Go on Nature

Schwimmend verlegter Massivholzboden mit Federdrucksystem


Es muss nicht immer "Klick" sein. Die leimlose Verlegung von Massivholzdielen geht auch anders. Nicht einmal Schrauben oder Nägel sind notwendig. "Go on Nature", eine Marke, deren Vertrieb in Rudolstadt sitzt, operiert mit einem Verlegesystem, dessen spezielle Profilierung durch eingesteckte Holzdübel versteift wird. Dann kommt der Clou: An der Randfuge zur Wand hin werden nebeneinander starke Feder eingespannt. Die drücken alle Elemente des Holzbodens so stark zusammen, dass sich selbst in der trockenen Heizperiode kaum Fugen bilden sollen.

Das System hat sich nach Angaben des Herstellers in vierjähriger Testphase bewährt. Die Luftfeuchtigkeit für den Go-on-Nature-Boden soll 50 bis 60 % betragen. Für die Verlegung auf Fußbodenheizung wird keine Gewähr übernommen. Dafür gibt es, im Gegensatz zu modernen Klick-Böden, eine genaue Anleitung, wie der Ersatz beschädigter Dielen vorgenommen werden kann.

Dielen und Profilierung

Die Stärke der rundum mit feiner Fase versehenen Massivholzdiele beträgt 20 mm. Standardholzarten sind Ahorn, Buche, Birke, Eiche und Esche. Die Dielenlänge variiert in zwei Maßen: 1.280 und 640 mm. Die Breite beträgt 105 mm. Die Oberfläche ist mit einer tief eindringenden Pflanzenölverkochung fertig behandelt. Sie sorgt für starke Verfestigung und Strapazierfähigkeit.

Zusammengefügt werden die Elemente mittels zweier konisch verlaufender Nut-Feder-Verbindungen. Zu einer festen Einheit wird der Dielenboden erst durch den starken Druck der Federn.

Kokosfasernetz

Zur Belüftung der Holzbodenunterseite und als Trittschallschutz empfiehlt der Hersteller ein Kokosfasernetz. Die unbehandelte Naturfaser ist feuchtigkeitsregulierend, resistent gegen Fäulnis und Schimmel und kann sich nicht elektrostatisch aufladen. Die Trittschalldämmung wird mit 18 dB angegeben, das Brandschutzverhalten wird als B2 nach DIN 4102 eingeordnet. Die Kokosfaser wird in 25-m-Rollen mit 1,35 m Breite und 4 bis 5 mm Dicke angeboten.

Dübel

Bei der Verlegung werden als Querverstrebung 55 mm lange Holzdübel in werksseitig gesetzte Bohrungen gesteckt. Die Dübel sind aus Buchenholz, 8 mm im Durchmesser und verhindern nach dem leimlosen Einstecken in die 9-mm-Bohrungen ein "Aufstehen" des Bodens. Die Profilverbindungen bleiben somit auch bei hoher Feuchtigkeit stabil.

Federn

Das Material der Federn ist hochwertiger Federstahl. Erst nach dem Auslegen der gesamten Bodenfläche werden die Federn in die Randfugen eingesetzt. Der Druck pro Feder beträgt etwa 25 kg. Bei einem Einsatz von vier Federn pro Meter entsteht somit ein Druck von rund 100 kg pro Meter Randfuge und ein Schubweg von 3,5 cm. Leichtbauwände werden vor dem Federdruck mit einem Aluwinkel geschützt. Die elastischen Feder gleichen bei Veränderungen der Raumfeuchte die Schwund- und Dehnungsbewegungen des Holzes aus und verhindern eine Fugenbildung.

Randleisten

Nach dem Eindrücken der Federn in die Randfuge verdeckt eine Randleiste aus massivem Holz den je nach Raumklima breiter und enger werdenden Abstand zur Wand. Sie überbrückt 30 mm und kaschiert damit ein Schwinden des Holzbodens um 20 mm. Die Leiste wird mit Dübeln und Schrauben befestigt. Ihre stückweise Abmessung beträgt in der Länge 2.100 mm, in der Höhe 46 mm und in der Abdeckbreite, wie erwähnt, 30 mm.
Pflege und Sanierung

Zur laufenden Reinigung der Oberfläche reichen Besen oder Staubsauger. Trittspuren oder Schmutzanhaftungen können mit gut ausgewrungenem Lappen und einer Lösung von 50 ml Plfanzenölseife auf 5 l Wasser nebelfeucht gewischt werden. Zur Auffrischung des Bodens ist einmal jährlich ein Pflegewachsöl mit einem Lappen dünn aufzutragen und einzumassieren. Anschließend wird nachpoliert.

Ist eine Einzeldiele beschädigt, werden die Randleisten entfernt und der Boden durch Herausnahme der Federn entspannt. Dann wird er genau an der beschädigten Diele auseinander geschoben, die Diele wird ersetzt und der Boden kann wieder in seinen alten "Spannungszustand" gebracht werden. Ein Abschleifen zur Oberflächensanierung nach Jahren wird vom Hersteller sogar im Werk angeboten: "Wir bauen den Boden aus, schleifen nur das Nötigste ab und ölen die Oberfläche neu."
aus Parkett Magazin 03/02 (Sortiment)