Interview des Monats_ 25 Jahre MKS Funke

"Geschliffene Böden entwickeln sich positiv"


Seit 25 Jahren steht der Name MKS Funke für Bodenschleifmaschinen, Werkzeug- und Oberflächenschutz für Böden aller Art. Das Bocholter Unternehmen verfügt über das Know-how für polierte und geschliffene Industrieböden, Designestriche, die Bearbeitung von Natur- und Betonwerksteinen, Terrazzoböden sowie für die Entfernung von Beschichtungen. FussbodenTechnik sprach mit Geschäftsführer Andreas Funke und Maik Groß-Holtwick, der für Marketing und Kommunikation zuständig ist, über die neue Vertriebsausrichtung, das neue Schulungszentrum und erfolgreiche Marketingaktivitäten.

FussbodenTechnik: Herr Funke, können Sie das Geschäftsfeld von MKS Funke auf eine kurze Formel bringen?

Andreas Funke: MKS ist seit 25 Jahren auf professionelle Bodenschleiftechnik spezialisiert. Wir beliefern unsere Kunden mit Maschinen, Werkzeugen und chemischen Hilfsprodukten. Unser besonderes Augenmerk liegt auf dem zur Anwendung notwendigen Know-how.

FT: Welche grundsätzlichen Vorteile bieten geschliffene Industrieböden und Estriche?

Funke: Geschliffene Industrieböden und Estriche bieten überzeugende Vorteile gegenüber nicht geschliffenen Böden. Durch die schleiftechnische und chemische Vergütung der Böden werden diese mechanisch sehr viel widerstandsfähiger und stauben nicht mehr. So können auch die Reinigungs- und Unterhaltskosten gesenkt werden. Insgesamt kann man von einer wirtschaftlichen und nachhaltigen Bilanz sprechen. Die fugenlosen Oberflächen haben außerdem noch den Vorteil der dauerhaft hochwertigen und ansprechenden Optik. Außerdem sollte man nicht vergessen, dass es auf den direkt genutzten, geschliffenen Oberflächen keine Problematik bezüglich des Verbundes von Untergrund und Beschichtung gibt.

FT: Wo setzen Ihre Kunden die Schleiftechnik ein?

Funke: Hauptsächlich bei der Bearbeitung von Design- und Industrieböden, der Entfernung von Beschichtungen (Entschichtung genannt) und der Untergrundvorbereitung. Gleichermaßen geht es um die Schleiftechnik für Natur- und Betonwerkstein wie auch Terrazzo. Unsere Kunden reichen vom kleinen Handwerker bis zum großen Konzern.

FT: Wie ist Ihr Unternehmen entstanden?

Funke: MKS wurde 1986 als Familienbetrieb von meinem Vater und mir gegründet. Wir sind zunächst als Dienstleistungsbetrieb gestartet. Seit 1996 haben wir uns nur noch auf das Handelsgeschäft fokussiert, weil dieses Segment immer wichtiger wurde. In diesem Jahr konnten wir unser 25-jährige Betriebsjubiläum feiern.

FT: Wie schlagkräftig ist MKS heute aufgestellt?

Funke: Unser Team besteht aus 18 Mitarbeitern. Als inhabergeführter Familienbetrieb mit kurzen Entscheidungswegen können wir uns auf unsere mittel- und langfristigen Ziele konzentrieren und relativ ungestört unsere eigenen Prioritäten und Werte setzen. Die finden sich beispielsweise in unserer Firmenphilosophie wieder: Wir möchten dem Kunden mit möglichst großer technischer Kompetenz praktisch verwertbares Wissen vermitteln. Dazu streben wir eine Basis gegenseitigen Vertrauens an, bei der wir als Lieferant und Partner halten, was wir versprechen. Unsere Zielsetzung sind langfristige Kundenbeziehungen.

FT: Welche Maßnahmen folgen daraus?

