Industrieverband Garne - Gewebe - Technische Textilien (IVGT)

Textilbranche schwächelt


Die Entwicklung der deutschen Textilbranche war 2012 vor allem geprägt durch eine nachlassende Nachfrage. Nachdem die deutsche Textilindustrie ihren Umsatz 2011 gegenüber 2010 um 7,7 Prozent auf knapp 10,2 Mrd. Euro steigern konnte, lag im Zeitraum Januar bis einschließlich September 2012 ein Minus von 2,3 Prozent vor.

Die Güterklasse "Herstellung von konfektionierten Heim- und Haustextilien" - hierunter fallen die konfektionierten Heim- und Haushaltstextilwaren - schloss das Jahr 2011 mit einem Umsatzplus von 1,2 Prozent ab. In den ersten acht Monaten 2012 stieg der Umsatz um 1,4 Prozent auf 1.143 Mill. Euro. Der Inlandsumsatz lag bei 823 Mill. Euro (-1,0 Prozent) und der Auslandsumsatz bei 320 Mill. Euro (+7,9 Prozent). Beim Auslandsumsatz brach der Umsatz mit dem Euroraum ein, er lag bei 191 Mill. Euro (- 6,6 Prozent), während der Umsatz mit dem sonstigen Ausland ein zweistelliges Plus von knapp 40 Prozent aufwies. Hier schlägt ein Großauftrag im Juni zu Buche, wie das Statistische Bundesamt auf Nachfrage erklärte.

Der Umsatz im Textilfachhandel belief sich 2011 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei Haus- und Tischwäsche auf 1.050 Mill. Euro (-4,5 Prozent), bei Bettwäsche auf 1.250 Mill. Euro (+4,2 Prozent) und bei Gardinen/Dekostoffen auf 1.700 Mill. Euro (+6,3 Prozent). Die Umsatzentwicklung in den ersten sechs Monaten weist bei den Haustextilien ein Minus von 1,1 Prozent auf.

Nach einem relativ guten Jahresauftakt 2012 schwächte sich das Wirtschaftswachstum in Deutschland von Quartal zu Quartal ab. Zum Jahresende erwarten Experten bestenfalls Stagnation. Dennoch steht Deutschland besser da als der Euro-Raum insgesamt, der von Juli bis September in die Rezession rutschte. Konjunkturtreiber waren vor allem der Außenhandel sowie der private Konsum.

Nach dem überraschenden Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindexes im November wächst nun einmal mehr die Hoffnung, dass die deutsche Wirtschaft sich in den kommenden Monaten wieder stabilisieren kann. Dazu muss die Konjunktur im kommenden Jahr wieder an Schwung gewinnen und sich die Belastungen aus den Strompreiserhöhungen für die Textilbetriebe in Grenzen halten. Aber dann sollte nach Expertenmeinung 2013 wieder eine Festigung des zufriedenstellenden betriebswirtschaftlichen Ergebnisses eintreten.
aus Haustex 02/13 (Wirtschaft)