Cotton Council International

Gut besuchte Kontaktbörse


Für das CCI ist die Heimtextil laut Edelgard Baumann, International Marketing Manager, eine reine Kontaktbörse. In Frankfurt ist man offen für Gespräche mit allen textilen Wertschöpfungsstufen, einschließlich des Handels. Am letzen Tag der Messe bilanzierte sie für ihre Organisation einen sehr guten Besuch. Der Stand war tatsächlich fast während der gesamten Messe von in- und ausländischen Gästen belagert.

Das mag auch mit daran gelegen haben, dass die Baumwolle durch die Preisturbulenzen der letzten Monate nach wie vor ganz stark im Fokus des Interesses steht. Die Interessen-Vertretung der US-amerikanischen Baumwollindustrie repräsentiert laut Baumann nach wie vor den größten Exporteur des so genannten weißen Goldes. Darüber hinaus zähle die Ware zu den besten und reinsten Baumwollen der Welt, begründet in dem hoch technologischen Anbau des Produktes. Bekannt ist nicht zuletzt die besonders hochwertige weil langstapelige Pima-Baumwolle. Baumwolle wird in den USA unter Wahrung der anspruchsvollen Lebensmittel-Richtlinien des Landes angebaut. Seit Jahren achtet man in den USA auf den nachhaltigen Anbau der Baumwolle. So werde beispielsweise nur noch ein Drittel der gesamten Anbaufläche künstlich bewässert, erklärte Baumann. Zudem ist die Bewässerung wesentlich effizienter geworden. Außerdem sei es gelungen, durch Biotechnologie die Produktivität pro Quadratmeter Anbaufläche signifikant zu steigern. Die gesamte Ernte wird mit Erntemaschinen eingefahren, davon sind rund 70 Prozent so genannte Pflückmaschinen, nur noch 30 Prozent streifen die reifen Baumwoll-Kapseln vom Strauch ab. Die in den Kapseln enthaltenen Samen werden zu Speiseöl verarbeitet.

Allen A. Terhaar, Executive Director des CCI, berichtete in Frankfurt offen von einem frustrierenden Jahr für die amerikanischen Baumwoll-Farmer, verursacht durch die großen Preisschwankungen. Die Farmer bräuchten konstantere Preise um mehr Sicherheit für ihre Planungen zu haben. Mittelfristig geht Terhaar von einer weiter steigenden Nachfrage nach Baumwolle aus, verursacht im Wesentlichen durch China und Indien. Auch die Energiekosten sowie die Kosten für die Pflücker in den Anbauländern werden steigen. Und außerhalb der USA wird noch sehr viel per Hand gepflückt. Vorrangiges Ziel für seine Organisation ist es, die Nachfrage nach Baumwolle wieder zu steigern, indem man sie von alternativen Fasern zurückholt, die in der Phase steigender Baumwollpreise zulegen konnten. Das sollte angesichts der Vorteile der US-amerikanischen Baumwolle auf Sicht gesehen gelingen.
aus Haustex 02/12 (Wirtschaft)