo der Billigwettbewerb preislich aufhört, denn es wäre ein Fehler, die preisliche Lücke zu den Billiganbietern zu groß werden zu lassen. Unser Design ist in allen Kollektionen dezent und hochwertig, mit einem ganz geringen Anteil von Jacquard-Dessins, da diese im deutschen Fachhandel in der Präsentation im Vergleich zum Absatz bei weitem überbewertet sind. Die Farben sind topmodisch und unserer Ansicht nach international die schönsten Farben der Welt.

Haböck: Vossen insgesamt versteht sich als "The Competence of Bath'. Das heißt, dass wir keine Kombination mit Wäsche oder anderen Heimtextilprodukten vornehmen werden. Diese Strategie würde unsere Positionierung als Marke Vossen verfälschen. Dafür streben wir im Handtuch- und Badetuchbereich sowie bei Badteppichen und Bademänteln die klare Marktführer-Strategie an. Wir achten daher schon in der Kollektionsgestaltung darauf, dass innerhalb einer Kollektion die Farben der verschiedenen Artikel exakt zueinander passen und identisch sind. Sie finden ein leuchtendes Rot genauso in einem Handtuch wie in einem Bademantel und dem dazu gehörigen Badteppich.

Haustex: Gibt es etwas, worin sich Vossen-Frottier von anderen Anbietern absetzt?

Pelzmann: Das ist ganz klar und zu allererst unsere Airpillow-Technologie mit allem, was technisch daran hängt. Es gibt wohl keinen anderen Anbieter, der seine Produktion so stringent auf diese neue Technologie ausgerichtet hat, so dass wir damit wahrscheinlich eine Alleinstellung am Markt haben.

Haustex: Welche Länder sind die stärksten Absatzmärkte für Vossen?

Haböck: Das sind in der Reihenfolge Deutschland, Österreich und dann England, wo wir zum Beispiel bei Harrods und im House of Fraser vertreten sind. Vergleicht man die Zahl der Bewohner in Deutschland mit denen in Österreich und setzt dazu die jeweiligen Umsätze in Relation, bietet der deutsche Markt allerdings noch ein großes Umsatzpotenzial für uns.

Haustex: Wie ist die Vossen-Produktpalette gegliedert?

Pelzmann: Wir arbeiten mit neun Kollektionen, die auf verschiedene Frauentypen und ihre Geschmäcker ausgerichtet sind. Unsere Vossen Calypso ist farblich lebhaft und modern und bildet den Preiseinstieg mit besagten 8,95 Euro. Am anderen Ende der Skala haben wir mit der Kollektion Dreams die zeitlos-elegante Kollektion für 14,95 Euro. Dazwischen bewegen sich stilistisch und preislich die anderen Kollektionen, die auf andere Frauentypen und andere farbliche Geschmäcker ausgerichtet sind. Wir fahren eine ähnliche Produktstrategie wie die Autohersteller, die unter einer Marke auch unterschiedliche Typen führen, für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas. Neu ist unsere Linie Asian Energy. Sie ist in erster Linie für den asiatischen Markt entwickelt, was aber nicht ausschließt, dass sie ebenfalls in anderen Ländern Erfolg haben kann. Bei Dodenhof in Kaltenkirchen haben wir unseren ersten Shop eröffnet, der beide Linien führt. Eine Art Sonderrolle spielt die Kollektion Sex and the City, die im Übrigen sehr erfolgreich ist, sogar so erfolgreich, dass wir mehr Bestellungen hatten, als wir im ersten Durchgang liefern konnten. Wir haben uns gerade mit dem Lizenzgeber HBO zusammengesetzt und uns darauf geeinigt, im Januar die nächste Kollektion aufzulegen.

Haustex: Dann ist die Kollektion keine Eintagsfliege, obwohl die Serie längst abgedreht ist und auch der zweite Kinofilm gelaufen ist?

Haböck: Die Kollektion zielt auf eine spezielle Zielgruppe und wird sich im Laufe der Zeit von der Serie und dem Kinofilm lösen müssen, ähnlich wie die Camel-Kollektion sich im Laufe der Jahre von dem Zigarettenimage gelöst hat und zu einer eigenen Modewelt geworden ist. Ganz wichtig: Wir werden mit unseren Produkten immer im Badezimmer bleiben und nicht, wie andere Firmen, ihre Produktpalette um Sortimente erweitern, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Bei uns werden Sie nie Bettwaren oder Matratzen finden, das sind einfach andere "Erlebnisbereiche" und es gibt keinen guten Marketinggrund, dafür das gleiche Dessin anzubieten. Außerdem sind die technischen Möglichkeiten der Dessin-Darstellung bei Flachgewebe und Frottier viel zu unterschiedlich.

Haustex: Haben Sie nichts speziell für Männer?

Pelzmann: 95 Prozent der Kaufentscheidungen bei Frottierprodukten werden nun mal von Frauen getroffen. Daher haben wir vorrangig deren Bedürfnisse ins Auge gefasst. Dadurch, dass wir in den Kollektionen auf auffällige Musterungen verzichten, sagen die Handtücher in der Regel auch der Männerwelt zu. Apropos (Pelzmann schmunzelt): Zufällig wünschen sich auch 95 Prozent der Frauen zwischen 19 und 35 Jahren von ihren Partnern mehr Liebe und Zärtlichkeit. Diese Wünsche wollen wir ihnen darum mit unseren Produkten erfüllen.

