Overmat

Renovierung eines geölten Dielenbodens

Ein Haus aus den 30er Jahren im Norden Berlins. Obwohl erst vor vier Jahren behandelt, war der Kiefernholzboden mit grauen Laufstrassen, Rotwein- und Teeflecken verunziert. Völlig abgetreten sein schützender Film von Wachs und Öl. Die offenporige Struktur des Dielenbodens zeigte sich rau und uneben geriffelt.

Der Hausbesitzer entschied sich bei der anstehenden Renovierung wieder für ein Öl-Wachs-System. Diesmal aber für eines mit deutlich geringerem Abrieb. Zur Anwendung kam das "Floorservice-Hartwachsöl" des Komplettanbieters Overmat Industries. Es zeichnet sich gegenüber konventionellen Hartwachs-ölen durch kürzere Trockenzeiten, einen niedrigen Lösemittelanteil und durch einen geringen Glanzgrad aus. Gerade letzteres lag den Besitzern als Designfaktor am Herzen, da der Boden als zentrales raumgestalterisches Element den originären Landhausstil repräsentieren sollte. Zusätzlich bestand man auf einer Tönung des Holzes mit Antikbeize, da das nachgedunkelte Kiefernholz mit den teils antiken Möbeln harmonierte.

Overmat konnte als All-in-One-Anbieter ein komplett aufeinander abgestimmtes Programm mit Mietmaschinen, Renovierungs- und Pflegeprodukten auffahren. Für den Grobschliff kam der Walzenschleifer "Woodmaster 2000/62" mit einer 40er Körnung zum Einsatz. Um saubere Übergänge zu erhalten, wurden Seitenränder, Türschwellen und der Heizkörperbereich mit dem Kantenschleifer "Sideboy 1750/30" in der gleichen Körnung geschliffen.

Mit beiden Geräten folgten mittlere Schleifgänge mit einer 80er Körnung. Die Staubabsaugung sorgte für sauberes Arbeiten. Anschließend wurde mit einem Spachtel der farblose "Floorservice-Fugenkitt" aufgetragen. Nachdem Löcher und Risse ausgefüllt und der Kitt gehärtet war, bereitete ein Feinschliff mit 120er Körnung den Boden für Oberflächenbehandlung vor. Dabei wurde vom "Woodmaster" auf den "Woodboy"-Tellerschleifer gewechselt und fächerförmig in Bahnen von ein bis zwei Metern gearbeitet.

Dann: Gründliche Befreiung des Bodens vom Staub und Kontrolle auf Unebeneinheiten. Jetzt konnte die Antikbeize aufgetragen werden. Eine abschließende Oberflächenversiegelung erfolgte mit dem "Floorservice-Hartwachsöl", das mit einem weichen Mopp dünn und gleichmäßig in Bahnen aufgetragen wurde.

Weil das Produkt eine Mischung aus pflanzlichen Öl-Wachskomponenten besitzt, schützt es Holzporen und veredelt die Oberfläche in einem Arbeitsgang. Eine Grundierung erübrigt sich.

Ein zweiter dünner Auftrag erfolgte nach rund 12 Stunden - ohne Zwischenschliff und ohne überschüssiges Material abnehmen zu müssen. Die Zeit bis zur Staubtrockenheit der Oberfläche beträgt sechs Stunden.

Nach drei Tagen war der Boden begrenzt belastbar und nach etwa zehn Tagen komplett durchgetrocknet.
aus Parkett Magazin 05/02 (Referenz)