Maschenindustrie

Gutes erstes Exporthalbjahr


Stuttgart - Die deutsche Maschenindustrie kann mit ihrem Auslandsgeschäft im ersten Halbjahr zufrieden sein: "Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Exporte von Maschen- und Miederwaren um 16 Prozent auf knapp 3,4 Mrd. Euro erhöht und sind damit sogar etwas stärker angestiegen als die Textil- und Bekleidungsausfuhr insgesamt", fasst Silvia Jungbauer, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin von Gesamtmasche, die erfreuliche Entwicklung zusammen.

Von der günstigen Konjunkturentwicklung in wichtigen Absatzmärkten haben gestrickte Oberbekleidung mit plus 17 Prozent und Unterbekleidung mit plus 15 Prozent gleichermaßen profitiert. Maschenstoffe erzielten ein noch deutlicheres Plus von 19 Prozent. Der Export von Sportbekleidung legte um 18 Prozent zu, getragen von der guten Entwicklung bei Trainingsbekleidung und Bademoden für Damen, die den Löwenanteil der Ausfuhr im sportlichen Segment stellt. Im Bereich Babybekleidung stiegen die deutschen Ausfuhren sogar um 33 Prozent.

Die Märkte Westeuropas, in die beinahe zwei Drittel der deutschen Maschenwarenausfuhr gehen, gaben mit einem Gesamtplus von 14 Prozent ein uneinheitliches Bild ab: Während wichtige Abnehmer wie die Schweiz und Frankreich um ein Fünftel mehr Ware aus Deutschland einführten als in der Vorjahresperiode, gaben die von Staatsschulden gebeutelten südeuropäischen Länder ein schwaches Bild ab. Dagegen befinden sich die Lieferungen in die neuen Mitgliedstaaten, die inzwischen für fast ein Fünftel der Branchenausfuhr stehen, mit plus 18 Prozent auf einem guten Kurs. Besonders stark entwickeln sich dabei Tschechien und die Slowakei. Die kräftigsten Impulse aber kamen erwartungsgemäß aus den Schwellenländern. Neben den BRIC-Staaten gehören Länder wie Südkorea, Mexiko und die Türkei zu den Aufsteigern.

"Die Gewichte haben sich bereits deutlich verschoben", schlussfolgert Jungbauer. So habe China die USA als Exportziel der Branche längst überrundet. Brasilien und Mexiko stünden bereits für über ein Fünftel der gesamten Amerikaausfuhr. In die Türkei wiederum sei mehr geliefert worden als nach China und Indien zusammen: In der ersten Jahreshälfte gingen Maschen- und Miederwaren im Wert von über 33 Mill. Euro (plus 57 Prozent) aus Deutschland an den Bosporus. Russland, stärkster Abnehmer außerhalb der EU nach der Schweiz, ist wieder Star unter den Absatzmärkten für Masche und Mieder: Mit einem Plus von 22 Prozent bei Maschen- und 25 Prozent bei Miederwaren ist das Land mit einem deutschen Exportwert von fast 112 Mill. Euro Wachstumsspitzenreiter in absoluten Zahlen. Detaillierte Daten zum Außenhandel und zur Konjunktur sind über den Online-Statistikservice der Verbände Gesamtmasche und Südwesttextil verfügbar. Unter www.das-datenportal.de können Mitgliedsfirmen dort Außenhandelsdaten nach Produktgruppen und Ländern in Zeitreihen abrufen und bequem im Excel-Format herunterladen.
aus Haustex 12/11 (Wirtschaft)