Bamboo auf Rügen

Bambus: Ein harter Grashalm für die Berufsschule

Botanisch gesehen ist Bambus ein Gras, als Werkstoff jedoch ein Produkt härter als Eiche. Hart genug für den Bodenbelag in der Beruflichen Schule Sass-nitz auf Rügen. Dort entschieden sich die ausführenden Architekten für die Verlegung von 1.330 Quadratmeter Dingo Bambusparkett der Hamburger Im- und Exportfirma Bamboo Concepts.

Im Sommer 2001 wurde der Schulneubau auf dem Gelände eines ehemaligen Fischkombinats fertiggestellt. "Altes und Neues als Ensemble" lautete die vom Landkreis gestellte Aufgabe. Zwischen Unterrichtsgebäude und Lehrlingsheim aus DDR-Zeiten schufen die Architekten Andreas Reidemeister und Joachim W. Glässel eine in Winkelform angelegte Bildungseinrichtung mit großen Glasfassaden, Werkstätten und gegliederten Freiflächen.

Pausenhof und Bauhof bilden in dem 75 Meter langen Baukörper eine Raumdiagonale, die den Hofraum aus gestaffelten Einzelbauten durchzieht. Vier Flure im Inneren, von denen Verwaltung, Klassenräume, Fachräume, Bibliothek, Lehrküche und ein Restaurant abgehen, münden breit auslaufend in die Pausenhalle. Mit einem Investitionsvolumen von 26 Mio. Mark wurde eine Raumkonzeption geschaffen, die zur Kommunikation zwischen Lehrkräften und Lernenden anregen soll. Den größten Ausbildungsanteil der Schule bilden gastronomische Berufe, es folgen Bauberufe, Agrar- und Fischwirtschaft, Lebensmitteltechnik, sowie Bürokaufleute und Verkäufer.

Das Lichtklima in seiner Mischung aus Oberlicht und Seitenlicht schafft zusammen mit dem Bodenbelag unterschiedliche Atmosphären. In den Fluren des Obergeschosses scheint warme Südsonne auf das dort verlegte Dingo Bambusparkett im natürlich grasigen Farbton "Bambus Natur". In den Werkstätten der Schreiner und Schlosser, deren Boden Dingo Bambusparkett im Holzton "Kanu Braun" aufweist, bricht die Helligkeit durch dreiseitig verglaste
Shedoberlichter.

Von 1.330 qm verarbeitetem Bambusparkett kamen 130 qm "Bambus Natur" in einen Klassenraum, 148 qm in die Bibliothek, etwa 612 qm in zwei Obergeschossflure, dort auch für Wandvertäfelung, sowie 120 qm als Vertäfelung für Wand und Tresen im Restaurant. Sogar eine Sitzbank im Atrium entstand aus Bambusparkett. Die Werkstatt schließlich erhielt 320 qm "Kanu Braun".

Verlegt wurde das Bambusparkett auf einen schwimmenden Zementestrich. Die SAG Sundische Ausbaugesellschaft als ausführende Parkettlegefirma nutzte zur Grundierung den Epoxydharz-Vorstrich UKA POX GW von Kiesel. Vollflächig verklebt wurde das Parkett mit dem Einkomponentenkleber Bakit PU 1K, ebenfalls von Kiesel. Als Siegel vertrauten die Parkettleger auf Eukula Öl 2 Plus HS.


Dingo Bambusparkett - Das Produkt

Bambusart: Phyllostachus Pubescens
Herkunft: China
Paneel: 915 x 91 x 15,2 mm
Ausführung: Horizontallamelle dreischichtig, unversiegelt, umlaufend Nut und Feder
Farbtöne: "Bambus Natur", "Kanu Braun"
Design: "Bambuswald", exotisches Erscheinungsbild durch spezielle Positionierung der zerschnitten Nodien vor der Verleimung
Holzhärte: ca. 4,3 Brinell (Eiche ca. 3,5 Brinell)
Dichte: 0,71g/Kubikzentimeter
Elastizität: 980 kp/Quadratzentimeter
Lieferfeuchte: (9+/-2) %, 50 Prozent geringere Schrumpf- und Quellneigung als Eiche
Verpackung:Karton mit 24 Stk., ca. 2 qm
Lieferzeit: 1 - 3 Tage oder nach Vereinbarung
Lieferant: Bamboo Concepts, Ines Clasen, Hamburg, Tel. 040-869657. Internet: www.dingo-bamboo.de
aus Parkett Magazin 05/01 (Referenz)