Bundesverband des Deutschen Textileinzelhandels

Liefersicherheit Wettbewerb um gute Mitarbeiter


Köln - Ende November letzten Jahres traf sich das BTE-Präsidium zu seiner turnusmäßigen Sitzung. Dabei wurde konstatiert, dass das Geschäft im Mode- und Textilhandel in den letzten Monaten sehr erfreulich gelaufen sei. Während sich Umsätze und Spannen tendenziell nach oben entwickelten, sanken die Kosten - auch wegen der meist vorsichtigen Jahresplanung - oftmals, so dass sich die Ergebnisse verbesserten.

Viele Läger konnten erheblich abgebaut werden. Rabatte wurden im Markt insgesamt dosierter eingesetzt, weil zum einen der Warendruck geringer war, zum anderen Posten der Industrie inzwischen häufig über andere Kanäle (z. B. eigener Shop, online) abgeschleust werden. Die meisten Unternehmen liegen derzeit im ein- bis zweistelligen Umsatzplus und schauen optimistisch in die Zukunft.

Sorge hingegen bereitet dem BTE-Präsidium der Beschaffungsmarkt. In Asien, insbesondere in China, zeichnen sich aus vielerlei Gründen erhebliche Kapazitäts- und somit Beschaffungsprobleme ab, die aktuell schon spürbar sind und für 2011 echte Lieferprobleme erwarten lassen. In Asien ist deshalb mit Preissteigerungen zwischen 30 und 60 Prozent (produktabhängig) zu rechnen. Da sich die Eckpreislagen nur schwer verändern lassen, befürchtet das BTE-Präsidium für 2011 Gewinneinbußen bei Industrie und/oder Handel.

Ein weiteres Problem sieht das BTE-Präsidium beim Personal. Je attraktiver die Beschäftigungsalternativen sind, desto schwieriger wird es in Zukunft, geeignete Mitarbeiter zu finden. Auch der Textilhandel muss hier im Wettbewerb mit anderen Wirtschaftszweigen vielfach an seiner Attraktivität arbeiten. Das ist umso schwieriger, als die positive Wirtschaftsentwicklung mit enormem Anstieg der Immobilienpreise und Mieten in manchen Innenstädten einher geht, was einen Rückzug des Fachhandels und eine noch stärkere Präsenz von Filialisten und preisorientierten Anbietern zur Folge hat.
aus Haustex 01/11 (Wirtschaft)