Peter Kránicz

Who is Who im Sachverständigenwesen

Peter Kránicz
Piusstraße 20
33332 Gütersloh
Tel.: 05241/48443
Fax.: 05241/48443
Mobil: 0171/2864820
E-Mail: parkett-perfekt@gmx.de
Internet: www.parkett-perfekt.de

Bestellung

Von der Handwerkskammer Ostwestfalen Lippe zu Bielefeld öffentlich bestellt und vereidigt für das Parkettlegerhandwerk und das Bodenlegergewerbe.

Beruflicher Werdegang

- Erlernter Beruf: Parkettleger (1975 - 1978)
- Gesellenzeit bis 1985
- Meistervorbereitung in Abendschule über 3 Jahre, Abschluss März 1985
- seit März 1985 mit Verlegebetrieb für Parkett und Bodenbeläge selbstständig
- 1996 Prüfung zum Geprüften Bodenleger
- seit 1996 Dozent beim Handwerksbildungszentrum Bielefeld
- Weiterbildung in Sachen PAK- und Asbestsanierung im Bereich Fußböden
- 2006 staatliche Prüfung zum Schimmelexperten
- ehrenamtlicher Lehrlingswart der Innung Detmold
- Mitglied im Vorstand der Innung Detmold

Tätigkeitsspektrum

- Sachverständigen-Tätigkeit im Parkett- und Bodenlegerhandwerk
- Erstellung von Gutachten für Privatpersonen und Gerichte
- Interesse an branchenfremden ergänzenden Tätigkeiten wie z.B. Schimmelpilzsanierung
- Intensive Mitarbeit in der Innung Detmold

Praxisbeispiel

In einem exklusiven Einfamilienhaus-Neubau mit rund 280 qm Wohnfläche verlegte ein Malerbetrieb einen hochwertigen Teppichboden. Der 4 m breite Belag sollte auf einer 6,5 mm dicken Unterlage verspannt werden. Der Untergrund bestand aus einem Anhydrid-Fließestrich. Der Bauherr reklamierte, dass insbesondere im Nahtkantenbereich Strukturveränderungen im Teppichboden und optisch sehr stark störende, deutlich sichtbare Nähte vorlagen. Außerdem wies der Belag Beulen und Welligkeit im Bereich der Flure, Büros, des Gästezimmers und im Schlafzimmer auf. Zusätzlich wurden grüne Flecken im Bereich der bodentiefen Fensterelemente reklamiert.

Der Sachverständige stellte fest, dass im Flur alle Nähte quer zur Längsrichtung des Flures verlegt wurden. Der Nahtschluss der Veloursoberfläche war sehr auffallend und nicht fachgerecht durchgeführt. Links und rechts der Nahtstellen war die Garnstruktur des Teppichbodens verfilzt bzw. zerrieben, woraus sich eine starke Strukturveränderung ergab. Als Ursache wurde fehlende Sorgfalt bei der Konfektionierung der Nähte festgestellt. Auch die Verspannung des Teppichbodens zeigte Mängel. Im Bereich der Sockelleisten wies der gespannte Teppichboden Beulen auf. Im Bereich der bodentiefen Fenster stellte der Sachverständige deutliche Verfärbungen in Form von runden Flecken fest.

Die Nähte konnten optisch nicht mehr verbessert werden. Die Spannleisten müssen abgenommen werden und in einem gewissen Abstand zu den aufgehenden Bauteilen - ungefähr in der Materialstärke des Teppichbodens - neu angebracht werden. Nur so war gewährleistet, dass der Teppichboden beim Einlegen in die entstehende Fuge auch tatsächlich fest auf den Spannleisten bleibt. Der Halt wird zusätzlich durch das Aufsetzen der Sockelleisten verstärkt. Die einzelnen Räume mussten ausgeräumt und der Teppichboden komplett neu verspannt werden. Die Flecken im Teppichboden wurden warscheinlich durch den Einsatz von agressiven und ungeeigneten Putzmitteln der Gebaudereinigungsfirma verursacht. Sie konnten nicht beseitigt werden.

Der Teppichboden wurde in den einzelnen Zimmern fachgerecht neu verspannt. Der Bodenbelag im Flur und Wohnzimmer wurde mit der Unterstützung eines Anwendungstechnikers ausgetauscht. Der Malerbetrieb will seine Verleger zukünftig entsprechend schulen lassen oder Verspann-Arbeiten an einen Fußbodenfachmann als Subunternehmer vergeben.

Brancheneinschätzung

Handwerkliche Qualitäten und Kenntnisse werden derzeit wieder verstärkt nachgefragt. Ich bin der festen Meinung, dass eine ordentliche und fachgerechte Gesamtleistung auch mit einem gerechten Preis entlohnt werden muss. Dafür ist es notwenig, dass das qualifizierte Handwerk nach außen entsprechend mit Meisterbrief und Innungsmitgliedschaft auftritt. Es ist wichtig, immer wieder zu betonen, dass sich nur Qualität in handwerklichen Unternehmen auszahlt. Daran können auch Rückschläge von Seiten der Politik nichts ändern.

Ich appelliere an die Verlegebetriebe, mit realistischen Preisen auf dem Markt aufzutreten. Schließlich kaufen alle bei den gleichen Lieferanten und müssen auch ähnlich kalkulieren. Eine enstprechende Kommunikation und Einigkeit unter den Meistern wäre wünschenswert.
aus FussbodenTechnik 01/07 (Personalien)