Oli-Lacke bietet zwei unterschiedliche Kolorierungssysteme

Nur der Profi kann Holzböden einfärben

Die Vielfalt im Bodenbereich wird zusehends größer. Während es in der Vergangenheit kaum mehr als Eiche, Buche und Ahorn gab, steigt auch in Deutschland das Interesse an exotischen oder dunklen Parkettoberflächen. Stehen Jatoba oder Wengé auf der Wunschliste, muss keinesfalls zwingend ein Exotenboden verlegt werden. Moderne Produkte für Oberflächenbearbeitung bieten nach Ansicht von Oli-Lacke hierzu eine Alternative, sie ermöglichen es, auch heimische Holzarten farbig zu gestalten. Dazu bietet Oli-Lacke zwei unterschiedliche Kolorierungen, zum einen eine Art Beizbehandlung, zum anderen ein pigmentiertes Öl.

Das Thema "Einfärben von Holzoberflächen" ist für Oli-Lacke kein Neuland, produziert man in der größten Sparte des Unternehmens doch hochwertige Lacksysteme für das Tischlerhandwerk. Dort ist das Beizen von Flächen gängige Praxis und gehört zum Standardrepertoire eines jeden Tischlers. Doch lassen sich die Anforderungen des Tischlerhandwerks nicht eins zu eins auf den Parkettboden übertragen. Erfahrungsgemäß stoßen solche konventionellen Beizen bei der Kolorierung von Holzfußböden an ihre Grenzen. Nicht ausreichende Verlaufseigenschaften, fleckige und unruhige Oberflächen und sich stark abzeichnende Rollenansätze sind laut Oli-Lacke typische Erscheinungen, wenn man versucht, einen Holzfußboden auf dem herkömmlichen Wege zu beizen.

Aus diesem Grund hat das Lichtenauer Unternehmen bereits vor einigen Jahren spezielle Kolorierungssysteme für den Fußbodenbereich entwickelt. Anders als andere Anbieter setzt Oli-Lacke zum Einfärben von Holzfußböden nicht ausschließlich auf farbige Öle. Will man brillante und farbtiefe Rustikaleffekte erzielen, komme man um Beizen nicht herum. Deswegen gibt es von Oli-Lacke das Kolorierungssystem "Oli FloorColor" und das Farböl "Oli-Natura Coloröl".

Hohe Erwartungshaltung beim Kunden

Obschon sich die vorgestellten Systeme deutlich in ihrer Wirkung und auch Verarbeitbarkeit unterscheiden, gilt doch für beides: Die Kolorierung von Holzböden ist eine höchst anspruchsvolle handwerkliche Arbeit, die dem professionellen Verarbeiter vorbehalten sein sollte. Die Erwartungshaltung der Kunden an kolorierte Flächen ist den Erfahrungen von Oli-Lacke zufolge extrem hoch und geprägt durch das Angebot an industriell beschichtetem Fertig-Parkett. Um ein tadelloses Ergebnis zu erhalten, sollten folgende Punkte unbedingt berücksichtigt werden:

Schleifen: Der Boden muss vollflächig und gleichmäßig feingeschliffen werden. Nach abgestuftem Holzfeinschliff mit 80er und 100er Korn empfiehlt Oli den letzten Schliff nach Verkitten der Fugen mit 120er Korn. Um das Schleifbild zwischen Flächen- und Randschliff anzugleichen und Unterschiede zu egalisieren, die möglicherweise durch die Kolorierung zusätzlich hervorgehoben werden könnten, sollten die Ränder nur mit 100er Korn geschliffen werden.

Eine generelle Ausnahme bilde die Kolorierung mit "Oli-Natura Coloröl weiß". Um einen weißgeschlämmten oder weißgekalkten Effekt zu erzielen, darf der Boden nicht zu fein geschliffen werden - Endschliff 80er Korn. Nur dann können sich die Weißpigmente tief in der Oberfläche einlagern.

Einfärben: Wichtigster Grundsatz ist, dass die Kolorierung dünn und gleichmäßig aufgetragen wird. Bewährt habe sich das Rollen. Während "Oli-FloorColor" generell nur aus einem Eimer mit Abrollgitter verarbeitet werden darf, toleriert "Oli-Natura Coloröl" auf Grund der deutlich längeren Einwirkzeit auch, wenn es direkt auf den Boden gegossen und dann gerollt wird. Zu hohe Auftragsmengen sollten unbedingt vermieden werden, da sich der Überschuss nur sehr schwer aufnehmen lässt. Hierauf sollte auch im Fugenbereich besonders geachtet werden, empfiehlt Oli. Sind die Fugen nicht ausreichend verkittet, treten sie deutlich hervor und können auch zu erheblichen Trocknungsverzögerungen führen. Um eine gleichmäßige, ansatz- und wolkenfreie Einfärbung zu erhalten, muss mit Einscheibenmaschine und Pad sorgfältig gearbeitet werden. Es sollte immer "nass" und solange gearbeitet werden, bis die Fläche trocken erscheint.

