CCI

Zunahme der globalen Baumwollbestände


Düsseldorf - Wie das Cotton Council International (CCI) berichtet, geht das ICAC (International Cotton Advisory Committee) für das Jahr 2012/13 von einem weiteren Anwachsen der globalen Baumwollbestände bei zeitgleichem Produktionsrückgang aus.

In der nördlichen Hemisphäre liegen die Baumwollpreise zu Beginn der Pflanzzeit 2012 deutlich unter dem Vorjahresniveau. Somit gewinnen andere Agrarkulturen in der Anbauplanung der Farmer an Gewicht. Voraussichtlich werden die weltweiten Baumwollanbauflächen um rd. 4 Prozent auf 34,5 Mill. Hektar zurückgehen. Basierend auf der Berechnung durchschnittlicher Ernteerträge könnte dies einen Produktionsrückgang von 5 Prozent auf 27,7Mill. Tonnen in 2012/13 bedeuten, was den Aufwärtstrend der letzten beiden Jahre beendet.

Nachdem der weltweite Baumwollspinnereiverbrauch in den letzten zwei Saisons rückläufig war, rechnet das ICAC für 2012/13 - verursacht durch verbessertes Wirtschaftswachstum und niedrigere Baumwollpreise - mit einem Verbrauchsanstieg um 4 Prozent auf 24,3 Mill. Tonnen. Jedwede Rückschläge in der Weltwirtschaft könnten diese Einschätzung natürlich beeinflussen. Den Einschätzungen des ICAC zufolge wird in 2012/13 die Baumwollproduktion wieder den Verbrauch übertreffen, was zu einem Anwachsen der Lagerbestände führt. Nach einer Erholung um 40 Prozent auf ein Rekordhoch von 13Mill. Tonnen im Erntejahr 2011/12 könnten die globalen Baumwollbestände in 2012/13 um weitere 11 Prozent auf 14,5 Mill. Tonnen ansteigen. Dies entspricht mit rd. 60 Prozent des weltweiten Spinnereiverbrauchs der höchsten Relation von Lagerbeständen-zu-Verbrauch seit den späten 90er Jahren.

Unberechenbarer Faktor bleibt Chinas Reservenpolitik. Der kräftige Wiederaufbau der nationalen Baumwollreserven bedeutet, dass China mit Ende 2011/12 rund ein Viertel der globalen Bestände auf Lager halten wird. Für 2012/12 erwartet das ICAC einen weiteren Ausbau von Chinas Reserve, dann jedoch etwas abgeschwächt. Klare Prognosen für 2012/13 sind somit nicht zu treffen, da nicht einzuschätzen ist, wie China mit seinen Reserven weiter verfahren wird.
aus Haustex 04/12 (Wirtschaft)