Haböck: OK, etwas ist da tatsächlich dran. Wir sind schon der Auffassung, dass der Mensch, egal ob Mann oder Frau, in der heutigen Zeit häufig sehr gestresst ist. Das belegen verschiedene Untersuchungen. 90 Prozent der Menschen befürchten, ihr Lebensziel nicht erreichen zu können. Sie sind stark unter Druck, hektisch, mancher bekommt ein Burnout. Der Alkohol- und Drogenkonsum nimmt zu, immer mehr Menschen neigen unter deren Einfluss zu Gewalt. Jeder Zweite hat ein Schlafproblem. Wie kann man dem begegnen? Wir haben vergessen, wie sich andere Kulturen entspannen. Sie gingen früher ins Römische Dampfbad, die Kultur des türkischen Hamams oder des japanischen Onsen werden heute noch gepflegt. Im deutschsprachigen Raum sprach man beim Badezimmer lange von der so genannten Nasszelle, wie sie heute noch in vielen Hotels anzutreffen ist. Doch allmählich kommt selbst in unseren Breiten der Wunsch nach Entspannung und Genuss im Bad auf. Diesen Trend greifen wir auf, indem wir die Badezimmer mit unseren Frottierprodukten angenehmer gestalten wollen. Oft helfen schon ein paar textile Farbtupfer, ein langweiliges Badezimmer aufzuwerten. Und dann die Augen schließen und die streichelzarten Vossen-Tücher mit dem Air-pillow genießen. Man tankt dabei neue Energie und fühlt sich dann wie neugeboren. Unser nächster Schritt wird sein, die "Ceremony of Bath', wie wir es nennen, mit weiteren Produkten zu unterstützen. Wahrscheinlich können wir zur nächsten Heimtextil konkreter werden und unser neues Konzept vorstellen.

Haustex: Wahrscheinlich können und wollen die Wenigsten alle Vossen-Kollektionen führen. Wie viele sollte ein Fachhandelsgeschäft mindestens anbieten, um ein kompetentes Vossen-Sortiment zu haben?

Haböck: Das hängt natürlich ganz von der Größe und der Stärke der Frottierabteilung ab. Wir empfehlen eine Fläche von 20 bis 45 qm. Das entspricht etwa vier bis sechs Kollektionen, plus entsprechende Aktionen. Es ist gar nicht unser Anspruch, bei einem Kunden unbedingt mit allen Kollektionen präsent zu sein. Der Händler kennt seinen Markt und seine Kundenstruktur viel besser als wir und kann sich aus unseren Kollektionen diejenigen heraussuchen, die für sein Geschäft am besten passen. Beispielsweise ist unsere Country-Kollektion im Norden Europas bis hin nach Norddeutschland erfolgreicher als im Süden.

Haustex: Wie unterstützt Vossen seine Handelspartner am POS?

Haböck: Das geschieht in erster Linie durch unser überlegenes Preis-Leistungsverhältnis. Die hohe Bekanntheit und Akzeptanz der Marke Vossen sowie ein konsumiges und breites Dessin-Angebot, POS-Material, hochattraktive Shop-in-shop-Konzepte sowie Werbekooperationen sind weitere für Vossen wichtige Unterstützungsmaßnahmen. Beispielsweise bieten wir ein Flächen-Optimierungs-Programm (FOA) an, eine Merchandising-Unterstützung, Farbkombinationsberatung und sehr attraktive Möglichkeiten für Werbepartnerschaften. Schließlich haben wir ja total gemeinsame Interessen, wir wollen erfolgreich schöne Handtücher verkaufen.

Haustex: Die Heimtextil ist nicht mehr fern. Mit welchen Neuheiten kommen Sie nach Frankfurt?

Pelzmann: Vossen wird auf der Heimtextil eine neue Semi-Uni-Kollektion vorstellen, weiters eine technische Innovation mit der Zielrichtung Intelligenz und Cleverness sowie eine Reihe von neuen Modellen mit hochinnovativen Dessins, die es im Frottierbereich bisher noch nicht gab. Mehr möchte ich dazu noch nicht verraten.

Haustex: Wo sehen Sie Vossen im Jahr 2015?

Haböck: Erstens der Wunsch für den Markt Österreich: Der österreichische Fachhandel schätzt Vossen dann noch genauso wie heute. Zweitens der deutsche Markt: Der dortige Fachhandel hat erkannt, welche Wachstumschancen ihm Vossen bieten kann, und drittens der globale Markt: Die internationalen Handelsbetriebe von Moskau bis Tokio haben Leistungskraft und Attraktivität des Vossen-Sortiments kennengelernt.

Haustex: Und welche Marktposition wird Vossen dann weltweit einnehmen?

Haböck: Wir werden weiter unser Bestes geben, dass wir weiter so geschätzt werden und zufriedene Kunden und Handelspartner haben.


Vossen Telegramm

Vossen GmbH & Co. KG
Vossenlände 1, 8380 Jennersdorf, Österreich
Tel.: +43/3329 400-0, Fax: +43/3329 400-175
E-Mail: info@vossen.com, Internet: www.vossen.com

Geschäftsführer: Wilhelm S. Haböck (haboeck@vossen.com)
Produktionsstätten: Jennersdorf (A), Szentgotthard (H)
Jahresproduktion: ca. 6 Mill. Teile
Mitarbeiterzahl: 240
Produkte: Frottier-Handtücher, -Badetücher, -Strandtücher, -Bademäntel, -Badteppiche
Marken: Vossen, Gant (Lizenz für Frottierartikel), Sex and the City (Lizenz für Frottierartikel)
Exportquote: ca. 70 Prozent, in mehr als 40 Länder
wichtigste Absatzmärkte: Deutschland, Österreich, England
aus Haustex 11/10 (Wirtschaft)