Brennet

Produktion schließt, Bettwäsche läuft weiter


Nun steht es fest: Die Produktion bei Brennet wird geschlossen, aber Bettwäsche der Marke Brennet wird es weiterhin am Markt geben.

Die Sozialpartner haben sich im Juli über eine Schließung der Produktion in Wehr und Brennet geeinigt. Davon betroffen sind rund 220 Mitarbeiter, die nun sukzessive bis Ende des Jahres in eine Transfergesellschaft überführt werden sollen. Dort werden sie je nach Dauer der Betriebszugehörigkeit maximal noch ein Jahr beschäftigt. 97 Prozent der Beschäftigten sollen den Vertrag zum Übertritt in die Transfergesellschaft unterschrieben haben. Brennet stockt das Arbeitslosengeld der dort Beschäftigen auf maximal 95 Prozent des letzten Gehaltes auf. Außerdem erhalten die Mitarbeiter eine von der Dauer der Betriebszugehörigkeit abhängende Abfindung.

Die Bettwäsche von Brennet werde künftig unter eigener Aufsicht bei europäischen Unternehmen gefertigt, erklärt Marcel Munz, bei Brennet mit der Gesamtleitung Bettwäsche befasst. Da es nicht damit getan sei, Buntgewebe zu fertigen, bedürfe es einer großen Portion Erfahrung, Know-how und auch Kreativität, um die entsprechenden Dessins mit der Brennet-typischen Handschrift zu versehen. Das Unternehmen legt großen Wert auf die Fortführung seiner Produkt-Philosophie, hochwertige Bettwäsche anzubieten. "Auf den Messen oder persönlich beim Kunden, sowie Vorlagen unseres Außendienstes beim Kunden direkt haben wir eine Menge sehr positives Feedback hinsichtlich unserer neuen Qualitäten bekommen', erklärte Munz gegenüber der Haustex. "Es ist nicht unser Ziel und unsere Strategie, billige Ware aus Fernost produzieren zu lassen. Das überlassen wir anderen.'

Zur Schließung der eigenen Produktionskapazitäten erklärte Munz, dass man in der Textilbranche einer der letzten Dinosaurier mit einer eigenen Produktion in Deutschland gewesen sei. Viele Mitbewerber würden ihre Ware längst zum Großteil aus dem Ausland beziehen. Brennet sei somit eines der letzten Unternehmen, das seine Produktion in Deutschland aufgrund nicht mehr erzielbarer Preise auslaufen lassen müsse. "Wir sind nur einer der letzten in der Kette, die dies nun auch nachvollziehen müssen.'

Brennet hat sich mit seiner H/W-Kollektion 2012, nach eigenen Angaben sowohl im Buntgewebe als auch in der Druckbettwäsche (Herstellung in Deutschland) sehr gut aufgestellt. Beim Buntgewebe mit einer sehr schönen Edelflanell-Ware, Seersucker- und Mako-Perkal-Qualitäten, bei der Druckbettwäsche mit der dem Handel bekannten Jersey-Interlockware und Makosatinware. Der Außendienst von Brennet ist seit Ende Juni 2012 mit dieser Kollektion unterwegs. Die Liefertermine für die H/W-Kollektion erstrecken sich über die Zeiträume Mitte September bis Mitte Oktober. Die Makosatin-Bettwäsche Tango im mittleren Preisbereich wird bereits ab Mitte Juli geliefert. Die Sonderkollektion im Jersey-Interlock wird ab Mitte September ausgeliefert.
aus Haustex 08/12 (Wirtschaft)