Fachverband Farbe Rheinland-Pfalz

Ideen gegen Nachwuchsmangel und für attraktivere Verbandsarbeit präsentiert


Der Landesverbandstag des Fachverbands Farbe Gestaltung Bautenschutz Rheinland-Pfalz stand ganz im Zeichen neuer Ideen und Projekte. Geschäftsführer Norbert de Wolf stellte sie den Teilnehmern in Windhagen vor. Sie sollen die Mitglieder begeistern und dazu animieren, Gleichgesinnte für den Verband zu gewinnen und Endverbraucher für die Leistungen des Handwerks zu sensibilisieren.

Eines dieser Projekte trägt den Titel "Geselle trifft Gazelle": Malerjunggesellen mit entsprechender fachlicher und sozialer Kompetenz wurden in einem internen Wettbewerb ausgewählt. Sie gehen auf eine Reise nach Ruanda. In dem ostafrikanischen Land sollen sie ein Bauprojekt farbig gestalten und dabei Einblick in Land, Leute und Kultur erhalten. Auf diese Weise soll den jungen Handwerkern die Notwendigkeit sozialen Engagements näher gebracht werden.

Um auch zukünftig genügend Malergesellen zu haben, hat der Verband das Projekt SALZ initiiert. Die Abkürzung steht für Schüler/Eltern (S), Ausbilder (A) und Lehrbetriebe (L), die stärker zusammenarbeiten (Z) sollen. Es habe einen Strategiewechsel gegeben, sagte de Wolf. Statt "Unternehmen sucht" heiße es jetzt vermehrt "Unternehmen bietet". Die Firmen müssten beim potentiellen Nachwuchs verstärkt für sich werben.

Der geringen Bereitschaft zur ehrenamtlichen Tätigkeit als Obermeister möchte der Fachverband mit dem Bildungsprojekt "Turmkreis - Topfit für Obermeister" entgegen wirken. Aus jeder Innung sollen mögliche Kandidaten für das wichtige Amt angesprochen werden, denen im Rahmen einer Bildungsreise soziale Kompetenz, Präsentationstechnik, Analyse und Moderation näher gebracht werden. Geplant sind drei bis fünf Schulungstage im Jahr. Zielgruppe sind Malermeister, die bereit sind zu lernen und Verantwortung zu übernehmen. Die Kosten von jährlich 2.500 EUR sollten größtenteils vom Verband und der jeweiligen Innung getragen werden.

Mehr Transparenz verspricht das Projekt "Meet & Greet". Bei einer monatlichen Telefonkonferenz können Mitglieder dem Landesinnungsmeister und Geschäftsführer Wünsche und Verbesserungsvorschläge vortragen. Die Ideen werden in einem Newsletter veröffentlicht. "Es soll eine offene und transparente Kommunikation zu den Mitgliedern aufgebaut werden", erläuterte de Wolf und machte zudem auf den "Maler-App(ell)" aufmerksam. In diesem Projekt geht es um die Entwicklung und Implementierung einer ganzheitlichen Maler-App für Innungsmitglieder, die direkt auf der Baustelle eingesetzt werden kann.
aus BTH Heimtex 03/13 (Wirtschaft)