BTE-Unternehmer-Umfrage

Sorge um Kosten und Preise


Köln - Das Jahr 2010 ist für den Mode- und Textilfachhandel sehr gut gelaufen. Das bestätigt eine aktuelle BTE-Umfrage von Januar 2011, wonach rund zwei Drittel der Teilnehmer im letzten Jahr bessere Umsätze und nicht zuletzt auch höhere Erträge erwirtschaften konnten. Weniger als 20 Prozent verzeichneten Rückgänge bei Umsatz und Ertrag.

Die gute Umsatzsituation wurde begleitet von einer positiven Entwicklung bei Frequenz und Durchschnittsbon. Fast 90 Prozent berichten von gestiegenen oder zumindest stabilen Kaufbeträgen und immerhin 62 Prozent von einer höheren oder unveränderten Kundenzahl. Auch für 2011 ist der Fachhandel optimistisch: Mehr als 60 Prozent der Teilnehmer rechnen mit einem Umsatzplus und weitere 30 Prozent mit einem Pari. Mehr als drei Viertel der Textilfachhändler planen zudem für das laufende Jahr Investitionen in ihr Unternehmen. Ganz vorne auf der Rangliste steht dabei für 54 Prozent der Befragten die Qualifizierung des Personals, 43 Prozent wollen in Ladenbau und Ladenlayout investieren.

Dennoch ist der deutsche Textilfachhandel nicht frei von Sorgen. Aktuell bereiten die steigenden Kosten die größten Probleme. In einer Skala von 1 (geringes Problem) bis 5 (großes Problem) erreichte dieses Thema einen Wert von 3,4. Kurz dahinter folgen "Kundenfrequenz" und "Preisentwicklung" mit einem Wert von je 3,3 vor "Wettbewerb im Internet" (3,2). Weniger Probleme werden aktuell gesehen in der Ertragsentwicklung (2,9), dem eigenen Standort (2,8), der Umsatzentwicklung, im Wettbewerbsdruck (je 2,6) sowie in der Warenversorgung (2,3) und der Kapitalbeschaffung (2,2). Tatsächlich berichteten im Januar lediglich 7 Prozent der Befragten über größere Lieferprobleme von Lieferanten, die übrigen 93 Prozent verzeichneten keine oder nur wenige Ausfälle.

Es ist deshalb nachvollziehbar, dass bei den geplanten unternehmerischen Maßnahmen für 2011 die Reduzierung der Kosten mit einem Wert von 3,6 in einer Skala von 1 (keine Bedeutung) bis 5 (hohe Priorität) ganz oben steht. Auf den weiteren Plätzen folgen: Standortsicherung (3,5), Lieferantenkonzentration (3,2), Konzentration auf bestimmte Zielgruppe/n (3,1) und die Suche nach neuen Lieferanten (3,0).
aus Haustex 03/11 (Wirtschaft)