Ulrike Bittorf zum Geprüften Fachbauleiter Fußbodentechnik

Vorteil durch fundierte Weiterbildung


Die Sachverständige Ulrike Bittorf ist nicht nur Leiterin des Arbeitskreises Bodenbeläge im Bundesverband Estrich und Belag, sondern auch Vorsitzende der Prüfkommission an der HWK Halle/Saale. Hier engagiert sie sich für die Fortbildung zum "Geprüften Fachbauleiter Fußbodentechnik". Im Gespräch mit FussbodenTechnik erklärt sie die Vorteile, die diese Fortbildung für den Bodenleger bringen, berichtet über die bisherigen Erfahrungen und beschreibt den Ablauf.

FussbodenTechnik: Frau Bittorf, Sie engagieren sich an der HWK Halle für die Fortbildung zum "Geprüften Fachbauleiter Fußbodentechnik". Wie sind Ihre bisherigen Erfahrungen? Wo gibt es besonders viel Nachholbedarf?

Ulrike Bittorf: Meine Erfahrungen mit dieser bundesweiten Fortbildungsmaßnahme sind durchweg positiv. Das werden auch die bisherigen Teilnehmer bestätigen können. Nach Einführung der Berufsausbildung zum Bodenleger fiel die Weiterbildung zum "Geprüften Bodenleger" einfach weg. Seit einigen Jahren haben wir nun diese Lücke mit einer produktunabhängigen Weiterbildungsmaßnahme geschlossen.

Nachholbedarf gibt es jede Menge. Viele Bodenlegerfirmen sind von der Hektik des Tagesgeschäfts so in Anspruch genommen, dass für Weiterbildung keine Zeit bleibt. In den letzten Jahren ist in unserem Gewerk sehr viel passiert. Das fängt bei der bauaufsichtlichen Zulassung an und hört bei der ständig steigenden Anzahl neuer Produkte für die Untergrundvorbereitung und bei Bodenbelägen noch lange nicht auf. Ich denke da auch an die Normung, die VOB und vieles andere.

FT: Warum sollte ein Bodenleger den Kurs belegen? Was kann man dort lernen?

Bittorf: Nach Abschluss dieser Fortbildungsmaßnahme sind die Teilnehmer in der Lage, die Aufgaben eines Fachbauleiters im Gewerk Bodenbelag vom Angebot über die Materialbestellungen und die Verarbeitung der entsprechenden Produkte usw. bis zur Abnahme der Leistung sicher auszuführen. Man erwirbt ein geschultes und sicheres Auftreten gegenüber Kunden auf Basis von fundiertem Wissen.

Unser Lehrgang hilft, um topfit im Gewerk auftreten zu können und damit hat man natürlich einen Wettbewerbsvorteil. Den Teilnehmern wird umfangreiches Lehrmaterial zur Verfügung gestellt, das auch bei der täglichen Arbeit eine sinnvolle Unterstützung ist.

FT: Für welche Zielgruppe ist die Fortbildung zum Geprüfter Fachbauleiter Fußbodentechnik gedacht?

Bittorf: Die Weiterbildungsmaßnahme ist für alle gedacht, die im Gewerk Bodenbelagsarbeiten tätig sind wie Bodenleger, Raumausstatter, Parkett- und Estrichleger sowie Maler. In der Regel sollen sie in ihren Firmen zukünftig mehr Verantwortung tragen und die Fachbauleitung übernehmen. Optimal ist das Angebot für Betriebe, in denen ein Generationswechsel ansteht. Einige Verlegewerkstoff- und Bodenbelagshersteller lassen auch auf diesem Weg ihre Mitarbeiter umfassend schulen.

FT: Wer leitet die einzelnen Teile der Fortbildung?

Bittorf: Die Verantwortung liegt in mehreren Händen. Die Praxis wird durch Jürgen Werner von der HWK Halle betreut. Hier lernen die Teilnehmer die Verarbeitung aller Arten von Bodenbelägen. Es ist immer wieder erstaunlich, wie schnell hervorragende Leistungen erreicht werden.

Den theoretischen Teil betreue ich komplett. Dazu gehört auch die Teamarbeit, in der nach echten Ausschreibungen Angebote erstellt werden. Die Theorie über Untergründe und Bodenbeläge wird von der Industrie tatkräftig unterstützt.

FT: Wie lange dauert ein solcher Kurs und wann starten die nächsten Fortbildungen?

Bittorf: Diese Fortbildungsmaßnahme umfasst 250 Stunden, gestaffelt in 4 x 1 Woche als Blockunterricht. Im Anschluss wird eine viertägige Prüfung abgenommen. Der nächste Lehrgang startet am 27.2.2012 und endet einschließlich der Prüfungen am 21.6.2012.

FT: Wenn Sie mit früheren Teilnehmern sprechen - welche Inhalte waren besonders interessant für die tägliche Arbeit?

Bittorf: Mit den Teilnehmern der bisherigen Lehrgänge stehen wir natürlich in Kontakt. Es gibt immer mal ein kurzes oder auch längeres Telefonat und natürlich auch mal Fragen, die ganz spezifische Problemstellungen betreffen.

Viele schätzen die Vermittlung von komplexem Wissen, die produktneutralen Ausführungen und Diskussionen mit den Spezialisten und natürlich einen ehrlichen Erfahrungsaustausch. Die meisten Teilnehmer konnten sich zu Beginn der Lehrgänge nicht vorstellen, dass man 250 Stunden Wissen vermitteln und darüber diskutieren kann. Ab der zweiten Hälfte des Lehrgangs wollen die meisten Teilnehmer eine Verlängerung.


Kontakt:
Anfragen zum Geprüften
Fachbauleiter Fußbodentechnik:
Sylke Reinke (BTZ der HWK Halle/Saale)
Tel.: 0345/ 77 98-802
E-Mail: sreinke@hwkhalle.de

Ulrike Bittorf
(Vorsitzende der Prüfungskommission
an der HWK Halle/Saale)
Tel.: 0340/ 61 30 34
Mobil: 0160/4 79 09 21
E-Mail: ulrike.bittorf@gmx.de
aus FussbodenTechnik 06/11 (Wirtschaft)