Irisette Bettwäsche

Marke baut ihre Marktpräsenz aus


Velen-Ramsdorf. Dr. Frank Bierbaum, Geschäftsführer der Bierbaum-Unternehmensgruppe, war voll des Lobes über die Heimtextil 2013: "Letztes Jahr war die Messe nur mittelgut für uns, dieses Jahr aber sehr gut.' Damit schloss sich die Messe nahtlos an die guten Vorgaben des Jahres für die gesamte Bierbaum Unternehmensgruppe an, die vor der Messe bekannt gegeben wurden.

Die Unternehmensgruppe, einer der führenden deutschen Hersteller von Haustextilien im westfälichen Borken, hat sich im Jahr 2012 nach eigenen Angaben sehr erfreulich entwickelt. Die verkauften Stückzahlen konnten leicht gesteigert werden. Die eingetretene Normalisierung der Rohstoffpreise führte dabei zu nominal geringeren Durchschnittserlösen. Der konsolidierte Außenumsatz verringerte sich daher von 94,3 auf 91,9 Millionen Euro. Der Gesamtumsatz inkl. Lizenzumsätze blieb mit 115,0 Millionen Euro stabil. Beschäftigt werden 450 Mitarbeiter in Deutschland und 200 Mitarbeiter im Ausland.

Die eingeleitete Energiewende stellt die produzierenden Unternehmen in Deutschland vor große Herausforderungen. Während in der Vergangenheit die Investitionen überwiegend in Anlagen zur Steigerung der Arbeitsproduktivität und Senkung der Lohnstückkosten flossen, bekommen nun die Energiekosten einen immer höheren Stellenwert. Bierbaum reagierte darauf, indem man im vergangenen Jahr im Borkener Stammwerk ein neues Blockheizkraftwerk mit einer Leistung von 1,6 MW in Betrieb nahm. Strom und Prozesswärme werden nun selbst erzeugt. Diese "grüne" Investition mit einem Volumen von 1,2 Millionen Euro soll für die Zukunft die nachhaltige Produktion am Stammsitz in Borken sichern. Trotz dieser großen Investition in die Energieversorgung wurde im üblichen Umfang in neue Anlagen für die Veredlung und die Verpackung am Standort investiert. Im 1. Quartal dieses Jahres wird darüber hinaus ein neuer Stoff-Drucker mit Inkjet-Technologie installiert, der in der Bettwäsche ganz neue Musterungsmöglichkeiten bieten wird.

Die auf Haustextilien für Eigenmarken spezialisierte Vertriebslinie Bierbaum Wohnen konnte die verkauften Mengen weiter steigern. Die Normalisierung der Rohstoffpreise habe zu sinkenden Durchschnittserlösen geführt. Der Auftragsbestand für das neue Jahr liege deutlich über den Werten des Vorjahres und zeige das Vertrauen der Kunden in die modische Kompetenz und die Verlässlichkeit des Unternehmen, heißt es.

Die Marke Irisette konnte die Präsenz im Handel durch eine erfolgreiche Entwicklung bei den Lizenzen ausbauen. Die verkauften Mengen blieben stabil. Analog der Entwicklung bei Bierbaum Wohnen dämpften die gesunkenen Rohstoffpreise den Umsatz.

Auf der Messe in Frankfurt zeigte Irisette die neuen Kollektionen Frühjahr/Sommer 2013. Die ersten erfolgreichen Ansprachen und gebuchten Aufträge lassen bereits eine positive Entwicklung für dieses Jahr erwarten. Schon zu Beginn des Jahres war die Beschäftigung bis in den Herbst gesichert. Im Gespräch mit der Haustex ließ Dr. Frank Bierbaum auch keinen Zweifel daran, dass er mit keiner gravierenden Änderung dieser Prognose rechnet, komme was da wolle: "Wir leben Gott sei Dank in einer Branche mit einem stetigen Geschäft. Dort gibt es zwar keine großen Nachfrageausschläge nach oben, aber auch nicht nach unten.'

Heilfroh ist Bierbaum darüber, dass sich die Preissituation bei der Baumwolle wieder beruhigt hat. Der preissensible deutsche Markt hat es honoriert, dass man bei der Bettwäsche wieder die bekannten Eckpreislagen habe besetzen könne, so Bierbaum. Er hält es auch für unwahrscheinlich, dass die Branche ihre Margen verbessert und windfall-profits dadurch einheimsen könnte, dass sie mit den Preisen nicht so stark runter geht, wie sie sie vorher hochgesetzt hat. "Der harte Preiswettbewerb untereinander sorgt schon dafür, dass das nicht eintritt', ist sich Bierbaum sicher.

Der Geschäftsführer ging im Gespräch auch auf die Entscheidung ein, die Irisette-Lizenz für Bettwaren komplett an Badenia zu vergeben. Bekanntlich war die Lizenz ursprünglich gesplittet auf OBB für Produkte mit Federn und Daunen und auf Badenia für Bettwaren aus Fasern. Ab 2016 ist Badenia der alleinige Inhaber der Lizenz für Betten der Marke Irisette. So lange kann OBB parallel die Lizenz noch nutzen. Auf dieser Messe hat Badenia allerdings schon eine erste Kollektion von Daunen-Decken unter der Marke Irisette vorgestellt. Bis Ende 2015 gibt es somit zwei Hersteller, die parallel Daunen-Decken der Lizenzmarke vertreiben können.

Bierbaum betont, dass die Entscheidung für den Wechsel des Lizenzpartners nicht an OBB liege. "Es gibt keine Unstimmigkeiten, die zu der Entscheidung geführt haben könnten. Uns ist lediglich daran gelegen, dass sich das gesamte weiße Programm in einer Hand befindet. Ein integriertes Angebot bei Bettwaren ist doch eigentlich Standard im Markt.'
aus Haustex 02/13 (Wirtschaft)