Dieter Schrage geht von Bord, Dieter Lesage und Lothar Heck jetzt am Ruder

Wachwechsel bei Rettberg

Eine Ära ist zu Ende: Nach 37jähriger Tätigkeit bei Rettberg, zuletzt als Geschäftsführer und Mitgesellschafter, ist Dieter Schrage Ende Juli von Bord gegangen und hat die Verantwortung für den Grossisten an Dieter Lesage und Lothar Heck übergeben. Zur Verabschiedung in den Ruhestand bereiteten ihm seine Kollegen eine Überraschungs-Feier; die zahlreich erschienenen Gäste aus der Branche belegten, welche Wertschätzung Schrage genießt.

Diesen Tag werden Dieter Schrage und seine Frau Elvira nicht so schnell vergessen: Bei strahlendem Sonnenschein fanden sich am 29. Juli zahlreiche bekannte Namen aus der Branche im Hittfelder Hotel zur Linde ein, um den Rettberg-Geschäftsführer und Mitgesellschafter in den Ruhestand zu verabschieden.

Die Überraschungs-Feier hatten Schrages Kollegen -und Nachfolger in der Geschäftsführung - Dieter Lesage und Lothar Heck organisiert. Die große Resonanz auf ihre Einladung beweist, welche Wertschätzung und Anerkennung Schrage, der am 11. Juli seinen 63. Geburtstag feierte, bei Lieferanten, Geschäftspartnern und Kunden genießt.

Das wurde auch in den Ansprachen und Reden deutlich, die erfreulich kurz waren, gut gesteuert und moderiert von Dieter Lesage. So lobte ihn TWN-Geschäftsführer Peter Schwartze, der die Industrie repräsentierte, Schrage als "versierten Fachmann und harten, aber stets fairen Verhandlungspartner."

Manfred Birkenstock, geschäftsführender Vorstand der Copa-Interline, der Rettberg angehört, beschrieb Schrage als "ausgeglichenen, in sich ruhenden, angenehmen und kompetenten Gesprächspartner", der der Großhandelskooperation stets wertvolle Hinweise gegeben habe. "Die Copa Interline wird ihn vermissen."

Hometrend Inku-Geschäftsführer Uwe Heinemann, der Schrage beruflich wie privat verbunden ist, brachte die Gäste mit seinen Anekdoten zu gemeinsamen Erlebnissen zum Schmunzeln. Er kennt den frischgebackenen Pensionär schon seit über 40 Jahren. Als Stifte starteten die beiden 1958 zeitgleich ins Berufsleben, wenn auch zunächst bei verschiedenen Firmen.

Wobei Schrages Ausbildungsbetrieb, der Saatgut-Großhandel C.W. Garvens dem ersten Ehemannn der Rettberg- Inhaberin Eleonore Dehn gehörte, also schon eine erste Verbindung bestand. 1966 wechselte er zu Rettberg und arbeitet fortan als Prokurist Seite an Seite mit dem damaligen Geschäftsführer Heinemann - und nicht nur das: Heinemann betätigte sich mit anderen Freunden zusammen sogar als Ehestifter für den vielbeschäftigen Schrage.

Auch Heinemanns Kollege Siegfried Ruf hat viele gemeinsame Erinnerungen mit Schrage. Unvergesslich geblieben ist ihm unter anderem eine Reise in die USA, die er Revue passieren ließ - und das sogar in Versform.

Dieter Lesage und Lothar Heck gaben abschließend einen kurzen, launigen Rückblick auf die Firmenchronik der "M.S. Rettberg", wie sie den Bodenbelagsgroßhändler in ihrem Vortrag umgetauft hatten - als Reminiszenz an Dieter Schrage, der ursprünglich als Kapitän zur See fahren wollte. Markante Punkte in den Annalen von Rettberg waren unter anderem die Ölkriese 1973, als permanent neue Preislisten erstellt werden mussten, der Wechsel von Uwe Heinemann zu Gallion 1983, als Schrage an die Unternehmensspitze nachrückte, und der Mauerfall 1989, der es Rettberg ermöglichte, wieder in sein Vorkriegs-Verkaufsgebiet Mecklenburg-Vorpommern zurückzukehren.

Die Übergabe der Geschäftsleitung zum jetzigen Zeitpunkt ist seit langer Zeit gut vorbereitet. Und obwohl es Dieter Schrage nicht leicht fällt, zumal die Übergabe in einer wirtschaftlich schwierigen Zeit erfolgt, weiß er doch, dass das Unternehmen in erfahrene Hände übergeht. Mit Dieter Lesage und Lothar Heck übernehmen zwei langjährige Rettberg- Mitarbeiter und profunde Branchenkenner seine Nachfolge.
aus BTH Heimtex 07/03 (Personalien)