Harald Hanke

Who is Who im Sachverständigenwesen


Harald Hanke
Jägerstr. 36
12209 Berlin
Tel.: 030/773 00 8312
Fax: 030/773 00 8310
E-Mail: harald-hanke@gmx.de
Internet: www.harald-hanke.de


Bestellung

Von der Handwerkskammer Berlin öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Bodenlegergewerbe.

Beruflicher Werdegang

Abitur
Studium der Betriebswirtschaftslehre
Ausbildung zum staatlich geprüften Bodenleger
seit 1965 tätig im elterlichen Malereibetrieb als Leiter der Bodenbelagsabteilung
seit 1975 Geschäftsführer des Betriebes
seit 1995 bestellt zum Sachverständigen
1995 Erwerb der Sachkunde für Asbestentsorgung
2006 Erwerb der Sachkunde für die Arbeit in kontaminierten Bereichen, speziell PAK-Entsorgung

Tätigkeitsspektrum

Sachverständigentätigkeit in der Fußbodentechnik für Gerichts- und Privatgutachten
Erstellung von Schiedsgutachten
Durchführung von Leitfähigkeitsmessungen an Bodenbelagsebenen
Beratungstätigkeiten, speziell für den Bereich Asbest- und PAK-Entsorgung sowie ähnlicher Schadstoffe
Leitende Koordinatortätigkeiten für diese Bereiche der Entsorgung in kontaminierten Bereichen
Referententätigkeit für Industrie und Handel, speziell, aber nicht nur, für den Bereich Schadstoffentsorgung

Praxisbeispiel

Nur zu gerne erinnere ich mich an eines meiner ersten Gutachten. Kurz nach der Wende wurde in Berlin Büroraum geschaffen, wo das nur möglich war. Ein sehr großes Unternehmen ließ auf einem hundert Jahre alten Fabrikgebäude den Dachstuhl abreißen und eine Büroetage aufstocken.

Die Konstruktion laut Zeichnungen: Alte preußische Kappendecke egalisiert mit Magerbeton, darauf eine Folie als Abdichtung, 15 cm Perliteschüttung, eine Odenwaldplatte als Lastverteilung, darauf mir bisher nicht bekannte, 25 mm dicke Spanplatten mit Nut und Feder, werksseitig kaschiert mit einer Art Dämmplatte aus Mineralwolle.

Der Bodenleger verlegte darauf 3,2mm dickes Linoleum in Bahnen mit einem Leistensystem aus Teppichsockelleiste, ausgelegt mit Linoleumstreifen, geklebt an den Wänden. Das Schadensbild: Am Ende der nächsten Heizperiode sehr kräftig geschüsselte Spanplatten, alle Stöße stark markiert.

Eigentlich ein eindeutiger Feuchtigkeitsschaden, aber alle Einzelprüfungen auf Feuchtigkeit verliefen negativ, keine Verseifung des Klebstoffes, keine erhöhten Feuchtigkeitswerte in den Spanplatten laut Darr-Probe, knochentrockene Mehabitschüttung, nur in der Mineralwolle der Platten Spuren von Schimmelfäden.

Also folgten weitere Untersuchungen der Geschossdecke, keinerlei wasserführende Rohre, keine bemerkten Wasserschäden in dem Gebäude, auch kein undichtes Dach, die Decke in den Räumen der unteren Etage abgehängt, auch in der Zwischendecke normale raumklimatische Werte.

Die Lösung brachte die Pause in der Kantine, bei der der Hausmeister des Gebäudes Storys aus der Bauphase erzählte. Aus Vereinfachungsgründen hatte man die Kappendecke mit dem Bauschutt der eingerissenen Zwischenwände aufgefüllt, und weil es so heiß war und so staubte, schließlich war es Sommer, mit dem Feuerwehrschlauch reichlich Wasser in den Bauschutt gepumpt. Dieser wurde dann mit dem Magerbeton nur sehr dürftig abgedeckt, wobei man auf die Folie verzichtet hatte. Eine Nachprüfung vor Ort bestätigte diese Aussagen.

Die Heizperiode hatte dann den Schaden verursacht, wobei die Feuchtigkeit über die Zeit restlos entwichen war. Nur die Schäden an den Platten waren geblieben.

Auf jeden Fall war der Bodenleger für den Schaden nicht verantwortlich.

Brancheneinschätzung

Zur Zeit ist der wirtschaftliche Aufschwung auch beim Bodenleger angekommen, nur haben sich leider die Umgangsformen miteinander verändert. Haben wir damals noch Verträge per Handschlag geschlossen, so greift heute verstärkt eine manchmal schon als kriminell zu bezeichnende Mentalität um sich, die die Übervorteilung des Partners als Ziel hat und vor der sich jeder schützen muss.

So ist die Stellung des Sachverständigen, sofern er seine Unabhängigkeit bewahrt, extrem wichtig geworden, allein zum Schutz der Vertragsparteien. Auch nimmt mein Spezialgebiet, die Altlastenentsorgung im Fußbodenbau, einen immer größer werdenden Stellenwert ein. Nur muss hier noch enorme Aufklärungsarbeit erfolgen, eine Aufgabe, die ich mir zu eigen gemacht habe.
aus FussbodenTechnik 03/07 (Personalien)