Außergewöhnliche Leistungen für einen ungewöhnlichen Kunden

Neuer Willy Bogner Shop in Wien eröffnet


Offiziell eröffnet ist das neue Ladengeschäft von Willy Bogner in Wien erst seit kurzem. In der glamourösen Mode-Presse sind die Bilder des neuen und ganz anders gestalteten Shops in der Wiener Innenstadt noch nicht erschienen.

Nach langem Suchen gelang es Sonia und Willy Bogner in der Plankengasse, selbstredend eine der besten Lagen in Wien, ein mindestens 300 qm großes Ladengeschäft in nur sechs Wochen Umbauzeit nach eigenen Vorstellungen herzurichten und zu eröffnen. In dem denkmalgeschützten Haus bedurfte es einiger Mühen, um die Räume in einen luxuriösen Shop zu verwandeln. Die ehemaligen Räumlichkeiten einer Bibliothek waren lange Zeit aus Geldmangel unsaniert geblieben.

Die Auftraggeber Sonia und Willy Bogner starteten mit diesem Laden ein völlig neues Gestaltungskonzept. In den 30iger Jahren erfanden die Eltern von Willy Bogner jun., Willy und Maria Bogner, die Sportmode. "Sportmode muss Klasse haben" und "guter Stil ist zeitlos" sind die Kernphilosophien des Unternehmens, das bis heute äußerst erfolgreich von Sonia und Willy Bogner jun. weitergeführt wird. Understatement, Souveränität und Sinn für Qualität und zeitlose Wertigkeit sollen sich auch in der Gestaltung der Innenräume widerspiegeln. Der Architekt P. Sprotte entschied sich für ebensolche zeitlosen und hochqualitativen Materialien zur Umgestaltung der neuen Innenausbauten: Für die Fußböden und die Schaufenster wurden kanadisches Ahorn-Parkett, Ahorntafeln und Schiefer für die Wände eingesetzt.

Großes handwerkliches Geschick, Fachwissen und Können waren von dem Münchener Parkettlegermeister Dirk Schwarten und seinem Team gefordert. Aber auch ästhetisches Feingefühl brauchte es, um die besonderen Wünsche der Bauherrschaft erfüllen zu können.

Die ehemaligen dunkelbraunen Innenausbauten wurden entfernt, die Wände und wunderschönen alten Fenster erstrahlen nach hell-seidigem Anstrich in neuem Glanz, die alten gelblichen Solnhofener Platten mussten aber im Gebäude bleiben. Was tun, wenn Ahorndielen auf Fußbodenheizung und Solnhofener Platten gelegt werden sollen? Eine weitere Herausforderung bestand darin, zwischen die werkseitig angefasten Ahorndielen die gewünschte 5 mm breite schwarze Fuge einzuarbeiten.

Die Dielenelemente, in fallenden Längen und der Breite 11,5 cm, mussten kerzengerade auf die im Erd- und Obergeschoss fast 20 Meter langen und ca. 8 Meter breiten Bodenflächen gelegt werden. Die kleinste Abweichung bei der Verlegung oder gar eine Dehnfuge innerhalb der Fläche hätten das gewünschte Gesamtbild zerstört. Eine Treppe, die nicht angetastet werden durfte, machte das präzise Verlegen auch nicht einfacher. Da der Ahorndielenboden mit seinen Fugen an die jeweiligen Fugen der Schieferplatten, die sich im Randbereich bei den Schaufenstern und im Wandbereich bei der Warenpräsentation vor den Ahorntafeln befinden, angeschlossen werden sollte, bedurfte es einer sehr sorgsamen Planung.

Die helle Optik des Ahorns sollte langfristig bewahrt bleiben. Ein über die Zeit nachgilbender Oberflächenschutz durfte also keinesfalls aufgebracht werden. Zwar war eine natürliche Optik gewünscht, aber eine geölte Oberfläche hätte den Boden im Gesamtbild zu stark betont und entsprach nicht den Wünschen von Sonia und Willy Bogner. "Am besten einen Oberflächenschutz einsetzen, den man gar nicht wahrnimmt". Natürlich musste die schwarze Fuge ohne Haftungsprobleme überstreichbar sein. Weiterhin sollte die Unterhaltspflege leicht, einfach, sehr schnell und ohne Maschineneinsatz bewerkstelligt werden können.

Eingesetzt wurde daraufhin der sehr stark belastbare, ultramatte Irsa Platinum 2K-Parkett insgesamt mehr als 400 g/qm aufgebracht sind, erscheint das helle Ahornholz wie unbehandelt. Mit Irsa Platinum 2030 wurde außerdem das Zeitproblem gelöst. Der Zeitpunkt der Shop-Eröffnung mit Publikum und Presse stand fest und da die Durchhärtungszeit des Lacksystems nur 3, maximal 5 Tage beträgt, konnte der wie immer knappe Fertigstellungs- bzw. Nutzungstermin ohne Mühe eingehalten werden.

Wie nun die schwarze Fuge manuell während der Verlegearbeiten erstellt wurde, wollte der junge Parkettlegermeister Dirk Schwarten nicht verraten. Er musste zeitintensive Probeverlegungen bzw. Vorproben mit den Materialien in enger Zusammenarbeit mit den Herstellerfirmen und dem Architekten durchführen. Nur so konnte er Wissen und Sicherheit erlangen, wie bei diesem Projekt eine leichte und termingerechte Verarbeitung möglich ist, bzw. wie das Schleifen ohne Schmieren des schwarzen Materials möglich ist und welches Lacksystem ohne Haftungsprobleme der gewünschten Optik und dem Belastungsgrad gerecht wird.

Für den besonderen Fall "Fußbodenheizung und Verklebung auf Solnhofener Platten" wählte Dirk Schwarten einen sehr elastischen 1K-Polyurethankleber. Eine Grundreinigung und ein Anschliff der Solnhofer Platten mit Korn 16, sowie der Einsatz einer 2K-Epoxid-Reaktiv-Grundierung vor der vollflächigen Verklebung waren erforderlich. Haftungsprobleme zwischen Unterboden und Dieleneinheiten oder ein zu starkes Arbeiten des Ahorns, was zu einem Aufbrechen der schwarzen Fugenmasse an der Breitseite des Dielenelements führen könnte, wurde mit dieser Verklebung ausgeschlossen.

Damit die natürliche ultramatte Optik langfristig schön erhalten bleibt, wird ein Pflegemittel benötigt, das die stark frequentierte Oberfläche zuverlässig schützt, aber auch keinen Glanz hinterlässt. Irsa Aqua Star R9, das auf das Lacksystem abgestimmte Pflegemittel, das gleichzeitig reinigt, erhält bei fachgerechter Anwendung die Oberfläche so ultramatt, wie sie ursprünglich mit Irsa Platinum 2K Parkettwasserlack 2030 erschien.
aus Parkett Magazin 01/02 (Referenz)