Cotton Council International

Chinas Baumwoll-Reserven sorgen für Stirnzunzeln


Düsseldorf. Seit Januar wirbt Cotton USA, die Marke für hochwertige amerikanische Baumwolle, bei ihrer europäischen Werbekampagne mit neuen Anzeigenmotiven, allerdings unverändert unter dem Slogan "Embrace Nature, Choose Cotton'. Im Mittelpunkt steht die Vielseitigkeit und Natürlichkeit der Baumwollfaser, die weltweit mit über 80 Prozent Anteil die bedeutendste Naturfaser stellt. Auf der Heimtextil informierte der Lizenzgeber der Marke, Cotton Council International, nicht nur über die neue Kampagne, sondern bot auch ein breites Informations- und Servicepaket rund um die amerikanische Baumwolle für Handel und Industrie.

Die Fachbesucher der Heimtextil fanden am Stand des CCI kompetente Beratung zum weiten Themenfeld der Baumwolle einschließlich ihrer weltweiten Beschaffung und Vermarktung sowie den in den USA praktizierten nachhaltigen Anbaupraktiken. Die internationalen Teams der US-amerikanischen Baumwollorganisationen CCI, Cotton Incorporated und Supima, informierten über alle relevanten Fragen des Baumwollmarktes wie Verfügbarkeit und Preistendenzen, vermittelten Kontakte und boten Unterstützung in Beschaffungsfragen für Baumwollprodukte. Zum Leistungsspektrum der US-Baumwollorganisationen zählen unter anderem das internationale Cotton-USA- und Supima-Lizenzprogramm einschließlich zahlreicher Marketing- und Promotion-Services.

Kooperation und Interaktion kennzeichnen das weltweite Lizenz- und Marketingprogramm von Cotton Council International für seine eingetragene Marke Cotton USA. Das zeigte sich auch am Messestand von CCI, der traditionell als gastfreundlicher Treffpunkt für die gesamte Baumwollbranche fungierte. Dort trafen sich Vertreter des Baumwollhandels und der Baumwollindustrie mit ihren Kunden aus Industrie und Einzelhandel. Auch Designer und Einkäufer aus Industrie und Handel waren gern gesehene Besucher. Als besonderen Service bot der Stand "Trendfarben to go': Die neuen Trendfarben Home für 2014 konnten am Stand von Musterspulen abgewickelt und mitgenommen werden. Davon wurde teilweise rege Anspruch genommen. Wie schon in den vergangenen Jahren zeigte CCI auf der Messe auch Produktbeispiele aus den aktuellen Kollektionen lizenzierter Anbieter aus aller Welt. Dazu zählten unter anderem Zucchi, Bassetti und Graser.

In Frankfurt gab CCI auch Einblicke in die Prognosen des International Cotton Advisory Comittees für das Erntejahr 2013/14. Diese Institution erwartet für diesen Zeitraum einen Rückgang bei der globalen Baumwollproduktion von rund elf Prozent auf etwa 23,2 Millionen Tonnen. Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf zu niedrige Preise für Baumwolle, die im Vergleich zu anderen höherpreisigen Agrarprodukten deutlich an Attraktivität verloren hat. Damit, so das ICAC, setze sich der Abbau der Baumwollproduktion weiter fort. Besonders scharfe Einschnitte werden für die USA und die Türkei erwartet, wo sich die Landwirte stärker auf den Anbau von Sojabohnen und Getreide verlegen. Auch China, Pakistan, Zentralasien und Französisch-Afrika werden voraussichtlich weniger Baumwolle anbauen.

Gleichzeitig wird für 2013/14 ein stetig langsam steigender Baumwollverbrauch in der Vorstufe erwartet, basierend auf der fortschreitend globalen Wirtschaftserholung. Der vom ICAC prognostizierte Anstieg um rund drei Prozent auf 24,2 Millionen Tonnen wird vor allem von Südasien vorangetrieben. Der globale Baumwollhandel bleibt mit rund 7,8 Millionen Tonnen voraussichtlich stabil.

Chinas unberechenbare Politik, so das Comittee, stelle nach wie vor einen erheblichen Unsicherheitsfaktor für die Einschätzung der kurzfristigen weltweiten Baumwollliefer- und Verbrauchssituation dar. Die chinesische Regierung hat die nationalen Baumwollreserven in etwas mehr als einem Jahr auf mehr als sieben Millionen Tonnen aufgestockt. Man rechnet mit weiteren Aufstockungen bis März dieses Jahres. Es ist allerdings völlig unklar, was danach passiert. Die internationalen Baumwollpreise werden durch Chinas Politik derzeit gestützt und stabilisiert. Ein Wandel in der Bevorratungspolitik des Landes könnte allerdings schnell zum Gegenteil führen.
aus Haustex 02/13 (Wirtschaft)