Funke: Die Umsetzung der Unternehmensphilosophie kann man z.B. an unserem Vertrieb erkennen. Auf die gestiegene Marktentwicklung der letzten Jahre haben wir mit einer noch stärker kundenorientierten Vertriebsmannschaft reagiert. So können wir unsere Vorstellungen von mehr Kundennähe und dauerhafter Kontaktentwicklung noch konsequenter umsetzen. Insgesamt hat unser neues Vertriebsteam zu einer noch größeren Flexibilität geführt, die von den Kunden sehr gut angenommen wird.

FT: Wie haben Sie die Vertriebsausrichtung optimiert?

Funke: Schon seit Oktober 2010 haben wir zusätzliche Kollegen für die Umsetzung des neuen Vertriebskonzeptes gesucht. Wir konnten ein Team aufstellen, das in der direkten Kundenbetreuung unsere Philosophie optimal verkörpert. Seit Juli 2011 sind drei zusätzliche Mitarbeiter nach einer intensiver Ausbildung aktiv. Damit ist unser Vertrieb auf sechs Mitarbeiter gewachsen, drei davon sind technische Vertriebsmitarbeiter. Mit dieser Ausweitung haben wir vor allem die regionale Nähe der Außendienstmitarbeiter optimiert.

FT: In welchem Gebiet sind die neuen Vertriebskollegen im Einsatz?

Funke: Torsten Bernsdorf ist von Nürnberg aus in Bayern und Hessen unterwegs. Von Stuttgart aus betreut Ewald Wohlfart Baden-Württemberg, das Saarland und das angrenzende Ausland. Vom Unternehmenssitz in Bocholt unterstützt Stephan Fleer die Kollegen in der Anwendungstechnik.

FT: Wie wurden die neuen Kollegen ausgebildet?v

Funke: Als gelernte Betonbauer oder Fachleute für Bodenbeläge war bei den neuen Kollegen bereits eine solide Basis vorhanden. Für die Schleiftechnik an sich gibt es keine offizielle Ausbildung. Deshalb bekamen die Kollegen in internen Schulungen den "Feinschliff" rund um die Schleiftechnik. Die Weiterbildung haben wir im 2009 errichteten eigenen Schulungszentrum durchgeführt.

FT: Das ist ein gutes Stichwort. Wie kann man sich das neue Schulungszentrum vorstellen?

Funke: Schulungen bieten wir schon seit 1996 an, da haben wir also einige Erfahrung. Das neue Schulungszentrum sichert uns optimale Möglichkeiten zur Ausbildung der Kunden. Es bietet genügend Platz für 24 Teilnehmer und rund 700 m Fläche mit verschiedensten Untergründen für die Praxis.

Rückblickend sind wir mit dem Start des Schulungszentrums sehr zufrieden. Die Akzeptanz bei den Kunden war sehr groß. Seit der Eröffnung fanden 15 ausgebuchte Zwei-Tages-Schulungen statt. Daran werden wir weiter anknüpfen: Neue Seminare mit Schwerpunkten, die auf den bisherigen Seminaren aufbauen, werden wir in Kürze anbieten. Die Termine werden wir auf unserer Website und im Newsletter "MKS aktuell" ankündigen.

FT: Was erwartet die Schulungsteilnehmer konkret?

Funke: Wir schulen zu den Themen Designestriche mit geschliffener Oberfläche, Schleiftechnik für Industrieböden und Untergrundvorbereitung und -sanierung. Verkauf und Werbung stehen bei unseren Veranstaltungen nicht im Vordergrund. Vielmehr wollen wir mit den branchenreinen Schulungen einen guten Einstieg in Theorie und Praxis schaffen und solides Grundwissen vermitteln.

FT: Herr Groß-Holtwick, welche Bedeutung hat das Schulungszentrum für das Marketing von MKS?

Groß-Holtwick: Ich denke, das Schulungszentrum vermittelt dem Besucher schon beim Betreten ein aussagekräftiges Bild zur Leistungsfähigkeit unserer Produkte und unserer Firma. Die Besucher bekommen hier einen sehr ausführlichen und gleichzeitig kompakten Einblick in die unterschiedlichen Bereiche der Schleiftechnik. Unsere Erfahrung aus den letzten 25 Jahren wird greifbar.

