PT Seng Fong: Massivparkett und Terrassendielen aus Indonesien

Mit Nachhaltigkeit und Legalität auf gutem Weg

Indonesien ist weltweit einer der größten Lieferanten von tropischen Hölzern. Das Land stand lange und steht teilweise auch heute noch unter dem schlechten Ruf, gleichzeitig einer der größten Waldvernichter zu sein. Es gibt aber auch positive Entwicklungen zu vermelden. Die indonesische Regierung unternimmt erhebliche Anstrengungen, dem illegalen Holzeinschlag Einhalt zu gebieten. Einzelne Unternehmen bemühen sich intensiv, interne Kontrollsysteme zu schaffen. Zumindest die Legalität der Fertigprodukte soll lückenlos nachgewiesen werden. PT Seng Fong, ein großer Hersteller von Massivparkett und Terrassendielen, ist dafür ein positives Beispiel.

Unweit des für den Holzumschlag wichtigen Hafens von Surabaya baute der aus Singapur stammende Industrielle Goh Chee Wee in den vergangenen Jahren gemeinsam mit seinen Partnern ein imposantes Holzwerk mit insgesamt 2.600 Mitarbeitern auf. Sein Unternehmen PT Seng Fong ist auf die Herstellung von Massivholzprodukten aus heimischen Holzarten spezialisiert. Wichtigste Fertigprodukte des Herstellers sind massive Terrassendielen und Massivparkett in verschiedensten Abmessungen.

Das Unternehmen bezieht vornehmlich Rundholz von verschiedenen Konzessionären und Holz-Plantagen. Nachdem weniger bekannte Holzarten, wie Kempas oder Matoa, aus dem Sortiment genommen worden sind, konzentriert man sich heute auf die Holzarten Merbau (zumeist aus Papua) sowie Plantagen-Teak von den Inseln Java und Sulavesi und die weniger bekannte indonesische Holzart Sonokeling. Letztere weist eine sehr dunkle, beinahe schwarze und ins violette changierende Farbe auf. Das Splint-Holz ist hingegen gelblich hell. Dieses tropische Hartholz ähnelt als Kernholz farblich dem Palisander. Wegen der noch relativ wenigen Geschäftsbeziehungen zum deutschen Markt arbeitet der Hersteller nicht mit dem in Deutschland beliebten indonesischen Terrassenholz Bangkirai. PT Seng Fong schneidet jährlich rund 60.000 m3 ein. Schwergewicht im Sortiment ist die Holzart Merbau mit 45.000 m3. Die restliche Menge verteilt sich hälftig auf Teak und Sonokeling.

In jüngster Zeit zeichnet sich allerdings eine Verschiebung in Richtung Schnittholz als Rohstoff ab. Die indonesische Regierung versucht, zusätzliche Wertschöpfung in entlegenen Regionen des Inselmeers zu schaffen. So wurde für die Region Papua (Irian Jaya) eine Quotenregelung eingeführt, die sich jährlich zu Gunsten des Schnittholzes gegenüber des im Inland verschifften Rundholzes verschiebt. Der Rundholzexport in Drittländer ist ohnehin bereits seit einigen Jahren verboten. Ziel der Regierungsmaßnahme ist, in Papua Sägewerkskapazität aufzubauen. Diese aus Regierungssicht verständliche Politik stößt bei PT Seng Fong nicht unbedingt auf Zustimmung. Nach Aussage von Firmenchef Goh fehlt es noch an Know-how und Motivation der einheimischen Bevölkerung.

Dem eigenen Sägewerk ist eine umfangreiche Batterie von Trockenkammern nachgelagert. Kreis-, Band- und Gattersägen sowie Hobelautomaten und Profilierungslinien, überwiegend aus Deutschland, stehen für die Produktion zur Verfügung, ebenso eine Versiegelungstraße für werksseitig endbehandeltes Parkett. Der gesamte Ablauf ist auf einen hohen Materialausnutzungsgrad ausgerichtet. Anfallende Kurzlängen und sonstige Kleinformate werden keilgezinkt und dann zu Mehrstab-Massivdielen und Küchenarbeitsplatten weiterverarbeitet. Eine Besonderheit ist hinsichtlich der Fertigungsqualität der Holzart Teak erwähnenswert. Das Holz weist naturbedingte Farbunterschiede auf und verändert sich farblich durch den Einfluss der Sonnenstrahlung. Daher setzt das Unternehmen sämtliche Teak-Dielen einige Tage der Sonnenstrahlung aus und stellt so ein wesentlich einheitlicheres Farbbild sicher und reduziert gleichzeitig die Gefahr des Nachdunkelns nach Verlegung des Parketts im Bestimmungsland.

Zertifizierte Legalitätsnachweise auf dem Vormarsch

Bereits seit ungefähr fünf Jahren beschäftigt sich das Unternehmen mit der Implementierung von fremdüberwachten Systemen zur Rückverfolgung der Handels- und Transformationskette vom Fertigprodukt zurück zum Wald. Da die neutrale Fremdüberwachung bisher von verschiedenen Nichtregierungsorganisationen angeboten worden war, die in den verschiedenen Weltmärkten unterschiedliche Durchdringungs- und Bekanntheitsgrade hatten, wurde der Hersteller auf Wunsch seines vielschichtigen Kundenkreises gezwungen, parallel gleich mit drei verschiedenen Anbietern zu arbeiten.

Zu nennen wären hier Certisource, Smartwood und The Forest Trust. Die Komplexität der Lagerbestandsführung bei notwendigerweise drei unterschiedlichen und voneinander getrennten Beständen von Rund- und Schnittholz in den unzähligen Stärken und Abmessungen kann man sich unschwer vorstellen. Hierunter hat die Kosteneffizienz zweifelsfrei gelitten. Dennoch hat der Hersteller die Nachteile im Interesse seiner internationalen Kundschaft auf sich genommen.
Auch die Thematik der Nachhaltigkeit wird von PT Seng Fong überaus ernst genommen. Schon seit dem Jahre 2006 ist das Unternehmen aktives Mitglied des vom WWF gegründeten indonesischen Forst- und Holzhandels-Netzwerkes.

PT Seng Fong in Kürze


PT Seng Fong Moulding Perkasa
Jalan Yos Sudarso 173
Tunggorono, Jombang 61416
Jawa Timur, Indonesien
Tel.: +62 321 867 222
Fax: +62 321 867 111
E-Mail: elisa@sfmarketing.com
www.sengfong.com

Mitarbeiter: 2.600
Schlüsselprodukte: Terrassendielen und Massivparkett
Absatzmärkte: Australien, Europa, Japan, China, Malaysia und Singapur
Geschäftsvolumen: jährlich ca. 60.000 m3 Rundholz führen zu etwa 24.000 m3 Fertigerzeugnissen
Umsatz 2009: rund 30 Mio. USD

Geschäftsführender Gesellschafter: Goh Chee Wee
Geschäftsführer: Lo Chee Kin
Vertriebsleitung: Elisa Tjandra
Export: Megasari Rahayu Wigati
aus Parkett Magazin 01/11 (Wirtschaft)