Livos

Öl-Tropfen-Bildung an der Oberfläche von Laubhölzern


1. Die häufigste Ursache ist eine Erwärmung des Holzes. Wenn Holz nach der Ölbehandlung an einem wärmeren Ort gelagert wird - zum Beispiel im obersten Fach eines Trockenregals - expandiert durch Erwärmung die Luft in den Holzporen, die verdunstende Verdünnung aus dem Öl verdampft in den Porenhohlräumen und drückt das Öl an die Holzoberfläche.

2. Durch Einpacken von ölbehandelten Hölzern mit einer Kunststoffverpackung (auch Noppenkissen) kommt es an der Oberfläche von abgelagerten trockenen Hölzern zum Ölaustritt schon nach wenigen Sekunden. Ursache ist, dass zwischen der Folie und der Holz-Öl-Oberfläche kein Gaspolster mehr existiert. An dieser Grenze werden Flächenkapillaren gebildet, die das noch nicht trockene Öl aus den Porenkanälen ansaugen. Da diese Kapillaren enger sind als der Porenradius der meisten Laubhölzern, besitzen sie das größere Saugvermögen.

Derartige Prozesse können auch bei Parkett beobachtet werden, das nicht gespachtelt wurde. Wenn der Fugenspalt sehr eng ist, kann sich gerade in den Fugen Ölaustritt zeigen.

3. Einfluss von Lagerung und Stellung der Porenkanäle: Gibt es viele schräg aufsteigende Poren (z.B. Drehwuchs bei Buchenstämmen), quellen die an die Porenwand angrenzenden Zellwände durch das Ölangebot auf und verengen den Porenradius. Dieser Vorgang dauert ca. 36 - 48 Stunden und tritt besonders dort auf, wo Hirnholz (Eiche) satt mit Öl behandelt worden ist.

Auch mit dem Holz der Ulme kann es leichte Probleme egeben. Nach dem 2. Ölauftrag erhält die Oberfläche aber durch Abreiben mit Stahlwolle einen einheitlichen Glanzgrad. Danach muss die Oberfläche gut abgebürstet werden.

Mit einem relativ hohen Harz-anteil in den Produkten Ardvos Nr. 266, Kunos Nr. 241 und 244 versucht Livos Öltröpfchenbildung zu verhindern.
aus Parkett Magazin 06/02 (Sortiment)