3 Fragen an Artur Kehrle, Geschäftsführer KLB Kötztal

"Verarbeiter profitieren von größerer Liefersicherheit"


FussbodenTechnik: Wie profitiert der Verarbeiter von den Investitionen?

Artur Kehrle: Der Verarbeiter wird davon vordergründig wahrscheinlich gar nicht so viel spüren. Wir haben die Investition getätigt, um bei der ohnehin schon kurzen Lieferzeit leistungsfähiger zu werden. Außerdem wollen wir eine größere Liefersicherheit bewirken. Wir werden künftig mehr Rohstoffe bevorraten, damit wir Engpässe überbrücken können. Bei uns hat die zuverlässige Bedienung von Kunden oberste Priorität. Unser Ziel ist es, unsere Verarbeiter termin- und fristgerecht mit guten Produkten zu versorgen.

FT: Zertifizierte Produkte sind in der Bodenbranche derzeit ein wichtiges Thema. Wie sieht es bei Beschichtungen aus?

Kehrle: Es gibt erste Ansätze, Industriebeschichtungen mit Umweltsiegeln auszustatten. Das ist bislang sehr theoretisch und davon profitieren nur die Zertifizierer. Die Produkte werden dadurch nicht besser. Wenn einer damit anfängt, müssen alle Anbieter nachziehen. Das Ergebnis wird sein, dass weitere Kosten auf die Produkte aufgeschlagen werden müssen. Wir brauchen die Umweltsiegel nicht, da wir vom DIBt zertifizierte, emissionsarme Produkte für Aufenthaltsräume anbieten.

Überwiegend kommen unsere Beschichtungen in Industriebauten zum Einsatz, die nicht als Aufenthaltsräume definiert werden. Sollen Beschichtungen in Kindergärten, Boutiquen etc. eingesetzt werden, kommen die emissionsarmen Beschichtungen zum Einsatz.

FT: Soll KLB ein Familienunternehmen bleiben?

Kehrle: Mein persönlicher Wunsch wäre es, dass wir ein Familienunternehmen bleiben. Mein Bruder und ich haben Söhne. Der eine ist Betriebswirtschaftler und der andere studiert Chemie. Das würde wie die Faust aufs Auge passen. Wir werden sehen, ob sie ins Unternehmen einsteigen wollen. Wir werden sie nicht dazu verpflichten.
aus FussbodenTechnik 01/12 (Wirtschaft)