Beschichtungen 10 Mio. EUR in Produktion und Lager investiert

KLB Kötztal richtet sich auf weiteres Wachstum ein

Der Beschichtungshersteller KLB Kötztal hat seine Lager-, Nutz- und Produktionsfläche am Firmensitz in Ichenhausen auf knapp 10.000 m verdoppelt. Die Investition in Höhe von 10 Mio. EUR ist Teil des Konzeptes KLB 2020, das das Unternehmen fit für die Zukunft machen soll. "Wir richten uns auf größere Tonnagen ein", erläutert Geschäftsführer Artur Kehrle. KLB Kötztal hat heute schon ein bemerkenswertes Wachstum hingelegt: 1995 als Zwei-Mann-Unternehmen gegründet, gibt es aktuell bereits mehr als 80 Beschäftigte. In zwei bis drei Jahren wird man voraussichtlich die Schallmauer von 100 Mitarbeitern durchbrechen.

KLB-Geschäftsführer Artur Kehrle wird derzeit von wildfremden Menschen auf den neuen Mischturm seines Unternehmens angesprochen und dafür gelobt. Der Beschichtungshersteller aus Ichenhausen in der Nähe von Ulm hat sich nicht nur mit seinen modernen Produktionsanlagen, sondern auch mit einer ansprechenden Architektur viel Mühe gegeben. Der verglaste Mischturm wurde bereits als neues Wahrzeichen der Stadt bezeichnet. Das mittelständische Unternehmen hat 10Mio.EUR in ein automatisches Hochregallager, drei Lkw-Andockstationen mit eigener Zufahrt, Büroräume und in zusätzliche Produktionsanlagen investiert. Dies war notwendig geworden, da KLB in den vergangenen Jahren - mit Ausnahme des Krisenjahres 2009 - stark gewachsen ist. Allein 2011 produzierte der Beschichtungshersteller 20% mehr Material als im Vorjahr: Insgesamt fertigt KLB Kötztal Beschichtungsstoffe für ca. 3 Mio.m Industrieboden im Jahr.

Betrachtet man den deutschen Markt für Bodenbeschichtungen, so hat sich KLB auf einen führenden Platz vorgearbeitet. Man stapelt aber lieber tief. "Wir sind unter den Top Ten im Mittelfeld", erklärt Vertriebsleiter Rainer Dreiwurst. Diese Position wollen die Schwaben festigen. Zulegen möchte man vorwiegend beim Exportanteil, der derzeit 25% beträgt.

Drei Bauabschnitte in 20 Monaten

Der Ausbau in Ichenhausen erfolgte in drei Bauabschnitten: Im ersten Schritt wurden die Transportwege und somit der gesamte Warendurchfluss durch das Unternehmen verbessert. Mussten Lkws für die Be- und Entladung bislang durch das Haupttor zu einem Ladeplatz, so gibt es heute eine zusätzliche Zufahrt zur Gebäuderückseite mit drei separaten Laderampen.

Im zweiten Bauabschnitt wurde auf das bisherige Laborgebäude eine zusätzliche Ebene mit Büroräumen für die Verwaltung aufgestockt. Die neuen Produktionshallen wurden in nur vier Monaten in Betonfertigbauweise erstellt. Der große Mischturm in Stahlbauweise war genauso schnell errichtet. Beide Gebäudeteile waren bereits im Mai 2011 fertig.

Im dritten Bauabschnitt folgte der Innenausbau und die Einrichtung der Anlagen. Zum Ende des Jahres 2011 werden nahezu alle Arbeiten sowie die Feinjustierung abgeschlossen sein. Deutlich effizienter funktioniert heute die Kommissionierung der Produkte und der Warentransport im Gebäude. Ein vollautomatisches Hochregallager stellt die benötigten Waren über Transportbänder im Versandbereich bereit. Eine Transportlinie führt zum Befüllen in das Lager hinein. Ein moderner Roboter, wie man ihn aus der Automobilfertigung kennt, stellt die Produkte auf Paletten zusammen. So genannte Regalbediengeräte transportieren die Palette an ihren Platz im Hochregallager. Eine zweite Transportlinie befördert Waren aus dem Lager heraus zur Kommissionierung.