Wir wollen Kunden und Interessenten durch ein attraktives und informatives Marketing ansprechen. Marketing, Vertrieb und die anderen Teile unseres Unternehmens arbeiten eng zusammen. Ganz wichtig ist uns dabei, dass wir auf der Baustelle die Aussagen aus dem Marketing in verlässliche Tatsachen umsetzen.

FT: Wie stellen Sie sich eine Zusammenarbeit mti den Kunden idealerweise vor?

Groß-Holtwick: Wir sind an einer langen partnerschaftlichen Beziehung auf Augenhöhe mit unseren Kunden interessiert. Außerdem möchten wir unsere Kunden so weit wie möglich aktiv unterstützen und ihnen für ihre tägliche Arbeit einen Mehrwert bieten. Dazu gehört z.B. die Weitergabe theoretischen, aber vor allen Dingen auch praktischen Wissens. Und natürlich das "Drumherum" wie z.B. die angebotstechnische und kalkulatorische Unterstützung. Und auch Kleinigkeiten, die dem Kunden einen möglichst einfachen Zugang zu gewünschte Informationen zu ermöglichen.

FT: Welche Informationen können das sein?

Groß-Holtwick: Unser Newsletter "MKS aktuell" ist ein gutes Beispiel dafür. Das Verhältnis zwischen sachlichen und technischen Informationen, Vorstellungen unserer Produkte und aussagekräftigen Bildern ist ausgewogen. Kunden und neue Interessenten werden nicht mit reinen Werbebotschaften überhäuft. Unser Internetauftritt und unser Katalog, der momentan in Überarbeitung ist, und in der 2011/2012 Auflage noch dieses Jahr die Kunden erreichen wird, sind nach dem gleichen Prinzip aufgebaut.

FT: Was gibt es aktuell Neues auf Ihrer Homepage?

Groß-Holtwick: Zuletzt wurde die Homepage unter anderem um den Bereich "Freie Bilder" erweitert. Diese kann der Kunde zur Verwendung auf seiner eigenen Homepage oder in Printmedien nutzen. Bereiche für Datenblätter und technischen Produktinformationen zu chemischen Produkten sowie Bedienungsanleitungen zu unseren Maschinen werden demnächst folgen. Möglichst viele Dokumente sollen online und somit jederzeit für unsere Kunden verfügbar sein.

FT: Herr Funke, wie wird sich Ihrer Meinung nach der Markt für Schleiftechnik zukünftig entwickeln?

Funke: Wir haben von Beginn an viel Energie in die nachhaltige Entwicklung der Schleiftechnik und der dafür relevanten Märkte gesteckt. Daher haben wir einen guten Einblick in den Markt. Insgesamt erwarten wir eine sehr positive Entwicklung. Der Anbietermarkt wird sich sicherlich im Wesentlichen auf einige professionell agierende Anbieter konzentrieren.

Die professionelle Bodenschleiftechnik hat ein extrem hohes Leistungsvermögen erreicht. In der Untergrundvorbereitung und Entschichtung wird Schleiftechnik noch stärker nachgefragt werden. Aufgrund der technischen und optischen Eigenschaften von geschliffenen Böden im Design- wie im Industrieboden werden sich diese Bereiche ebenfalls weiter positiv entwickeln. Geschliffene Böden sind ein wertvoller Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit.


MKS Funke im Überblick


MKS Funke GmbH
Im Fisserhook 28
46395 Bocholt
Tel.: 02871/24 75-0
Fax: 02871/24 75-50
E-Mail: info@mks-funke.de
Internet: www.mks-funke.de

Profil: Anbieter für Bodenschleiftechnik mit den Hauptanwendungsgebieten: Bearbeitung von Designböden und Industrieböden, Entschichtung und Untergrundvorbereitung und Bearbeitung von Natur- und Betonwerkstein wie auch Terrazzo.

Geschäftsführer: Andreas Funke

Marketing: Maik Groß-Holtwick

Gründung: 1986

Mitarbeiter: 18

Jahresumsatz: ca. 3 Mio. EUR
aus FussbodenTechnik 06/11 (Wirtschaft)