Vossen GmbH & Co. KG

Neu im Vossen-Vorstand


Die Heimtextil war für Mag. Wilhelm S. Haböck die Gelegenheit, sich erstmals dem Fachpublikum zu präsentieren. Seit dem 23. Dezember letzten Jahres gehört er dem Vorstand der Vossen AG in Jennersdorf/Österreich an. Er zeichnet dort verantwortlich für die Bereiche Marketing und Vertrieb. Peter Scheit, sein Vorgänger im Vorstand, bleibt dem Unternehmen erhalten und übernimmt das neu ins Leben gerufene Innovations-Center. Diese Stabsstelle soll intensiv an Neuentwicklungen und Innovationen im Bereich Frottier arbeiten.

Haböck kann auf langjährige Erfahrungen in der Sport- und Konsumgüterbranche zurückblicken. Nach eigenen Angaben gehörte er 20 Jahre dem Vorstand des österreichischen Verbandes Intersport an, der auch eigene Sportfachgeschäfte betreibt. Außerdem war Haböck zuletzt Mit-Geschäftsführer des Heimtextilien-Filialisten Betten Reiter. Der neue Mann im Vorstand teilt sich die Aufgaben mit Christian Pfeiffer, der für die Finanzen verantwortlich zeichnet. Vossen wurde 2004 zu 100 Prozent von Linz Textil übernommen.

Haböck soll und möchte den Frottierspezialisten in zwei Punkten voranbringen beziehungsweise profilieren: Gegenüber dem Verbraucher sollen der Marke mehr Emotionen eingehaucht werden. Außerdem wünscht sich die neue Muttergesellschaft eine stärkere Ertragskraft. Die Emotionalität versucht das Unternehmen mit Beginn dieses Jahres durch Gliederung der Kollektionen in so genannte Erlebniswelten zu erreichen. "Wir möchten bei Vossen den Bademantel entstauben", umschreibt Haböck die Zielsetzung anschaulich.

Um die eigene Ertragskraft zu steigern, aber auch die des Fachhandels, hat Vossen ein neues Shop-Konzept auf die Beine gestellt. Die so genannte Vossen Boutique präsentiert sich in ruhigem Weiß und typischem Vossen-Blau. Die Böden bestehen aus halbtransparentem Glas, um dem System eine gewisse Leichtigkeit zu vermitteln. "Wir haben bewusst keine Holz-Optik gewählt, weil wir die Ware in den Vordergrund stellen möchten", so Haböck. Seine Pläne zur Shop-Expansion sind ehrgeizig: Innerhalb der nächsten drei Jahre möchte er 300 Systeme in Österreich, Deutschland, der Schweiz und Großbritannien etablieren. Dann, so seine Pläne, soll Vossen in seinem Marktsegment die Nummer eins in Mitteleuropa sein.

Die Entwicklung des Shop-Systems versteht Haböck als klares Bekenntnis des Unternehmens für den Fachhandel, zu dem er allerdings auch das Warenhaus zählt. In Österreich, so seine Beobachtung, gewinne der Fachhandel gegenüber den übrigen Vertriebsschienen wieder Marktanteile dazu.

Massive POS-Aktivitäten werden die Expansionspläne unterstützen. So sei der Marketingetat um 50 Prozent für 2006 erhöht worden. Eine Reihe von Verkaufsförderungsaktivitäten werden den Handelspartnern zur Verfügung gestellt. Dazu zählen Gewinnspiele, Produkt-Einführungsaktionen, Verkaufshilfen und Anlass bezogene Sonderaktionen. Darüber hinaus ist ein Investitionsbudget verabschiedet worden, das sich auf zehn Prozent des geplanten Jahresumsatzes von 2006 beläuft. Diese Mittel werden in moderne Maschinen und die Installation neuer Shop-Systeme gesteckt. Konkrete Angaben zum Marketingbudget sowie der Umsatzentwicklung 2005 macht das Unternehmen seit neuestem nicht mehr. Für 2004 wurde ein Umsatz von 24,2 Mill. Euro genannt.
aus Haustex 02/06 (Personalien)