Lediglich die Zusammenstellung auf Paletten erfolgt weiterhin von Hand. "Wir entlasten durch den neuen Ablauf der Kommissionierung die Mitarbeiter deutlich und arbeiten viel effizienter als früher", erzählt der zweite Geschäftsführer Erwin Kehrle. Kleiner Wehmutstropfen: Spontane Warenwünsche müssen künftig mit mehr Vorlaufzeit angekündigt werden, damit der Auftrag im Lagersystem rechtzeitig erfasst werden kann.

Mischturm ermöglicht neue Produkte

Der neue, moderne Mischturm ist mit einem Trommelmischer ausgestattet, der für vielfältige Möglichkeiten im Trockenbereich, aber auch im hochviskosen Produktsegment sorgt. Da ist beispielsweise der KLB PU-Beton, ein Belag für nass- und warmwasserbelastete Bereiche in der Lebensmittelindustrie. Solche Böden werden unter anderem auch von Schlachtbetrieben und Brauereien benötigt.

Im Mischturm können auch zweikomponentige Estrichmörtel auf Epoxidharzbasis gefertigt werden. "Die Anlage ist für die Zukunft gebaut. Wir werden damit Produkte fertigen, die heute noch gar nicht spruchreif sind", stellt Artur Kehrle in Aussicht. Die Anlage kann außerdem Füllstoffmischungen vorbereiten, wie sie für jede Art von Beschichtungsarbeiten gebraucht werden.

Hoher Sicherheitsstandard

"Die größte Herausforderung bei den Baumaßnahmen waren ganz sicher die Genehmigungen beim Brandschutz und bei den Emissionen, die im Industriebau auf hohem Niveau gefordert werden." Die KLB-Geschäftsführer sind sich einig, dass eine Anlage auf dem neuesten Stand der Technik entstanden ist.

Beispielhafte Schlagworte für Maßnahmen, die in der Produktion und im Lager umgesetzt worden sind, sind Auffangwannen, Löschwasserrückhaltung, Lagermengenbegrenzung, stoffliche Bewertung und Emissionsableitung - damit hat man einen hohen Sicherheitsstandard erreicht.

Der Blick ist nach vorn gerichtet

KLB hat seine Bauaktivitäten gerade abgeschlossen, da denkt man schon mal vorsichtig über künftige Baumaßnahmen nach. Ein eigenes Schulungszentrum und ein gemeinsames Verwaltungsgebäude, das die Wege für alle Mitarbeiter verkürzt, stehen auf der Wunschliste. In drei bis fünf Jahren könnten sie Realität sein. Eine energetische Verbesserung des alten Gebäudetraktes findet man ebenso erstrebenswert. Vielleicht wird man dafür sogar langfristig die alte Bausubstanz aus den 70er Jahren ersetzen. Die Idee für ein eigenes Blockheizkraftwerk könnte für mehr Energieeffizienz sorgen. Wenn das Unternehmen weiter so stark wächst, wäre langfristig sogar ein zweiter Standort denkbar.

KLB Kötztal Daten und Fakten


KLB Kötztal Lacke + Beschichtungen GmbH
Günztalstr. 25
89335 Ichenhausen
Tel.: 08223/96 92-0
Fax: 08223/96 92-33
Internet: www.klb-koetztal.com
E-Mail: info@klb-koetztal.com

Geschäftsführer: Artur Kehrle und Erwin Kehrle

Vertrieb Deutschland: Rainer Dreiwurst

Vertrieb Export: Dr. Michael Fritz

Marketing und Produktmanagement: Simone Brauner

Technischer Service: Patrick Frank

Anwendungstechnik: Klaus Hamann

Mitarbeiter: 88

Gründungsjahr: 1995

Vertriebsgebiet: Weltweit, vorwiegend Deutschland und Europa

Produkte:
-Grundierungen
-Sanierungs-, Injektions- und Fugenharze
-Fertigmörtel
-Dekor-Bindemittel
-Hohlkehlenharze
-Porenverschluss
-Epoxidharz-Beschichtungen
-WHG-Beschichtungen
-Parkhaus-Beschichtungen
-Wandbeläge und Versiegelungen
-Diffuionsfähige Epoxidharz-Beschichtungen
-Polyurethan-Beschichtungen
-Abdichtungen und Zubehör
-PU-Beton-Beläge
-Acrylharze
-Elektrisch ableitfähige Beschichtungen
-Imprägnierungen und Versiegelungen
-Verdünner, Stellmittel und Reinigungsmittel
-Zubehör
aus FussbodenTechnik 01/12 (Wirtschaft)