Interview mit Wilbert Slebos, Petersen, zur Loom Lounge 2005

"Die Messe für die obere Einkaufsriege interessanter gestalten"

Zur Domotex 2004 feierte die Loom Lounge Premiere. Der Zusammenschluss namhafter Vollserviceanbieter soll den Gegenpol zu der immer größer werdenden Zahl der ausländischen Dirketanbieter bilden. Heimtex Orient-Redakteur Tim Steinert sprach mit Wilbert Slebos, geschäftsführender Gesellschafter von Rudolf F. Petersen und treibende Kraft der Loom Lounge, über die erreichten Ziele und die Zukunftspläne der Initiative.

Heimtex Orient: Die Loom Lounge geht auf der Domotex 2005 in die zweite Runde. Konnten Ihre Erwartungen, die in an die letzte Loom Lounge gesetzt haben erfüllt werden?

Wilbert Slebos: Ganz klar: Ja. Die Loom Lounge ist als Gegenpol der europäischen Vollserviceanbieter gegen die Direktanbieter gedacht.

Wir wollen auf der Domotex, der weltweit wichtigsten Messe für Teppiche ein Zeichen setzen, in dem wir ein attraktives Angebot für die Messebesucher schaffen. Die Loom Lounge will die Insel im immer größeren Meer der kleinen ausländischen Direktanbieter sein, die auf der Messe immer mehr geworden sind.

Heimtex Orient: Gibt es denn konzeptionelle Änderungen zur letzten Veranstaltung?

Slebos: Unser Konzept mit der zentralen Lounge und dem angeschlossenen Café ist gut aufgegangen. Dieses Zentrum fand Anklang bei den Besuchern unserer Flächen, die ja auch mal außerhalb der Firmenstände etwas unbeobachtet bereden müssen.

Es war uns wichtig, dass die beteiligten Unternehmen allein für die Gestaltung der eigenen Messestände verantwortlich sind. Es gibt seitens der Loom Lounge keinerlei Auflagen, wie er auszusehen hat. Wir sind eine Interessengemeinschaft und wollen auf keinen Fall die Eigenständigkeit der Firmen verwässern. Die eigenverantwortliche Aufmachung der Präsentation soll das auch nach außen zeigen.

Heimtex Orient: Wo liegt denn genau die Aufgabe der Loom Lounge?

Slebos: Wir wollen den Messebesuch für die Besucher und unsere Kunden interessanter gestalten. Die Geschäftsleitungen und die Entscheider sollen sich bei uns wohl fühlen können. Dazu brauchen sie die Möglichkeit, auch mal neben den Firmenständen interne Dinge zu besprechen. Sie brauchen Raum um sich zurückziehen zu können. Die Loom Lounge bietet das.

Es hat sich auch gezeigt, dass dieses Angebot, sich in Ruhe und unbeobachtet zu besprechen, angenommen wurde. Im Café im Zentrum der Loom Lounge wurde viel und angeregt diskutiert.

Heimtex Orient: Wer beteiligt sich auf Unternehmerseite denn an der Initative?

Slebos: Auf der Domotex 2005 werden sich die selben Unternehmen beteiligen, die auch schon 2004 mit auf der Messe in Hannover waren. Das ist der Belgier Acterio aus Hasselt, Gudrun Ahmed Teppich-Importe aus Korntal, die schweizerische Nourison Europe aus Zürich, Ludwig Wissenbach aus Pohlheim mit ihrer österreichischen Schwesterfirma ICT Orient-Teppich-Import aus Guntramsdorf, und wir, Rudolf F. Petersen aus Hamburg

Heimtex Orient: Wenn Sie sagen: Auf der Domotex 2005, sind da denn noch andere Messen angedacht und gibt es Überlegungen, den Kreis der beteiligten Firmen zu vergrößern?

Slebos: Mit Blick auf unsere Klientel sind noch andere Messen in der Auswahl. Für uns ist Mailand ein interessanter Standort.

Die dortige Möbelmesse setzt Zeichen und wir denken, dass wir dort in einem richtigen Umfeld stehen. Eine Teilnahme ist angedacht. Hannover ist und bleibt aber die wichtigste Messe in unseren Augen.

Zur Domotex 2006 soll ein weiteres Unternehmen dazu kommen. Es laufen seit einem halben Jahr Gespräche. Wir möchten aber die Gruppe nicht um jeden Preis vergrößern. Da müssen die Unternehmensphilosophien zusammen passen.

Heimtex Orient: Ist es nicht problematisch, wenn die Ausrichtungen der Firmen zu ähnlich sind?

Slebos: Das sehen wir anders. Sicher haben wir ein sehr ähnliches bis gleiches Klientel. Wir sind aber der Überzeugung, dass sich die Unternehmen gut ergänzen.

Das Gros der namhaften Teppichverkaufsstellen nutzt unsere Unternehmen schon heute als Lieferanten. Gemeinsam können wir uns besser darstellen, da wir so auch einen Messebesuch für unsere Kunden interessanter machen.

Es unterstützt hier also ein Unternehmen das andere, es profitiert jeder: Wir als Aussteller, weil mehr Kunden kommen und die Kunden, weil sie ihre wichtigsten Lieferanten an einem Fleck haben und durch die Lounge die Möglichkeit haben, sich im Messetrubel ungestört zurück ziehen zu können.

Heimtex Orient: Gibt es über die Lounge hinaus noch Aktionen, die den Erfolg des Konzeptes voranbringen sollen?

Slebos: Wie im letzten Jahr wird es am Sonntagabend ein Buffet der Spitzenklasse geben. Ein hervorragender, bekannter Hamburger Italiener wird dafür sorgen, dass allen Gästen neben interessanten Gesprächen mit dem Who is who der Branche auch kulinarisch etwas geboten wird. Am letzten Loom Lounge Abend haben übrigens 300 Besucher aus der Branche teilgenommen.

Um die Loom Lounge bei unseren Kunden noch besser publik zu machen, haben wir auch noch eine Anzeigenkampagne in der Fachpresse gestartet.
aus Heimtex Orient 06/04 (Marketing)