VMI

"Das Starke aus Sachsen "


Reuth/Vogtland - August der Starke, August der Flexible, August der Doppelte, August der Halbstarke: So lauten die für den Moment ungewöhnlichen, aber durchaus einprägsamen Namen von Lattenrosten aus dem Fachhandelsangebot des Herstellers Vogtländische Möbelindustrie (VMI) GmbH. Die Artikelbezeichnungen stehen für das Motto "Das Starke aus Sachsen für echten Schlafkomfort", unter dem sich der 1990 reprivatisierte Betrieb mit der Produktion von Lattenrahmen, Einlegeböden für Polsterbetten und Gestellen für Polstermöbel in der Marktwirtschaft auf den Weg gemacht hat.

Ganz offensichtlich mit Erfolg. Das jetzt 50 Mitarbeiter zählende Unternehmen kann allein bei Betrachtung dessen, was das Produktportfolio für Bettenmöbel-Ausstattung ausmacht, auf eine breite Palette verweisen. Gefertigt werden alle Arten von Lattenrahmen in Fichte und Schichtholz, in Natur bzw. Natur gewachst oder ummantelt, von starr über Kopfteil verstellbar, mit Bettkasten oder motorisch verstellbar, in Ausstattung mit jeglicher Leistenform und -farbe, Rahmen als Sonderanfertigungen oder Spezialrahmen, Boxspring-Unterbauten; die Aufzählung dürfte nicht vollzählig sein. Am Markt dabei zu sein lässt auch die Liste der bei VMI mit eigenen Lattenrahmen-Bestellungen vertretenen namhaften Matratzenlieferanten erkennen, die damit beim Bettenfachhandel gut im Geschäft sind. Besonders zu schätzen wüssten die Abnehmer die individuellen Angebote in Materialien und Konstruktion bei vorteilhaftem Preis-Leistungsverhältnis, die kurzen Lieferzeiten und die Liefertreue, wie dem vogtländischen Kooperationspartner seitens der Kunden bestätigt wird.

Für diese Marktpräsenz "fit" gemacht hat sich die Vogtländische Möbelindustrie GmbH im Laufe der Jahre mit Investitionen von insgesamt 7 Mill. Euro. Investiert wurde insbesondere in neue Technik wie CNC-gesteuerte Automaten zur Holzbearbeitung und in mehr Lagerfläche. Ständig hält VMI Rohmaterial beispielsweise für Rahmenlatten, Federleisten und Zubehör im Wert von rund 1 Mill. Euro vor, denn pro Arbeitstag werden hier etwa 200 Lattenroste und zwischen 300 und 500 Polstergestelle gefertigt. Mit 30 bis 60 Raummeter pro Woche wird der Holzbedarf bei der Verarbeitung beziffert.

Die Vogtländische Möbelindustrie war in den 1980er Jahren größter Lattenroste-Hersteller der DDR und Osteuropas. Seinerzeit wurden am verbliebenen Standort Reuth jährlich schon 300.000 Drahtmatratzen produziert, die hauptsächlich für die damalige Sowjetunion bestimmt waren. Die Firmengeschichte reicht indes viel weiter zurück; bis 1887, als Karl Julius Schmidt mit seiner Sattlerei den Grundstein für das Traditionsunternehmen legte. "Egal, ob Weltwirtschaftskrise, 2. Weltkrieg oder die Umwandlung in Volkseigentum: Die Geschicke des Unternehmens lagen immer in den Händen der Familie Schmidt", wie betont wird. Peter Schmidt - jetzt noch Mitgesellschafter - hatte 1975 von seinem Vater die Betriebsleitung übernommen. 2007 wurde dann ein weiterer Generationswechsel in der Führung des Betriebes vollzogen. Tochter Eileen Winkler leitet nun zusammen mit ihrem Mann Dieter Winkler das Familienunternehmen.
aus Haustex 08/12 (Wirtschaft)