Lobe-Wäsche

Dienstleister mit geschärftem Profil


Altmittweida. Für den sächsischen Lohnkonfektionsbetrieb Lobe-Wäsche ist es ganz alltäglich, dass hier bekannte Bettwäschemarken-Anbieter vor allem aus Qualitätsgründen fertigen lassen. Bei guter Auftragslage sind derzeit 40 Mitarbeiter in der Produktion als Zuschneiderinnen, Näherinnen, Legerinnen oder im Versand beschäftigt. In dieser Größenordnung ist Lobe-Wäsche als reiner Konfektionsbetrieb einzigartig in Deutschland.

Nicht alltäglich ist es für das Unternehmen hingegen, dass hier jüngst ein Auftrag aus Australien einging. Eine dort lebende dänische Designerin lässt ihre Kinderbettwäschekollektion in Altmittweida fertigen, die unter ökologischen Aspekten entworfen wurde. "Es freut uns natürlich, dass wir offenbar auch außerhalb Deutschlands einen guten Ruf genießen", erklärt Inhaber Peter-Andreas Kunze. Dennoch erweise sich Lohnkonfektion nach wie vor als ein schwieriges Geschäft.

Dabei sieht Kunze für sein Unternehmen eine längerfristige Perspektive gesichert und nennt einen Marktvorteil: "Wir können, was der Markt sucht! Bei der Bettwäschegestaltung sind Details wie vierseitige Biese, rundum Paspol oder auch hochgezogene Verschlüsse als Konfektionsvarianten gerade bei anspruchsvolleren Artikeln wieder im Kommen." Hinsichtlich der Wertigkeit scheinen Konfektionslösungen wieder stärker zum Maß der Dinge zu werden, glaubt man in Altmittweida. Es komme zudem immer mehr breite Ware zur Verarbeitung. Maße wie 240/260 stellen für Lobe-Wäsche kein Problem dar.

Diesen Anforderungen hat sich das Unternehmen in den vergangenen Jahren mit Ausgaben von rund zwei Millionen Euro gestellt: Die automatische Zuschnittanlage mit CAD-Arbeitsplatz für Schnittkonstruktion ist die größte Investition, die Lobe-Wäsche bisher getätigt hat. Peter-Andreas Kunze: "Die entsprechenden Programme gewährleisten im Zuschnitt Sicherheit und Exaktheit, wie sie kaum mehr zu toppen sind. Wir bleiben damit qualitativ auf der sicheren Seite und bieten uns auch in diesem Fertigungsabschnitt als kompletter Dienstleister an."

Die Marktposition seiner Firma bezeichnet Kunze als "stabil". Zu 90 Prozent kommen die Auftraggeber aus Deutschland, darüber hinaus aus Österreich und der Schweiz. Der Lohnkonfektionär fertigt gegenwärtig pro Jahr etwa 250.000 Garnituren beziehungsweise 400.000 bis 500.000 Einzelteile, von denen rund die Hälfte einzeln zu verpacken ist.

Auf das Kerngeschäft Bettwäsche bezogen, habe das Unternehmen über die letzten beiden Jahre beständig ein Umsatzplus bilanzieren können, so Kunze, "auch Dank dauerhafter Kunden, was wir als Vertrauensbeweis bewerten." Gleichwohl müsse man flexibler sein denn je, was Lobe-Wäsche durch die technologische Ausstattung einer überaus effizienten Lohnkonfektion und durch qualifiziertes Personal gelinge: "Damit können wir für die Auftraggeber wesentliche Prämissen erfüllen: Erstens verkürzte Reaktionszeiten und zweitens die Darstellung von Mengen in durchgängig hoher Qualität", erklärt Kunze.

Wenn 2014 das 20-jährige Firmenjubiläum ansteht, will der Inhaber das Profil als leistungsfähiger Lohnkonfektionär durch ein weiteres Projekt schärfen: Die Produktionsfläche wird um 3.000 Quadratmeter erweitert. Das Investitionsvorhaben im Wert von fast 250.000 Euro soll Möglichkeiten schaffen, künftig für mehr Kunden aus dem Objektgeschäft arbeiten zu können.
aus Haustex 05/13 (Wirtschaft)