Jan Kath eröffnet neuen Showroom in Bochum

Teppichkultur und Industriecharme

Roher Estrich, offene Stahlkonstruktionen mit fest installierten Industriekränen und lange Oberlichtreihen bilden einen harten Kontrast zu strahlend weißen, glatten Wänden. Wer sich nicht vorstellen kann, dass hier der perfekte Ort für die Präsentation von hochwertigen Teppichen ist, der sollte sich umgehend auf den Weg nach Bochum machen. In der alten Produktionshalle der Bochumer Maschinenfabrik hat Teppichdesigner Jan Kath seinen neuen, perfekt inszenierten Showroom eröffnet.

Auf 1.000 m2 Fläche präsentieren sich vor allem sechs Nepal-Kollektionen, deren Stil von klassischer Moderne bis zu avantgardistischer Teppichkunst gehen. Der großzügige Bürotrakt mit ebenfalls freundlich hellem Besprechungs- und Frühstücksraum - bei Jan Kath legt man größten Wert auf die menschliche Komponente in der Zusammenarbeit - wurde als Haus-im-Haus wie ein langgezogener Kubus installiert.

Der Showroom wirkt offen und hell. Obwohl 2.000 m2 Musterstücke hier auf Rollwagen lagern, können sich die Teppiche an der Wand optisch entfalten. Besucher erhalten auf den ersten Blick einen repräsentativen Einblick in die verschiedenen Designrichtungen. 60 x 60 cm große Warenmuster in Rollcontainern und einer Wandpräsentation demonstrieren die umfangreichen Möglichkeiten bei Materialmix - wie Wolle, Seide oder Brennnessel - und Struktur der kundenspezifischen Teppiche. Die Knüpfdichten reichen von 60 bis 300 Knoten.

Jan Kath ist mehr als einfacher Importeur. Er ist viel mehr eine Art Teppichkünstler. Basis für immer neue Interpretationen seiner Kollektionen ist das Zusammenspiel von Oberflächenstrukturen und verschiedenen Materialien. "In der Herstellung sind unsere Kollektionen sehr anspruchsvoll. Das Zusammenwirken der eingesetzten Materialien hat einen großen Einfluss auf die Wirkung der Teppiche" erklärt Kath, der über beste Verbindungen ins Ursprungsland verfügt.

Die neuste Kreation aus seiner Hand ist Erasing the Classics. Sie zeigt die Arbeitsweise des Designers Kath: 'Unsere Kollektionen wachsen immer mehr zusammen, sie beeinflussen sich gegenseitig" Die Basis der Kollektion bildet die klassisch moderne Classics-Kollektion, die sich durch harmonische Farben und dezente Ornamentik auszeichnet. Sie hat sich nach und nach mit den abstrakt expressionistischen Kompositionen der Boro-Kollektionen vermischt. Das Ergebnis ist eine klassisch inspirierte und gleichzeitig hochmoderne Kollektion.

Bei aller Modernität vergisst Jan Kath aber niemals die eigentliche Aufgabe es Teppichs: Er soll Räume wohnlich machen. Größten Wert legt er deshalb auf eine Kombinierbarkeit zwischen allen Kollektionen - stilübergreifend. So passt der klassische, allovergemusterte Läufer perfekt zu dem hochmodernen Übermaßteppich im Nebenraum. "Es ist wie bei Lego-Steinen, alle Stücke sollen zusammen passen und sich ergänzen." Wichtig ist das vor allem in großen Projekten, die einen steigenden Anteil am Geschäft haben.

Neben Innenarchitekten gehört der gehobene Fachhandel zu Kaths Klientel, für Einrichtungshäuser hat er eine eigene 60-Knoten Kollektion, die als Shop präsentiert wird. "Wir sind bekannt für unsere Hochwert-Ware, das heißt aber nicht, dass wir die mittleren Preislagen vernachlässigt haben." stellt Kath klar - nur den Massenmarkt will er nicht bedienen. Die wichtigsten Märkte sind derzeit die USA, Australien, der mittlere Osten und natürlich Europa mit den Benelux-Staaten, der Schweiz und zunehmend Deutschland.

Aus welchem Land die Kunden auch nach Bochum kommen, sie werden eine völlig neue Art Showroom zu sehen bekommen, die die Wirkung der Stücke voll zur Geltung kommen lässt: Dezent und dennoch mit Ausdruckskraft, genau wie die Teppiche von Jan Kath.


Teppichgalerie im Internet

Schon vor der Eröffnung des neuen Showrooms hatte Jan Kath eine perfekt inszenierte Teppichpräsentation: Im Internet. Interessenten, die unter www.jan-kath.com einen Einblick in Kollektionen und Unternehmen nehmen wollen, finden sich in einer virtuellen Kunstgalerie - mit Nepalteppichen als Exponaten. Für die gelungene Gestaltung wurde die Seite vom bundesdeutschen Rat für Formgebung für den Kommunktationsdesign-Preis nominiert.
aus Carpet Magazin 04/07 (Marketing)