DITF Deutsche Institute für Textil- und Faserforschung Denkendorf

Textiler Schutz vor Elektrosmog und Wärmestrahlung


Wissenschaftler des Hohenstein Instituts für Textilinnovation e.V. haben im Rahmen eines gemeinsamen Forschungsprojekts (IGF-Nr. 15598 N) mit dem ITCF Denkendorf die weltweit ersten Textilien entwickelt, die sowohl elektromagnetische (EM) als auch Infrarotstrahlung (IR) effektiv abschirmen. Ihre abschirmende Wirkung erhalten die neuartigen Chemiefasern entweder durch Dotierung (Einbindung) oder durch Beschichtung mit Indiumzinnoxid (ITO), einer transparenten Oxid-Verbindung, die z. B. auch in Touchscreens von Smartphones verwendet wird. Die textile Ausrüstung erwies sich in den Untersuchungen als beständig gegenüber Waschen, Scheuern und Bewitterung. Auch die biologische Unbedenklichkeit konnte nachgewiesen werden - der Tragekomfort wurde ebenfalls nicht beeinträchtigt. Bisher boten textile Materialien immer nur wahlweise Schutz vor Elektrosmog oder Wärmestrahlung, wie sie z. B. an Brandherden oder auch durch intensive Sonneneinstrahlung auftritt. Die innovativen Gewebe vereinen nun eine Schutzwirkung vor beiden Strahlungsarten. Einsatzmöglichkeiten sehen die Hohenstein Experten vor allem im Bereich Berufsbekleidung, aber auch im Heim- und Haustextil-Bereich und für technische Anwendungen bis hin zu militärischen Einsatzzwecken sind die entwickelten Gewebe von Interesse.
aus Haustex 04/11 (Wirtschaft)