Schutz und Pflege: Die Frage nach dem Schutz der Kolorierung ist untrennbar mit der Frage "Überlackieren, ja oder nein?" verbunden. Anders als beim Räuchern oder bei der Thermobehandlung findet keine durchgängige Färbung statt, sondern nur eine Kolorierung der obersten Holzschichten. Daraus ergibt sich, dass tiefe Kratzer bis in die nicht gefärbten Holzschichten zu vermeiden sind. Deshalb sollten bei der abschließenden Versiegelung nur hochabriebfeste Wassersiegellacke eingesetzt werden, empfiehlt Oli-Lacke. Bei der Verwendung des Coloröls ohne anschließende Versiegelung nehme man Kratzspuren in Kauf, könne aber partiell nacharbeiten.

Hat man sich für eine Kolorierung entschieden, ist dieser Entschluss nach der Kolorierung nicht mehr reversibel. Auch bei sorgfältigstem Schliff, speziell im Fugen- und Stoßbereich lässt sich die Kolorierung nie rückstandsfrei entfernen. Bei hell gefärbten Böden ist dies weniger ein Problem, bei dunklen Farbtönen wird man immer wieder auf eine Kolorierung zurückgreifen müssen.


Unterschiedliche Färbesysteme für verschiedene Anforderungen

"Oli-FloorColor"
Ein Kolorierungssystem zum tiefgründigen Einfärben von Holz- und Parkettböden. Endbehandlung mit Wassersiegelsystemen erforderlich.

Pro:
- besondere Farbtiefe und Brillanz
- klare Betonung von Holzpore und Maserung
- bereits nach 12 Stunden überlackierbar
- in zehn Standardfarbtönen erhältlich
- Farbtöne untereinander mischbar

Contra:
- Lösemittelhaltig
- Überlackierung oder Imprägnierung zum Schutz der Kolorierung zwingend erforderlich
- das Produkt ersetzt keine Grundierung
- nicht für lasierende Effekte geeignet
- keine weiß gekälkten Effekte möglich

Verarbeitung:
"Oli-FloorColor" wird unverdünnt mit einer kurzflorigen Rolle, einem Wischer oder Edelstahlspachtel auftragen. Das geschieht auf einem gut geschliffenen (abgestufter Schliff 80/100/120er Korn), rohen Holzboden gleichmäßig dünn und ohne Ansätze. Eingearbeitet wird die Kolorierung dann sofort mit einer Einscheibenmaschine und untergelegtem weißen Pad.

Endbehandlung:
Nach vollständiger Trocknung über Nacht wird der Boden im Vollaufbau mit verschleißfesten "Oli-Aqua"-Wassersiegeln endbehandelt oder mit "Oli-Natura"-Öl- oder Wachs imprägniert.


"Oli-Natura Coloröl"
Ein Coloröl, das sowohl zur reinen Imprägnierung als auch als Grundierung unter speziellen Wassersiegeln zum Einfärben von Holzböden verwendet werden kann.

Pro:
- vielseitig, da gleichzeitig Farböl und seitenverleimungsminimierende Farbgrundierung
- mit Überlackierung erhöhter Schutz und vereinfachte Reinigung
- ohne Überlackierung ergeben sich mit ein bis maximal zwei Aufträgen natürlich geölte und trittsichere Oberflächen
- wohngesund und annähernd lösemittelfrei
- lasierende und rustikale, aber auch weiß gekälkte Effekte möglich
- in verschiedenen Farbnuancen erhältlich
- Farbtöne untereinander mischbar
- Kolorierung partiell überarbeitbar

Contra:
- frühestens nach 48 Stunden überlackierbar
- überlackierbar nur mit "Oli-Aqua Flex" und "2K Top"
- ohne Überlackierung mit deutlich erhöhtem Pflegeaufwand
- reduzierte Farbtiefe
- Unterschiede in der Holzsortierung werden verstärkt

Verarbeitung:
"Oli-Natura Coloröl" wird auf die feingeschliffene Oberfläche (abgestufter Schliff 80/100/120er Korn) mit Flächenspachtel, Wischer, Ölbürste oder Mohairrolle gleichmäßig dünn aufgetragen und innerhalb von 30 Minuten mit einer Einscheibenmaschine und untergelegtem grünen Pad eingearbeitet. Nach einer Einwirkzeit von zwei bis drei Stunden wird die Oberfläche mit einer Tellermaschine und untergelegtem weißen oder beigen Pad nachbearbeitet. Zur Erreichung einer erhöhten Farbtiefe kann ein Zweitauftrag erfolgen.

Endbehandlung (sofern gewünscht):
Ein mit "Oli-Natura Coloröl" gefärbter Holz- oder Parkettboden ist frühestens nach einer Trocknung von 48 Stunden überlackierbar. Zur Überlackierung sind ausschließlich "Oli-Aqua Flex" oder "Oli-Aqua 2K Top" zu verwenden.
aus Parkett Magazin 05/05 (Sortiment)